MotoGP: Rückkehr von Alex Marquez ungewiss

Pecco Bagnaia (Ducati/3.): «Man muss clever sein»

Von Nora Lantschner
Ducatis MotoGP-Titelhoffnung Pecco Bagnaia spricht über den Verlauf des Qualifyings mit Marc Márquez im Schlepptau und über seine Herangehensweise für das 27-Runden-Rennen auf Phillip Island.

Francesco «Pecco» Bagnaia scherte sich nicht groß um Marc Márquez, der ihm im Qualifying Runde für Runde folgte, denn der WM-Zweite weiß: Seine Titelrivalen sind im drittletzten Rennen der Saison andere.

«Das Ziel war heute, in der ersten Reihe zu stehen. Das ist immer sehr wichtig», hielt der Ducati-Werksfahrer am Samstag in Australien fest. «Ich habe gesehen, dass schon im ersten, vor allem aber im zweiten Run viele Fahrer hinter mir waren. Ich habe mir also gesagt, dass ich in der Out-Lap ein bisschen langsamer machen würde, aber wenn keiner vorbeigehen würde, musste ich trotzdem pushen. Denn ich wusste, dass meine bereits gefahrene Rundenzeit nicht gut genug war, um in der ersten Startreihe zu stehen. So habe ich es dann auch gemacht.»

«Ich wusste, dass man mit einer Referenz auf dieser Strecke Zehntel herausholen kann, das habe ich akzeptiert», fuhr der sechsfache Saisonsieger fort. «Ich habe einfach versucht, mein Bestes zu geben, um in der ersten Startreihe zu stehen. Die Veränderungen am Set-up, die wir im FP4 vorgenommen haben, haben mir dabei geholfen, im Q2 konkurrenzfähiger zu sein.»

«Wir hatten ein bisschen Mühe mit dem Wind beim Einlenken», ging Bagnaia auf Nachfrage näher ins Detail. «Auf der Reifenkante haben wir nicht so viel Grip, deshalb haben wir in der Phase ein bisschen Zeit verloren. Wir haben eine kleine Veränderung vorgenommen, die einen großen Unterschied ausgemacht hat, um mehr Last auf die Reifen zu bringen. Das hat mir in den schnellen Kurven geholfen.»

Die Ausgangslage für das 27-Runden-Rennen verspricht Spannung pur, auch weil die drei Titelrivalen Bagnaia, Aleix Espargaró und Fabio Quartararo im Qualifying die Plätze 3 bis 5 belegten. Wen schätzt der 25-jährige Italiener für den Sonntag besonders stark ein? «Marc [Márquez], Jorge [Martin] und Fabio [Quartararo] können sehr konkurrenzfähig sein. Bei Aleix [Espargaró] glaube ich nicht, dass er im Moment so konkurrenzfähig ist wie die gerade genannten. Auch Bezzecchi scheint sehr konkurrenzfähig zu sein, er ist aber ein Rookie, vielleicht wird er unter dem Drop mehr leiden. Aber mal sehen, es ist immer schwierig, auf dieser Strecke etwas vorauszusagen. Die Erfahrung kann hier einen großen Unterschied ausmachen.»

Bagnaia weiter: «Ich glaube, dass man auf dieser Strecke clever sein muss. Man muss den Reifenverschleiß managen. In den ersten Runden wird es sehr schwierig, konstant und konkurrenzfähig zu sein und gleichzeitig nicht an Performance zu verlieren. Viele Fahrer, vielleicht auch von weiter hinten, werden pushen, um nach vorne zu kommen, und der Hinterreifen wird einen starken Drop haben. Daher ist es sehr wichtig, in den ersten Runden intelligent zu sein und nicht zu viele Positionen einzubüßen und danach bis zum Schluss konstant zu sein.»

Unabhängig vom Rennausgang ist zumindest der Titel des besten Qualifiers der MotoGP-Saison (und damit einen neuen BMW M3 Competition Touring mit 510 PS) für Bagnaia in greifbarer Nähe: Im BMW M Award führt er 45 Punkte vor Quartararo – das ist bei nur noch zwei ausstehenden Qualifyings kaum aufzuholen.

MotoGP-Ergebnis Q2, Phillip Island (15.10.):

1. Martin, Ducati, 1:27,767 min
2. Marc Márquez, Honda, 1:27,780 min, + 0,013 sec
3. Bagnaia, Ducati, 1:27,953, + 0,186
4. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:27,957, + 0,190
5. Quartararo, Yamaha, 1:27,973, + 0,206
6. Zarco, Ducati, 1:28,007, + 0,240
7. Marini, Ducati, 1:28,029, + 0,262
8. Miller, Ducati, 1:28,116, + 0,349
9. Bezzecchi, Ducati, 1:28,185, + 0,418
10. Rins, Suzuki, 1:28,541, + 0,774
11. Alex Márquez, Honda, 1:28,733, + 0,966
12. Viñales, Aprilia, 1:28,765, + 0,998

Die weitere Startaufstellung:
13. Pol Espargaró, Honda, 1:28,392 min
14. Mir, Suzuki, 1:28,492
15. Bastianini, Ducati, 1:28,647
16. Brad Binder, KTM, 1:28,652
17. Crutchlow, Yamaha, 1:28,677
18. Darryn Binder, Yamaha, 1:28,760
19. Gardner, KTM, 1:28,820
20. Di Giannantonio, Ducati, 1:28,830
21. Raúl Fernández, KTM, 1:28,966
22. Morbidelli, Yamaha, 1:29,146
23. Nagashima, Honda, 1:29,624
24. Oliveira*, KTM, 1:28,859

*= Grid-Penalty (irregulärer Practice-Start und Langsamfahren auf der Linie)

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