Im MotoGP-Sprint in Jerez krachte es ständig

Jack Miller (Ducati/3.): «Mini Cooper statt Autobus»

Von Günther Wiesinger
Ducati-Werkspilot Jack Miller wirkte nach Platz 3 am Freitag beim Sachsenring aufgekratzt. «Früher fühlte sich die Desmosedici hier so schwerfällig an wie ein Doppeldecker-Bus, jetzt eher wie ein Mini-Cooper», sagte er.

Jack Miller hat bereits am Tag vor dem ersten MotoGP-Training auf dem Sachsenring angekündigt, dass er bei den restlichen elf Rennen im Lenovo-Ducati-Werksteam noch einige bemerkenswerte Leistungen vollführen möchte, Er machte heute gleich den Anfang und beendete die Tageswertung nach FP1 und FP2 an dritter Position. Er verlor nur 0,193 Sekunden auf die Bestzeit seines Teamkollegen Pecco Bagnaia.

«Das war ein anständiger Tag», fasste der 27-jährige Australier zusammen, der 2021 in Jerez und Le Mans auf der Desmosedici gewonnen und die WM als Gesamtvierter beendet hat. «Was wir beim Montag-Test in Barcelona gefunden haben, funktioniert gut hier auf dem Sachsenring. Ich habe mich im FP1 gleich vom Beginn an komfortabel gefühlt. Das Bike passt gut zu dieser Strecke, es klappt alles wunschgemäß.»

Miller erklärte, er verwende das umstrittene «Front Ride Height Device» (FRHD) nicht. Es gibt inzwischen verschiedene FRDH-Versionen, und Bagnaia verwendete die neueste. «Ich mag dieses System nicht. Aber die Abdeckungen sind auf dem Bike immer noch zu sehen, es sind aber sozusagen leere Hüllen. Aber wir haben meine ‘riding position’ verändert, ich sitze jetzt in einer ähnlichen Position wie die anderen Jungs auf der Ducati. Das hilft mir beim Bremsen, sehr deutlich spüre ich es hier beim Turn 1. Es war aber auch in Barcelona beim Montag-Test schon hilfreich, also auf einer deutlich flüssigeren Strecke.»

«Das Turning der Desmosedici hier ist gut, der Grip ist ordentlich. Aber natürlich könnten wir immer noch mehr Grip brauchen. Aber es ist hier schwierig, wenn du wegen der vielen Kurven und kurzen Geraden 65 Prozent der Rundenzeit in Schräglage bist. Abgesehen davon kommen wir hier mit dem neuen Motorrad ausgezeichnet zurecht. Ich kann mich erinnern, vor ein paar Jahren hatte wir im ersten Sektor mit schlimmen Wheelie-Problemen zu kämpfen. Es fühlte sich an, als müssen wir einen Doppeldeckerbus aus London um die Strecke wuchten. Jetzt fühlt sich unser Fahrzeug eher wie ein Mini Cooper an. Das ist angenehm.»

Miller hat bisher auch an den Michelin-Reifen nichts auszusetzen. «Sie haben uns einen wirklich weichen Reifen für das Qualifying gebracht», freute er sich. «Als wir diesen Reifen heute erstmals ins Motorrad gesteckt haben, hat er sich eindrucksvoll verhalten. Ich habe die Split-Zeiten während der schnellsten Runden nicht anschauen können, weil du hier keine Verschnaufpause hast. Als ich über den Zielstrich kam, wusste ich deshalb nicht, um wie viel ich mich verbessert hatte. Aber ich bin 1:20,211 min gefahren.
«Auch die Rennpace auf den Rennreifen, die identisch sind mit dem Compound vom letzten Jahr, kann sich sehen lassen. Die Piste ist also in gutem Zustand. Unser Speed ist eindrucksvoll. Es sieht gut aus», meinte JackAss am Freitag.

MotoGP, Sachsenring, kombinierte Zeiten nach FP2 (17. Juni):

1. Bagnaia, Ducati, 1:20,018 min
2. Marini, Ducati, + 0,115 sec
3. Miller, Ducati, + 0,193
4. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,201
5. Zarco, Ducati, + 0,246
6. Martin, Ducati, + 0,257
7. Quartararo, Yamaha, + 0,381
8. Vinales, Aprilia, + 0,460
9. Di Giannantonio, Ducati, + 0,527
10. Mir, Suzuki, + 0,556
11. Rins, Suzuki, + 0,573
12. Nakagami, Honda, + 0,598
13. Bastianini, Ducati, + 0,729
14. Pol Espargaró, Honda, + 0,798
15. Morbidelli, Yamaha, + 0,838
16. Bezzecchi, Ducati, + 0,848
17. Oliveira, KTM, + 0,897
18. Alex Márquez, Honda, + 1,035
19. Darryn Binder, Yamaha, + 1,095
20. Bradl, Honda, + 1,099
21. Brad Binder, KTM, + 1,250
22. Gardner, KTM, + 1,185
23. Dovizioso, Yamaha, + 1,712
24. Fernández, KTM, + 1,802

MotoGP-Ergebnis FP1, Sachsenring (17. Juni):

1. Miller, Ducati, 1:21,479 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,015 sec
3. Quartararo, Yamaha, + 0,078
4. Zarco, Ducati, + 0,176
5. Nakagami, Honda, + 0,181
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,186
7. Marini, Ducati, + 0,192
8. Dovizioso, Yamaha, + 0,251
9. Martin, Ducati, + 0,256
10. Alex Márquez, Honda, + 0,293
11. Viñales, Aprilia, + 0,334
12. Pol Espargaró, Honda, + 0,343
13. Mir, Suzuki, + 0,366
14. Morbidelli, Yamaha, + 0,460
15. Brad Binder, KTM, + 0,465
16. Bastianini, Ducati, + 0,578
17. Di Giannantonio, Ducati, + 0,673
18. Oliveira, KTM, + 0,758
19. Rins, Suzuki, + 0,772
20. Bezzecchi, Ducati, + 0,996
21. Gardner, KTM, + 1,119
22. Bradl, Honda, + 1,175
23. Fernández, KTM, + 1,328
24. Darryn Binder, Yamaha, + 1,517

 


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