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MotoGP: Muss es immer ein Platz im Werksteam sein?

Von Leon Schüler
Führt der Weg zum Titel nur über ein Werksteam?

Führt der Weg zum Titel nur über ein Werksteam?

Die MotoGP-Werksteams sind heiß begehrt, aber ihre Anzahl ist begrenzt. Doch einige Hersteller haben auch Werksbikes in anderen Teams untergebracht. Muss es immer das Werksteam sein oder geht es auch in der Nebenrolle?

Toprak Razgatlioglu wird nur in die MotoGP-Klasse wechseln, wenn er einen Werksplatz angeboten bekommt. Aber Andrea Dovizioso ist überzeugt, dass es auf der Strecke keinen Unterschied gibt zwischen einem Fahrer aus einem Werksteam und einem in einem Privatteam – wenn man einen Werksvertrag hat.

«Dovi» ist für drei verschiedenen Privatteams in der MotoGP unterwegs gewesen. Angefangen hat er mit dem Scot-Honda-Team, dann gab es eine erfolgreiche Saison mit der Tech3-Yamaha-Mannschaft, als er aus dem Repsol Honda-Team verbannt wurde. Zum Schluss fährt der 36-Jährige im WithU-RNF-Team auf Yamaha.

Razgatlioglu ist Yamahas aktueller Superbike-Weltmeister. Er schaut seit längerer Zeit auf die MotoGP-Klasse, doch sein Manager Kenan Sofuoglu hat Klartext gesprochen. Der einzige Weg des Türken in die MotoGP führt über einen Platz in einem Werksteam.

Andrea Dovizioso sprach in Assen mit den Kollegen von The-Race.com über dieses Thema. «Wenn du die Möglichkeit hast, in einem Werksteam zu starten, ist es natürlich nicht schlecht, wenn du als Top-Fahrer betrachtet wirst. Aber wenn du in einem Satelliten-Team mit einem Werksvertrag loslegst, macht das im Prinzip keinen Unterschied. MotoGP hat sich sehr verändert. Es ist nicht mehr so wichtig, in einem Werksteam untergebracht zu sein», sagte «Dovi».

«Wenn du in einem guten Team mit starken Ingenieuren bist, gibt es kein Problem. Wenn sie an dich glauben, können sie dir exakt dieselben Dinge liefern», betonte der Italiener.

Dovizioso liegt nach elf von 20 Rennen nur auf Position 22 der MotoGP-Gesamtwertung. «Es gibt in meiner Situation aber kein Problem mit Yamaha», beteuerte er. «Es gibt andere Themen, aber mit Yamaha gibt es kein Problem. Klar, Yamaha kann sich insgesamt verbessern, aber es geht hier nicht um mich.»

Dovizioso weiter: «Der Unterschied, wenn du in einem Werksteam unterwegs bist, ist das Drumherum. Du hast Geld, um zu tun, was du möchtest – Reisen, die Hospitality und so weiter. Das Bike ist dasselbe, du hast die Unterstützung vom Werk, die Ingenieure sind dieselben, sie haben sogar die gleichen Meetings. Sie machen alles zusammen, immer gleich.»

Dieser Punkt ist nicht nur für Razgatlioglu interessant, sondern auch beispielsweise für Enea Bastianini und Jorge Martin. Beide werden 2023 mit einem Ducati-Werksvertrag ausgestattet sein, doch nur einer bekommt den zweiten Sitz im Werksteam.

Obwohl Ducati betont hat, dass sie das gleiche Paket auf der Strecke haben werden, ist klar, dass sowohl Martin als auch Bastianini sehr daran interessiert sind, sich den Platz neben Francesco Bagnaia zu sichern.

In der Saison 2020 war Fabio Quartararo nach neun von 14 Rennen im Petronas-Team sogar WM-Leader. Der Franzose war damals mit einem Werksvertrag mit Unterstützung von Yamaha ausgestattet. 

MotoGP-Fahrer-WM nach 11 von 20 Grand Prix:

1. Quartararo 172 Punkte. 2. Aleix Espargaró 151. 3. Zarco 114. 4. Bagnaia 106. 5. Bastianini 105. 6. Brad Binder 93. 7. Miller 91. 8. Mir 77. 9. Rins 75. 10. Oliveira 71. 11. Martin 70. 12. Viñales 62. 13. Marc Márquez 60. 14. Bezzecchi 55. 15. Marini 52. 16. Nakagami 42. 17. Pol Espargaró 40. 18. Alex Márquez 27. 19. Morbidelli 25. 20. Di Giannantonio 18. 21. Darryn Binder 10. 22. Dovizioso 10. 23. Gardner 9. 24. Raúl Fernández 5.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 246 Punkte. 2. Yamaha 172. 3. Aprilia 155. 4. KTM 121. 5. Suzuki 101. 6. Honda 85.

Team-WM:
1. Aprilia Racing 213 Punkte. 2. Monster Energy Yamaha 197. 3. Ducati Lenovo Team 197. 4. Prima Pramac Racing 184. 5. Red Bull KTM Factory 164. 6. Suzuki Ecstar 152. 7. Gresini Racing 123. 8. Mooney VR46 Racing 107. 9 Repsol Honda 100. 10. LCR Honda 69. 11. WithU Yamaha RNF 20. 12. Tech3 KTM Factory 14.

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