Jack Miller (Ducati/3.) stimmt für Enea Bastianini

Von Nora Lantschner
Beide in Reihe 1: Enea Bastianini und Jack Miller

Beide in Reihe 1: Enea Bastianini und Jack Miller

Ducati dominierte das MotoGP-Wochenende in Spielberg bisher. Die Liste der Sieganwärter sei aber noch länger, mahnte Jack Miller. Außerdem äußerte er sich zu seiner Nachfolge für 2023.

Zum insgesamt vierten Mal in dieser Saison schaffte Jack Miller im Qualifying den Sprung in die Top-3. In Austin, Le Mans und Silverstone stand er nach Start aus der ersten Reihe jeweils auf dem Podium, auf den ersten Sieg in diesem Jahr wartet «JackAss» aber noch.

«Mit der Unbekannten, gleich nach dem Start eine neue Schikane zu haben, wird es ziemlich chaotisch werden. Mit Sicherheit ist es da besser, wenn man vorne wegfährt. Das war heute das Hauptziel», kommentierte der Australier seinen dritten Startplatz für den Österreich-GP. «Ich dachte, ich hätte eine Chance [auf die Pole-Position], aber mir ist es nicht gelungen, alles zusammenzufügen. Die anderen Jungs konnten sich noch etwas mehr steigern, ich fand auf dem zweiten Reifen nur ein paar Tausendstel.»

«Es war bisher aber ein gutes Wochenende», ergänzte Miller. «Ich war in allen Sessions und bei allen Bedingungen schnell. Im FP4 plante ich den harten Hinterreifen zu verwenden, aber Michelin riet wegen der Temperaturen davon ab. Wir blieben also auf einem gebrauchten Medium-Reifen und es war gut. Mit Sicherheit gibt es einen Drop, der Reifenverschleiß ist hier auf dem Red Bull Ring ein großes Thema.»

Mit Blick auf das 28-Runden-Rennen fühlt sich der dreifache MotoGP-Sieger insgesamt gut in Form. «Ich habe definitiv das Gefühl, dass die Pace vorhanden ist», bestätigte er. «Es sind aber nicht nur die Ducati, auch Fabio [Quartararo] ist wirklich stark und unglaublich schnell, dazu waren Joan [Mir] und Alex [Rins] das ganze Wochenende lang gut unterwegs, Maverick [Viñales] genauso – die Liste ist also lang und umfasst nicht nur die ganzen Ducati-Piloten im Grid, die alle extrem schnell sind.»

«Ich glaube, dass es ein ziemlich hektisches Rennen sein wird, ähnlich wie in Silverstone», fuhr Miller fort. «Das Wichtigste ist, immer dabei zu sein und Fehler zu vermeiden. Denn hier kann dich ein kleiner Fehler, wenn du zum Beispiel leicht deinen Bremspunkt verpasst, teuer zu stehen kommen. Im gesamten FP4 arbeitete ich an meiner Pace und ich fand die Konstanz. Mit Sicherheit werden wir aber noch mehr finden müssen, weil all die Jungs bis spätnachts arbeiten werden, um zu versuchen, ihre Pace ebenfalls zu verbessern.»

Ducati-interne Absprachen hält der 27-Jährige trotz der Armada aus Desmosedici (fünf in den Top-6) nicht für nötig. «Es sind viele Ducati da draußen, aber am Ende ist ein Einzelsport und jeder fährt für sich selbst. Egal, ob es Ducati oder einen anderen Hersteller betrifft, MotoGP ist die ‚premier class‘ des Motorradsports. Ich glaube, wir haben alle den Respekt und wir wissen, was wir tun. Klar kann es ab und zu Unfälle geben, aber ich glaube, dass jeder versteht und wissen sollte, was er macht.»

Jack Miller wird sich mit Ende der Saison vom Hersteller aus Borgo Panigale verabschieden und ins Red Bull-KTM-Werksteam wechseln. Ob Enea Bastianini oder Jorge Martin seine Nachfolge bei Ducati Lenovo antritt, wird sich demnächst entscheiden.

Wen würde Miller wählen? «Das setzt mich jetzt unter Druck», schickte er voraus, ehe er erklärte: «Ich glaube, dass Enea einen fantastischen Job macht – auch schon im Vorjahr auf der alten Maschine. Er kam als Underdog und stand auf einem zwei Jahre alten Bike schon auf dem Podest. Jetzt sitzt er auf einem letztjährigen Motorrad und er hat damit drei Rennen gewonnen. Ja, er hat seine Höhen und Tiefen, aber er fährt seine zweite MotoGP-Saison. Das ist total normal und gilt für beide. Wenn ich aber jetzt entscheiden müsste, würde ich ihn nehmen», verwies der Australier auf Bastianini.

MotoGP-Ergebnis Q2, Spielberg:

1.Bastianini, Ducati, 1:28,772 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,024 sec
3. Miller, Ducati, + 0,109
4. Martin, Ducati, + 0,186
5. Quartararo, Yamaha, + 0,231
6. Zarco, Ducati, + 0,274
7. Viñales, Aprilia, + 0,363
8. Mir, Suzuki, + 0,483
9. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,483
10. Di Giannantonio, Ducati, + 0,564
11. Rins, Suzuki + 0,652
12. Brad Binder, KTM, + 0,764

Die weitere Startaufstellung:
13. Marini, Ducati, 1:29,386 min
14. Nakagami, Honda, 1:29,390
15. Pol Espargaró, Honda, 1:29,475
16. Morbidelli, Yamaha, 1:29,540
17. Oliveira, KTM, 1:29,613
18. Bradl, Honda, 1:29,809
19. Dovizioso, Yamaha, 1:30,085
20. Bezzecchi, Ducati, 1:30,122
21. Darryn Binder, Yamaha, 1:30,328
22. Gardner, KTM, 1:30,397
23. Raúl Fernández, KTM, 1:30,475
24. Savadori, Aprilia, 1:30,487
25. Alex Márquez, Honda, 1:33,653

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