Großer Fehler: Eco-Mapping bremst Aleix Espargaró ein
Aleix Espargaró ist überzeugt, er hätte beim Japan-GP um den MotoGP-Sieg kämpfen können. Stattdessen verpasste er nach einem Fehler seiner Aprilia-Mannschaft die Punkteränge.
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Von Startplatz 6 strebte Aleix Espargaró in Motegi seinen zweiten MotoGP-Sieg an, alle Chancen darauf waren aber noch vor dem Start dahin. Denn in der Aufwärmrunde gab es an seiner RS-GP Probleme an der Elektronik, weshalb der Spanier die Box ansteuern und auf seine zweite Maschine springen musste.
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Was war passiert? "Sie haben einen Fehler gemacht und das spritsparende Mapping nicht entfernt, mit dem man die 5000 Umdrehungen nicht überschreiten kann. Wir nennen es ‚Eco-Map‘, mit dem wir Treibstoff sparen", erklärte ein sichtlich enttäuschter Espargaró. "Damit geht das Motorrad aber nicht schneller als 100 km/h. Ich habe in der Aufwärmrunde alles probiert, es hat aber nicht funktioniert. Ich habe also das Motorrad an der Box getauscht. Das zweite Bike hatte aber den weichen Hinterreifen montiert und ich kann mit dem Reifen nicht fahren, das wusste ich von Anfang an." Der Aprilia-Star jagte dem Feld aus der Boxengasse hinterher, wurde als 16. am Ende aber nicht mit Punkten belohnt. "Ich war auch sehr nervös und habe viele Fehler gemacht", schilderte er. "Ich habe also einfach entschieden, auf der Strecke zu bleiben, um auf eine rote Flagge oder ähnliches zu warten, das ist aber nicht passiert."
Spielte beim Fehler seiner Aprilia-Mannschaft vielleicht der dicht gedrängte Kalender eine Rolle? Der Tross übersiedelte direkt von Aragón nach Motegi, der Zeitunterschied beträgt noch dazu sieben Stunden. "Nein, das glaube ich nicht", winkte der 33-jährige Routinier ab. "Ich bin auch müde, alle sind müde, aber das ist unser Job. Das ist ein Fehler, der überall passieren kann. Es ist ein großer Fehler, ein riesiger Fehler, so etwas darf nicht passieren – aber wir sind eben Menschen. Wir sind auch ein Team und ich werde versuchen, in Thailand zu gewinnen."
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Was wäre ohne das Problem möglich gewesen? "Der Sieg, zu 100 Prozent", antwortete der WM-Dritte wie aus der Pistole geschossen. "Das war das erste Wochenende, an dem ich mit dem zweiten Motorrad gar nicht gefahren war, wegen des Wetters natürlich. Den Soft-Reifen hasse ich, in den vergangenen drei Rennen habe ich ihn nie verwendet, selbst im Qualifying leide ich damit. Und trotzdem bin ich viele Runden lang 1:46,0 min gefahren. Ich bin überzeugt, dass ich mit dem Medium-Reifen und meinem anderen Motorrad mittlere 1:45er-Zeiten hätte fahren können, zumindest auf dem Level von Jack. Deshalb ist es sehr schade."
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Die schnellste Rennrunde – gleichzeitig Rundenrekord im Mobility Resort Motegi – eines überragenden Jack Miller war übrigens eine 1:45,198 min.
Immerhin: Auch die anderen Titelanwärter erwischten beim Japan-GP nicht ihren besten Tag. Fabio Quartararo kreuzte die Ziellinie als Achter, Pecco Bagnaia stürzte in der letzten Runde. Für den Las Termas Sieger ist das aber kein Trost. "Nein, das macht es für mich noch schlimmer", entgegnete Espargaró. "Denn ich habe eine große Chance verpasst. Wenn sie auf P1 und P2 gelandete wären, wäre es zwar für die Weltmeisterschaft schlechter gewesen, aber ich wäre nicht so wütend und traurig gewesen. Ich bin sehr traurig, weil ich weiß, dass ich heute schneller war als sie. Und es ist sehr schwierig, schneller als Pecco und Fabio zu sein – das ist sehr selten." Hilft es, dass sich gleich am nächsten Wochenende in Buriram die Chance auf Wiedergutmachung bietet? "Ich würde lieber mit meiner Familie nach Hause fahren, um ehrlich zu sein. Das ist aber mein Job", antwortete der 33-jährige Familienvater. Dennoch: "Ich werde jetzt in die Box gehen. Ich weiß noch nicht wie, aber ich muss sie unterstützen. Es ist ein Fehler, das kann passieren. Ich kümmere mich nicht um die Weltmeisterschaft, ich will einfach in Thailand gewinnen. Das ist alles, was ich jetzt im Kopf habe."
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