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Fabio Quartararo: Die Top-3 und Enea wollen den Titel

Von Nora Lantschner
Fabio Quartararo (23)

Fabio Quartararo (23)

WM-Leader Fabio Quartararo (Yamaha) spricht vor dem Japan-GP über seine Verfassung nach dem Aragón-Crash, die guten Erinnerungen an Motegi und die spannende Ausgangslage im MotoGP-Titelkampf.

In Motegi trat Fabio Quartararo erst einmal in der Königsklasse an, 2019 sicherte er dort mit Platz 2 den Titel «Rookie of the Year» ab. Nun kehrte der 23-jährige Franzose als MotoGP-Weltmeister in die Heimat seines Arbeitgebers zurück, den er vor dem Japan-GP einen Besuch im Headquarter von Yamaha Motor Co., Ltd. abstattete.

Auch bei Yamaha Music schaute «El Diablo» vorbei, für die DJ-Karriere muss er sich aber nach einem neuen Namen umsehen, denn einen DJ Diablo gibt es bereits. «Ich weiß, der ist bereits vergeben, ich muss also einen anderen Namen finden», lachte Fabio, als ihn Pecco Bagnaia in der Pressekonferenz daran erinnerte.

Das größere Gesprächsthema war im Fahrerlager des Twin Rings vier Tage nach dem Aragón-GP aber einmal mehr Fabios schmerzhafter Abflug nach der Kollision mit Marc Márquez nach nur drei Kurven. «Ich habe heute mein erstes Training absolviert», berichtete Quartararo am Donnerstag. «Es ist okay, es sind nur Abschürfungen. Es schmerzt ein bisschen und wird natürlich ein bisschen brennen, vor allem in der ersten Session, aber ich glaube nicht, dass es auf dem Motorrad ein Problem sein wird.»

Fünf Rennen vor Schluss trennen die Top-3 nach Fabios Nuller nur noch 17 Punkte. «Was kann man da schon machen – es sind 17 Punkte. Ich werde nicht sagen, dass es wie zu Beginn der Saison ist und wir alle wie verrückt pushen. Aber alle drei – und Enea – wollen den Titel. Dass wir drei nur in 17 Punkten liegen, wird dafür sorgen, dass wir uns ans Maximum pushen. Ich glaube, das ist schön.»

Wie sehr hat Quartararo auch den vierfachen Saisonsieger Enea Bastianini noch auf der Rechnung? «Als Fahrer ist er super, super stark. Fünf Rennen vor Schluss ist er weniger ein Anwärter, weil er 48 Punkte zurückliegt. In Aragón hat er ein großartiges Rennen gezeigt. Ich sehe ihn also als Rivale, aber natürlich ein bisschen weiter weg als Pecco und Aleix.»

An seiner Herangehensweise will der Titelverteidiger nichts ändern: «Ich werde immer am Maximum fahren. Das ist eine Lektion, die ich 2020 gelernt habe. Jedes Mal, wenn ich einen Punkt auf Joan [Mir] gutgemacht habe, war ich happy. Im Vorjahr aber habe ich auch mit 30 Punkten Vorsprung immer versucht, um den Sieg zu kämpfen und mein Maximum zu geben. In diesem Jahr genauso, auch wenn ich nie einen riesigen Vorsprung hatte. Ich werde in den letzten fünf Rennen natürlich 100 Prozent geben, das habe ich aber auch schon vorher gemacht.»

Zuversichtlich stimmt den Yamaha-Werksfahrer die Pace an den vergangenen Rennwochenenden. «Wir sind am Ende auf jeder Strecke konkurrenzfähig, auch auf dem Red Bull Ring. In Aragón war ich in der Vergangenheit nie konkurrenzfähig, dieses Mal hatte ich eine ziemlich starke Pace. Leider war mein Rennen ziemlich schnell zu Ende. Von der Pace her gibt es aber keine Strecken, auf denen wir nicht schnell sind. Einige Umstände sorgen dafür, dass wir beim Überholen Mühe haben. Ich glaube aber, dass diese Strecke recht gut für uns ist. In der Vergangenheit war ich hier super stark.»

Tatsächlich stand Quartararo in Motegi nicht nur 2019 auf dem Podium, sondern kreuzte auch 2018 im Moto2-Rennen die Ziellinie als Erster. Allerdings wurde ihm der Sieg wieder aberkannt (zu niedriger Reifendruck).

Das Wetter könnte bei der Rückkehr der MotoGP-WM nach Japan allerdings für eine zusätzliche Herausforderung sorgen, es könnte an diesem Wochenende nass werden. Für Quartararo, der zu Beginn der Saison in Mandalika seinen ersten MotoGP-Podestplatz im Regen einfuhr, ist das kein Grund zur Sorge: «2019 war der Grip-Level hier wirklich hoch. Ich erinnere mich auch an das Rennen mit Marc und Dovi, sie waren super schnell. Und je mehr Grip die Strecke bietet, umso besser ist es für uns. Mandalika war super gut. Es gibt also keinen Grund, ein Regenrennen zu fürchten – auch wenn ich es im Trockenen natürlich mehr genieße.»

MotoGP-WM-Stand (nach 15 von 20 Rennen):

1. Quartararo, 211 Punkte. 2. Bagnaia 201. 3. Aleix Espargaró 194. 4. Bastianini 163. 5. Miller 134. 6. Zarco 133. 7. Brad Binder 128. 8. Rins 108. 9. Martin 104. 10. Viñales 104. 11. Oliveira 95. 12. Marini 91. 13. Mir 77. 14. Bezzecchi 74. 15. Marc Márquez 60. 16. Nakagami 46. 17. Pol Espargaró 43. 18. Alex Márquez 39. 19. Morbidelli 26. 20. Di Giannantonio 23. 21. Dovizioso 15. 22. Darryn Binder 10. 23. Gardner 9. 24. Raúl Fernández 8. 25. Bradl 2. 26. Crutchlow 2.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 346 Punkte. 2. Aprilia 217. 3. Yamaha 213. 4. KTM 161. 5. Suzuki 134. 6. Honda 100.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 335 Punkte. 2. Aprilia Racing 298. 3. Monster Energy Yamaha 237. 4. Prima Pramac Racing 237. 5. Red Bull KTM Factory 223. 6. Gresini Racing 186. 7. Suzuki Ecstar 185. 8. Mooney VR46 Racing 165. 9. Repsol Honda 105. 10. LCR Honda 85. 11. WithU Yamaha RNF 27. 12. Tech3 KTM Factory 17.

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