Massimo Rivola (Aprilia): «Wir haben es vermasselt»
Ein Patzer der Aprilia-Mannschaft kostete Aleix Espargaró in Motegi die Chance, im Kampf um den MotoGP-Titel Boden gut zu machen. Massimo Rivola will die Lehren aus dem Fehler ziehen.
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"Kurz gesagt: Wir haben es vermasselt", kommentierte Aprilia-Rennchef Massimo Rivola das Eco-Mapping-Malheur, das Aleix Espargaró am Sonntag in Motegi dazu zwang, nach der Aufwärmrunde das Motorrad zu wechseln und dem Feld aus der Boxengasse hinterherzujagen.
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"Ich habe in der Aufwärmrunde alles probiert, es hat aber nicht funktioniert", schilderte der WM-Dritte frustriert. "Ich habe also das Motorrad an der Box getauscht. Das zweite Bike hatte aber den weichen Hinterreifen montiert und ich kann mit dem Reifen nicht fahren, das wusste ich von Anfang an." "Wir haben es richtig vermasselt", bekräftigte Rivola, der gleichzeitig aber auch betonte: "Es ist ein menschlicher Fehler, das kann passieren. Es ist unser Job zu verstehen, warum es passiert ist – aus zwei Sichtweisen: Erstens, um ein Prozedere zu schaffen, ähnlich wie in einem Flugzeug, mit einem doppelten und dreifachen Check. Und dann auch mit Blick darauf, dass wir die Dinge manchmal nicht verkomplizieren und sie vielleicht auf eine einfachere Weise machen."
Tatsächlich stellten sich schon einige Fans und Beobachter die Frage, warum es so ein Eco-Mapping an einem MotoGP-Bike – laut Aleix Espargaró werden damit die 5000 U/min bzw. 100 km/h nicht überschritten – überhaupt brauche.
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"Um ein bisschen Treibstoff einzusparen, vermasselt man es total und vergibt das Rennen", ist sich auch Rivola der Wirkung bewusst. "Gleichzeitig stimmt es allerdings auch, dass wir auf einem Level sind, wo wir jedes einzelne Gramm und jede Tausendstel suchen. Maverick [Viñales] kam um gerade einmal eine Tausendstel ins Q2. Es ist unser Job, an das äußerte Limit zu gehen. Es ist aber auch unser Job, es auf eine sichere Weise zu tun. Viel mehr gibt es dazu nicht zu sagen."
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"Es war einfach schade", schob der Aprilia Racing-CEO dann noch nach. "Einerseits hatten wir Glück, weil die Jungs, mit denen wir kämpfen, nicht viele Punkte geholt haben. Auf der anderen Seite hätten wir die Weltmeisterschaft in eine für uns sehr gute Richtung lenken können. Denn ich glaube, Aleix wäre zumindest nahe am oder auf dem Podium gelandet – wenn man bedenkt, dass er das Rennen mit dem für ihn falschen Reifen gefahren ist."
Stattdessen blieb der Las Termas-Sieger am Ende als 16. ohne Punkte. Damit wuchs sein Rückstand auf WM-Leader Fabio Quartararo (Platz 8) wieder auf 25 Punkte an. Rivola: "Es ist sehr schwer zu verdauen, aber ich hoffe, es macht uns hungriger für Thailand, um zu versuchen, in Buriram zu gewinnen – auch wenn wir wissen, dass es nicht unsere Strecke ist. Motegi war aber auch nicht unbedingt unsere Strecke. Und abgesehen von Jack [Miller], der am Sonntag wirklich einen anderen Job gemacht, war der Rest in einem Bereich, der erreichbar war. Ich glaube, wenn wir aus einer guten Position gestartet wären, hätten wir für Aleix eine gute Platzierung erreichen können."
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Maverick Viñales wurde immerhin Siebter. "Maverick war nicht glücklich mit dem Medium-Reifen. Wir waren der Meinung, dass es die beste Wahl war. Für Aleix wäre es das auch gewesen, für ihn vielleicht aber nicht. Wenn man bei diesen Verhältnisse nicht viel testen kann, ist es ein bisschen ein Glücksspiel. Wie schon erwähnt, wir befinden uns auf einem derartigen Level", ergänzte Rivola. Sind menschliche Fehler bei so einem intensiven Kalender wahrscheinlicher? "Ha", grübelte der ehemalige Ferrari-Sportdirektor kurz. "Ich würde sagen, dass wir diesen Job alle gewohnt sind. Wir sind keine Anfänger. Wenn ich daran denke, dass wir [2023] zwei Rennen an einem Wochenende haben, wird es einfach mehr Erfahrung sein. Das Prozedere muss also noch stärker sein. Ich sehe das im Moment aber nicht wirklich als Problem. Ich will auch nicht denken, dass wir entspannt sind, weil wir bisher eine gute Saison gezeigt haben. Das ist nicht der Punkt. Es stimmt zwar, dass wir es nicht gewohnt sind, um etwas sehr Wichtiges zu kämpfen. Das ist aber auch nicht der Punkt. Es ist ein menschlicher Fehler, der leider passieren kann. Ich will auch nicht von Pech sprechen. Es geht darum, die Dinge richtig zu machen." Deshalb liege es in der Verantwortung der Aprilia-Mannschaft, die Erfahrung aus dem Fehler zu ziehen und sicherzustellen, dass er sich nicht wiederhole, machte Rivola deutlich. MotoGP-Ergebnis, Motegi (25. September):
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