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Marc Márquez (Honda/5.): «Regen das Leben gerettet»

Von Nora Lantschner
Die Márquez-Fans hofften an einem verregneten Renntag in Buriram auf einen Podestplatz für den sechsfachen MotoGP-Champion. Der Repsol-Honda-Star selbst war nach einem «soliden Rennen» auch als Fünfter zufrieden.

Es sah zwischenzeitlich ganz danach aus, als könnte Marc Márquez im Regenrennen von Buriram sein 100. Podium in der «premier class» einfahren. Der achtfache Weltmeister fand aber keinen Weg an Ducati-Werksfahrer Pecco Bagnaia vorbei, stattdessen stürmte im Finish Pramac-Routinier Johann Zarco daher und setzte sich noch vor den Repsol-Honda-Star.

Mit seinem fünften Rang im dritten Rennen nach dem Comeback konnte Márquez aber dennoch gut leben: «Es war ein solides Rennen, ein bisschen wie in Motegi. Ich habe ruhig angefangen, Schritt für Schritt meinen Rhythmus gefunden und die Reifen gut aufgewärmt. Aus meiner Sicht muss ich jetzt solche Rennen fahren, auch wenn ich in den ersten fünf Runden vielleicht hätte mehr riskieren können. Ich habe also meinen Rhythmus gefunden und bin Stück für Stück schneller geworden. Es ist aber ein Problem, wenn du hinter einem Ducati-Piloten bist. Um zu überholen, musst du viel, viel schneller sein. Denn sie bremsen so stark, stoppen das Motorrad und verfügen vor allem über eine großartige Beschleunigung. Ich habe Pecco eingeholt, aber keine Stelle gefunden, wo ich ihn überholen konnte. Denn ich war nur ein bisschen schneller, aber eben nicht genug.»

Nachdem Zarco am 59-fachen MotoGP-Sieger vorbeigegangen war, warteten die Fans vergeblich auf einen Konter. «Wenn du einen guten Speed und eine gute Beschleunigung hast, ist es einfacher», gab Marc zu bedenken. «Abgesehen davon bin ich sehr glücklich mit meinem Wochenende.»

«Die regnerischen Verhältnisse haben mir heute das Leben gerettet», räumte der 29-jährige Spanier dann ein. «Es war das erste Wochenende, das ich von FP1 an mit voller Attacke angegangen bin. Wie man sehen konnte, bin ich aggressiv gefahren und habe ein paar Stürze mit einem Save abgefangen. Am Sonntag bin ich aber aufgestanden und fühlte mich wie blockiert. Der Arm war sehr steif und im Warm-up war das Gefühl schrecklich. Wir haben in der Clinica hart gearbeitet und ich konnte das Rennen dann auf eine gute Weise fahren. Die körperliche Verfassung hat mich im Rennen nicht eingeschränkt», versicherte er.

«Wir dürfen aber nicht vergessen: Das gehört zu den normalen Schritten in einem Reha-Prozess, vor allem wenn du nach dem Comeback gleich drei Rennen in Serie hast», meinte Márquez mit Blick auf seinen am 2. Juni zum insgesamt vierten Mal operierten rechten Oberarm. «Ich war ein bisschen müde und man kann es sofort sehen: Sobald der Ellbogen nach oben geht, bedeutet das, dass der Arm nicht gut arbeitet, dass die Müdigkeit sich bemerkbar macht. Dann verlagere ich die Position mehr auf die andere Seite, wo ich mich stärker fühle.»

«Ich bin an diesem Wochenende auf eine gute Weise gefahren, der Ellbogen war in einer guten Position, heute bin ich aber nicht perfekt gefahren», fasste der sechsfache MotoGP-Champion nach dem Rennen zusammen. «Ich muss aber sagen, dass es auf nasser Piste keine Einschränkung war.»

MotoGP-Ergebnis, Buriram (2.10.):

1. Oliveira, KTM, 25 Rdn in 41:44,503 min
2. Miller, Ducati, + 0,730 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 1,968
4. Zarco, Ducati, + 2,490
5. Marc Márquez, Honda, + 2,958
6. Bastianini, Ducati, + 13,257
7. Viñales, Aprilia, + 14,566
8. Alex Márquez, Honda, + 14,861
9. Martin, Ducati, + 15,365
10. Brad Binder, KTM, + 18,097
11. Aleix Espargaró, Aprilia, + 19,041
12. Rins, Suzuki, + 19,659
13. Morbidelli*, Yamaha, + 22,439
14. Pol Espargaró, Honda, + 23,646
15. Raúl Fernández, KTM, + 30,483
16. Bezzecchi, Ducati, + 33,466
17. Quartararo, Yamaha, + 34,072
18. Di Giannantonio, Ducati, + 36,203
19. Crutchlow, Yamaha, + 36,532
20. Petrucci, Suzuki, + 42,508
21. Darryn Binder, Yamaha, + 49,992
22. Nagashima, Honda, + 51,346
23. Marini, Ducati, 2 Runden zurück
– Remy Gardner, KTM, 14 Runden zurück

*= 3-Sekunden-Penalty (wegen «track limits»)

MotoGP-WM-Stand (nach 17 von 20 Rennen):

1.Quartararo 219 Punkte. 2. Bagnaia 217. 3. Aleix Espargaró 199. 4. Bastianini 180. 5. Miller 179. 6. Brad Binder 154. 7. Zarco 151. 8. Oliveira 131. 9. Martin 127. 10. Viñales 122. 11. Rins 112. 12. Marini 101. 13. Marc Márquez 84. 14. Bezzecchi 80. 15. Mir 77. 16. Alex Márquez 50. 17. Pol Espargaró 49. 18. Nakagami 46. 19. Morbidelli 31. 20. Di Giannantonio 23. 21. Dovizioso 15. 22. Darryn Binder 10. 23. Gardner 9. 24. Raúl Fernández 9. 25. Crutchlow 3. 26. Bradl 2.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 391 Punkte (Titelgewinner). 2. Aprilia 235. 3. Yamaha 224. 4. KTM 206. 5. Suzuki 138. 6. Honda 124.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team 396 Punkte. 2. Aprilia Racing 321. 3. Red Bull KTM Factory 285. 4. Prima Pramac Racing 278. 5. Monster Energy Yamaha 250. 6. Gresini Racing 203. 7. Suzuki Ecstar 189. 8. Mooney VR46 Racing 181. 9. Repsol Honda 135. 10. LCR Honda 96. 11. WithU Yamaha RNF 28. 12. Tech3 KTM Factory 18.

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