Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Mick Doohan: Sohn Jack Kandidat für Formel-1-Cockpit

Von Vanessa Georgoulas
Jack Doohan schlug im Gegensatz zu Vater Mick, fünffacher 500-ccm-Weltmeister, eine Vierrad-Karriere ein. Nun wird der Formel-2-Pilot als Kandidat für die Nachfolge von Fernando Alonso im Alpine F1 Team gehandelt.

Für viele Söhne erfolgreicher Motorradrennfahrer waren die Fußstapfen der Väter zu groß – von Pons über Mamola bis zu Nieto. Dafür übertraf der neunfache Weltmeister Valentino Rossi seinen Papa Graziano (drei GP-Siege) klar. Und Stefan Bradl setzte sein Vorhaben, in der Weltmeisterschaft «um einen Platz besser abzuschneiden» als Vater Helmut, mit dem Moto2-WM-Titel 2011 in die Tat um.

Vor dem Moto2-Titelgewinn 2021 von Remy Gardner, der sich 34 Jahre nach dem 500-ccm-Triumph von Papa Wayne Gardner zum Weltmeister krönte, gab es im GP-Sport allerdings nur ein weiteres Beispiel, wo sich Vater und Sohn die WM-Krone aufsetzten – Kenny jr. und Kenny Roberts sr. «King Kenny» räumte von 1978 bis 1980 drei Titel auf Yamaha ab, der Junior holte einen 500-ccm-Titel (2000 auf Suzuki).

Mick Doohan, auf Honda fünffacher 500-ccm-Weltmeister von 1994 bis 1998, hielt seinen Sohn Jack Doohan von den motorisierten Zweirädern fern und unterstützte stattdessen dessen Laufbahn auf vier Rädern. Der 19-jährige Formel-2-Pilot aus Australien ist Teil der Alpine-Nachwuchstruppe – und gehört zu den Kandidaten für das Formel-1-Cockpit von Fernando Alonso.

Als der zweifache F1-Weltmeister Alonso seinen Wechsel nach dem Saisonende zu Aston Martin bekannt gab, dauerte es nicht lange, bis das Alpine-Team mit Oscar Piastri einen Nachfolger präsentierte. Doch der junge Rennfahrer aus Melbourne zieht es vor, sein GP-Debüt in den Farben von McLaren zu geben – und er dementierte den vermeintlichen Vertragsabschluss mit dem französischen Werksteam.

Alpine schaltete das FIA-Schiedsgericht für Vertragsstreitigkeiten ein, und dieses kam nach einer Sitzung in Genf zum Schluss: Das Abkommen, das Piastri mit den Briten geschlossen hat, ist gültig. Damit musste sich Alpine erneut nach einem Nachfolger des zweifachen Weltmeisters umsehen, der bei Aston Martin den Platz von Sebastian Vettel einnimmt.

Gemäß Alpine-CEO Laurent Rossi wünscht sich das Team einen erfahrenen Piloten, der gleich die Punkteausbeute maximieren kann. Dennoch steht auch Jack Doohan, der zum Nachwuchsteam der Franzosen gehört, auf der Liste. Der Sohn des fünffachen Motorrad-Weltmeisters Mick Doohan tritt derzeit in der Formel 2 an und belegt den vierten Zwischenrang in der Gesamtwertung.

Rossi erklärte in einem Interview mit dem Kollegen von Formula1.com: «Wir glauben an ihn, er hat viel Potenzial gezeigt, vor allem in letzter Zeit. Er war im richtigen Moment präsent. Er ist ein großartiger Mensch, er ist schnell, sein Vater ist auch ein Champion, den ich bewundere und ein Mensch, den ich bewundere. Auf die eine oder andere Weise werden wir versuchen, ihn irgendwann in ein Formel-1-Auto zu setzen.»

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