Paulo Oliveira: «Bei Miguel geht es nicht ums Geld»
Gresini-Ducati, WithU-Aprilia oder Tech3 KTM – das sind die drei möglichen Destinationen für Miguel Oliveira 2023. Manager-Vater Paulo Oliveira analysiert im Interview die Optionen.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Der vierfache MotoGP-Sieger Miguel Oliveira und der dreifache MotoGP-Sieger Alex Rins haben für die kommende Saison noch keine MotoGP-Verträge unterschrieben. Der aktuelle WM-Zehnte Miguel Oliveira verhandelt mit Ducati Corse und könnte bei Gresini Racing eine GP23 fahren und den Platz von Enea Bastianini übernehmen. Gleichzeitig haben ihm Aprilia und Razlan Razali einen Platz im WithU-RNF-Aprilia-Team angeboten.
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Doch die Tür zurück zu KTM ist noch nicht ganz zugefallen. "Wir haben auch mit Alberto Puig von Repsol-Honda gesprochen", erklärte Papa Paulo Oliveira, der gleichzeitig als Manager seines Sohnes agiert. "Ich muss Lösungen für den Fahrer suchen, die ihn ihm präsentieren kann, das ist meine Aufgabe", erklärte der Inhaber einen Zahnarztklinik. "Hier im Fahrerlager bin ich nicht der Vater von Miguel, sondern sein Manager. Das ist meine Position." Nach dem Barcelona-GP schien der Deal zwischen Oliveira und Ducati sowie Gresini Racing in trockenen Tüchern zu sein, und Miguel hat seine Mannschaft am Abend nach dem Mugello-GP über die Trennung von KTM informiert. Doch plötzlich kam das Aprilia-Angebot ins Spiel, und die Rückkehr zu Tech3-KTM wird auch nicht mehr ausgeschlossen. "Sag niemals nie", ließ Miguel zu diesem Thema auf dem Sachsenring verlauten.
Die Vermutung, die portugiesische Küchenfirma OLI lege großen Wert darauf, Miguel Oliveira 2023 bei Gresini zu sehen, weist Paulo Oliveira zurück. "OLI ist seit fünf Jahren in der Meisterschaft. "Falls sie Interesse daran hätten, Miguel zu unterstützen, hätten sie es schon in der Vergangenheit getan", gab er zu bedenken. "Dieser Sponsor akzeptiert jeden Fahrer, der von Gresini Racing engagiert wird."
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Gibt es andere Probleme, die Oliveira an der Vertragsunterzeichnung bei Ducati und Gresini hindern? Zum Beispiel Miguels Sponsorvertrag mit Hyundai? Paulo Oliveira: "So weit sind unsere Verhandlungen noch gar nicht fortgeschritten, dass ich dazu etwas sagen könnte. Das Problem sind nicht die Sponsoren. Miguel fährt nicht des Geldes wegen Rennen. Es ist wichtig, das Können des Fahrers anzuerkennen, klar. Aber das Geld ist der unwichtigste Bestandteil an diesem Business hier."
Ducati-Rennchef Gigi Dall’Igna erklärte in Sachsen gegenüber SPEEDWEEK.com, er sei sich mit Oliveira einig, jetzt müssten die Verantwortlichen von Gresini Racing die Details mit dem Portugiesen klären. "Ja, wir müssen diskutieren und dann sehen, was wir in der Hand haben. Und am Ende entscheidet der Fahrer, in welche Richtung wir marschieren, nicht ich", stellte Paulo Oliveira fest. "Ich bringe verschiedene Vorschläge, dann entscheidet Miguel, was das Beste für ihn ist und was er tun wird. Ich kann ihn nur beraten."
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Oliveira müsste bei Aprilia im neuen Kundenteam 2022-Werksmaschinen fahren müsste, das wäre also ein Nachteil gegenüber den Möglichkeiten bei Ducati und Tech3-KTM. "Wir haben also unterschiedliche Optionen. Es ist nichts entschieden. Ich weiß nicht, ob wir das Angebot von Aprilia annehmen", erklärte Paulo Oliveira. "In diesem Sport kann viel passieren. Man hat es bei Suzuki gesehen. Sie haben in Jerez ein Agreement mit Joan Mir vereinbart, und am nächsten Tag haben sie den Rückzug abgekündigt. Dieses Business und das ganze Leben besteht aus Risiken." Was spricht für KTM, wo Miguel Oliveira inzwischen sieben Jahre verbracht und 16 GP-Siege in drei Klassen errungen hat? "Wir haben in Argentinien mit KTM verhandelt, es ging um die Option, mit KTM weiterzufahren", schilderte Paulo Oliveira. "Das Ziel von Miguel war, weiter bei Red-Bull-KTM zu bleiben, also fast für den Rest seines Lebens. Aber am Ende war das nicht möglich. Im Mai haben wir den Vorschlag bekommen, Miguel soll zu Tech3 zurückkehren. Wir waren jedoch der Meinung, Miguel habe sich den Platz im Red Bull-Werksteam durch seine Resultate verdient, nicht nur in der MotoGP, sondern auch in der Vergangenheit durch seine Erfolge in der Moto3 und Moto2. Der Schritt zurück zu Tech3 kommt vom Niveau einem Abstieg gleich. Miguel kann das nicht akzeptieren. Ich denke, es ist Zeit, bei KTM aufzuhören. Aber wir beschäftigen uns trotzdem weiter mit dieser Option, denn wir haben ein wirklich ausgezeichnetes Verhältnis zu Pit Beirer und Stefan Pierer. Die letzten sechs Jahre mit KTM waren großartig, sie haben zu einer Menge Erfolge geführt." Miguel könnte zum Beispiel nach seiner KTM-Karriere noch als Botschafter für das Werk aus Österreich agieren. "Nein, wenn ich aufhöre, werde ich von gar nichts mehr Botschafter sein", versicherte der KTM-Werkspilot. Das ist nicht mein Ziel." MotoGP-Ergebnis, Sachsenring (19. Juni):
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