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Danilo Petrucci (Suzuki): «In acht Tagen um die Welt»

Von Günther Wiesinger
Danilo Petrucci (31) erlebt eine beispiellose Saison 2022. Von der Dakar-Rallye mit KTM führte sie über die US-Meisterschaft mit Ducati nach Thailand zum Suzuki-Werksteam – als Ersatz für Joan Mir.

Am vergangenen Wochenende verlor Danilo Petrucci auf dem Barbers Motorsport Park in Alabama den Titel in der MotoAmerica Superbike Championship auf der Ducati um 20 Punkte gegen Jake Gagne (Yamaha). Dann sagte er beim Suzuki Ecstar-Team für den Thailand-GP als Ersatz für Joan Mir zu und flog über Seoul nach Bangkok in Thailand, wo er am 6. Oktober 2019 mit der Werks-Ducati auf Platz 9 gelandet ist.

Vor wenigen Minuten trat «Petrux» in Buriram erstmals in Suzuki-Teamkleidung vor die Presse. «Ich habe den Anruf von Suzuki vor dem Rennen am letzten Sonntag in Alabama erhalten», berichtete der zweifache MotoGP-Sieger. «Ich kämpfte noch vor dem US-Titel und habe mir deshalb Bedenkzeit erbeten. Denn ich habe mich ja auch der MotoGP-Klasse zurückgezogen. Und das Rennen in Thailand war schon hart, als ich 2019 vollfit war. Jetzt bin ich ein alter Mann», lachte der 31-jährige Danilo, der als Regenspezialist gilt. «Also wird dieser Grand Prix noch anstrengender. Ich hoffe, dass mir das Wetter ein bisschen helfen wird. Als ich das zweite Rennen in Alabama beendet hatte, bin ich zum Teamzelt zurückgekehrt und habe gesagt: ‚Wir müssen entscheiden, ob ich das Suzuki-Angebot annehmen soll, denn es ist nicht viel Zeit, um von Amerika rechtzeitig nach Thailand zu kommen.‘ Ich habe dann entschieden: Ich gehe. Von diesem Augenblick war es ein Wettlauf mit der Zeit. Ich bin mir vorgenommen, als sei ich in die Trommel einer Waschmaschine gesprungen. Ich bin inzwischen rechtzeitig hier eingetroffen und kann es nicht erwarten, auf das Motorrad zu steigen. Das ist etwas, was ich gut managen kann, auch wenn dieses MotoGP-Motorrad sehr unterschiedlich ist zu dem, was ich gewohnt bin.»

«Ich hatte meinen jüngeren Bruder in Amerika mit, wir hatten für diese Woche Ferien in New York geplant. Ich habe ihn nach Italien zurückschicken müssen. Ich bin ihm also einen Urlaub schuldig. Er kommt jetzt noch kurzfristig mit seiner Freundin nach Thailand.»

«Ich habe dann am Montagfrüh um 6 Uhr im Hotel in Alabama ausgecheckt, bin ins Flugzeug gestiegen und erst am Mittwochnachmittag hier in Buriram eingetroffen. Ich bin zum ersten Mal über den Pazifik geflogen. Ich bin also zuerst von Italien nach Amerika und jetzt hierher geflogen, also in acht Tagen einmal rund um die Welt.»

«Ich kann jetzt gar nicht beschreiben, wie emotionell ich mich fühle, denn nicht einmal in einem Hitchcock-Krimi hätte man eine Story schreiben können, in der ich 2022 die Dakar für KTM fahre, dann die US-Meisterschaft für Ducati und jetzt den Thailand-GP auf einer Werks-Suzuki. Ich glaube, kein Rennfahrer hat so ein Programm jemals vor mir in neun Monaten erlebt.»

«Ich muss sagen, diese Saison ist eines der größten Geschenke, die ich in meinem Leben erhalten habe. Ich möchte mich bei der gesamten Motorradwelt und bei allen drei Werken für ihr Entgegenkommen bedanken. KTM, Ducati und Suzuki waren so nett zu mir... Drei unterschiedliche Fabrikate haben mir fabelhafte Gelegenheiten ermöglicht. Ich bin sooo happy, dass ich mit all diesen Menschen ein so ausgezeichnetes Verhältnis habe», seufzte der beliebte Petrucci sichtlich bewegt.


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