Alex Márquez: «Auf Ducati gibt es keine Ausreden»

Von Mario Furli
Alex Márquez (26)

Alex Márquez (26)

Alex Márquez sehnt nach drei Jahren auf Honda seinen Wechsel auf die Gresini-Ducati herbei. Dass sein Bruder Marc auf der aktuellen RC213V ohne körperliche Probleme den MotoGP-Titel geholt hätte, wagt er zu bezweifeln.

Alex Márquez rückte als Moto2-Weltmeister Ende 2019 kurzfristig für Jorge Lorenzo ins Honda-MotoGP-Werksteam nach, als der fünffache Weltmeister nach einer völlig enttäuschenden Saison auf der RC213V (kein Top-10-Platz) seine Karriere frühzeitig beendete.

2020 sollten somit die Márquez-Brüder gemeinsam in den glorreichen Repsol-Honda-Farben auftreten, aber Marc verletzte sich bereits beim verspäteten Saisonauftakt in Jerez schwer am rechten Oberarm. Alex Márquez holte dann als MotoGP-Rookie immerhin noch zwei Podestplätze, allerdings war schon vor dem ersten Saisonrennen beschlossen worden, ihn für 2021 und 2022 im Kundenteam von Lucio Cecchinello unterzubringen.

Dort kam der zweifache Weltmeister aber nie richtig in Schwung, Platz 4 im Vorjahr in Portimão war sein bisher bestes Ergebnis als LCR-Honda-Pilot. In dieser Saison schaffte es Alex Márquez noch nicht einmal in die Top-6. Umso mehr fiebert der 26-Jährige seiner neuen Herausforderung entgegen: Für 2023 kam er bei Gresini Racing unter, er übernimmt den Platz des vierfachen Saisonsiegers Enea Bastianini.

«Ich freue mich darauf, ich muss es mir selbst beweisen. Ich musste die Chance ergreifen, um mir selbst zu beweisen, dass ich noch der bin, der ich 2020 war und 2019, als ich die Moto2 gewonnen habe. Ich glaube, dass ich das Potenzial habe», betonte Alex im Interview mit den spanischen Kollegen von DAZN.

Wie die «Bestia» in der laufenden Saison wird auch Márquez 2023 ein Vorjahresmodell bekommen, dennoch ist die Vorfreude auf die Ducati groß. Immerhin ist die GP22 aktuell in den Händen von Bagnaia und Co. das Maß der Dinge.

«Ein Motorrad, das Rennen gewinnt, das an der Spitze ist, mit vielen unterschiedlichen Fahrstilen und Piloten – du hast alles», weiß der Spanier. «Ich setze mich selbst unter Druck, es gibt keine Ausreden, am Ende des nächsten Jahres werde ich sehen, ob ich hierfür gut genug bin oder nicht, so ehrlich muss man zu sich selbst sein.»

Im Vergleich zu den europäischen Herstellern sei besonders die Aerodynamik die Achillesverse der Honda, vermutet der LCR-Fahrer. Er ging dann sogar noch einen Schritt weiter: Selbst sein Bruder Marc und sechsfacher MotoGP-Champion hätte in dieser Saison ohne Verletzungspausen nicht um den Titel kämpfen können.

«Den Titelgewinn nicht, aber vor uns zu sein, ja, das schon», fasste der jüngere Márquez seinen Standpunkt zusammen. «Das Motorrad ist sehr wichtig, wenn es nicht mitmacht, dann kommst du nirgendwo hin. Wenn du das Gas aufdrehst, du auf den Punkt da bist, aber das Motorrad nicht beschleunigt, dann kannst du nichts machen.»

MotoGP-Ergebnis, Buriram (2.10.):

1. Oliveira, KTM, 25 Rdn in 41:44,503 min
2. Miller, Ducati, + 0,730 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 1,968
4. Zarco, Ducati, + 2,490
5. Marc Márquez, Honda, + 2,958
6. Bastianini, Ducati, + 13,257
7. Viñales, Aprilia, + 14,566
8. Alex Márquez, Honda, + 14,861
9. Martin, Ducati, + 15,365
10. Brad Binder, KTM, + 18,097
11. Aleix Espargaró, Aprilia, + 19,041
12. Rins, Suzuki, + 19,659
13. Morbidelli*, Yamaha, + 22,439
14. Pol Espargaró, Honda, + 23,646
15. Raúl Fernández, KTM, + 30,483
16. Bezzecchi, Ducati, + 33,466
17. Quartararo, Yamaha, + 34,072
18. Di Giannantonio, Ducati, + 36,203
19. Crutchlow, Yamaha, + 36,532
20. Petrucci, Suzuki, + 42,508
21. Darryn Binder, Yamaha, + 49,992
22. Nagashima, Honda, + 51,346
23. Marini, Ducati, 2 Runden zurück
– Remy Gardner, KTM, 14 Runden zurück

*= 3-Sekunden-Penalty (wegen «track limits»)

MotoGP-WM-Stand (nach 17 von 20 Rennen):

1.Quartararo 219 Punkte. 2. Bagnaia 217. 3. Aleix Espargaró 199. 4. Bastianini 180. 5. Miller 179. 6. Brad Binder 154. 7. Zarco 151. 8. Oliveira 131. 9. Martin 127. 10. Viñales 122. 11. Rins 112. 12. Marini 101. 13. Marc Márquez 84. 14. Bezzecchi 80. 15. Mir 77. 16. Alex Márquez 50. 17. Pol Espargaró 49. 18. Nakagami 46. 19. Morbidelli 31. 20. Di Giannantonio 23. 21. Dovizioso 15. 22. Darryn Binder 10. 23. Gardner 9. 24. Raúl Fernández 9. 25. Crutchlow 3. 26. Bradl 2.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 391 Punkte (Titelgewinner). 2. Aprilia 235. 3. Yamaha 224. 4. KTM 206. 5. Suzuki 138. 6. Honda 124.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team 396 Punkte. 2. Aprilia Racing 321. 3. Red Bull KTM Factory 285. 4. Prima Pramac Racing 278. 5. Monster Energy Yamaha 250. 6. Gresini Racing 203. 7. Suzuki Ecstar 189. 8. Mooney VR46 Racing 181. 9. Repsol Honda 135. 10. LCR Honda 96. 11. WithU Yamaha RNF 28. 12. Tech3 KTM Factory 18.

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