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Johann Zarco (8.): Schwacher Start, starke Aufholjagd

Von Friedemann Kirn
Johann Zarco vor Brad Binder

Johann Zarco vor Brad Binder

Johann Zarco kann mit seiner Fahrweise die Werks-Ducati nicht so ans Limit bringen wie einige Markenkollegen. Dazu plagte ihn auf Phillip Island ein Problem mit dem Holeshot-Device.

Prima-Pramac-Ducati-Pilot Johann Zarco fiel bei einem schlechten Start aus der zweiten Reihe an die 18. Stelle zurück. Eine starke Aufholjagd brachte ihn zu Rennmitte wieder in Schlagdistanz zu der vorderen Fahrergruppe. Doch ein Podestplatz blieb außer Reichweite, der Franzose kam nach einem ermüdenden Kampf mit vielen Positionswechseln als Achter ins Ziel.

«Beim Hochschalten in den zweiten und dritten Gang nach dem Start stieg das Vorderrad, worauf die Wheelie-Kontrolle eingriff und die Motorleistung abwürgte. Unsere Startelektronik funktionierte nicht richtig, ich konnte das Vorderrad nicht am Boden halten und fiel zurück», schilderte Zarco. «Außerdem war das Motorrad mit vollem Tank schwerfällig und ließ sich nur schlecht in die Kurven einlenken. Anzugreifen und Überholversuche zu machen, wäre riskant gewesen. Die anderen Fahrer sahen viel komfortabler aus, verbrauchten aber auch ihre Reifen schneller. Schon nach 3 Runden fiel mir auf, dass bei meinen Konkurrenten der Grip nachließ. Zu diesem Zeitpunkt begann mein Comeback, und es war ein schönes Gefühl, mit einer guten Pace unterwegs zu sein.»

Zarco weiter: «Als ich das Hinterrad von Luca Marini erreichte, wollte ich mir eine kleine Verschnaufpause gönnen, machte aber einen kleinen Fehler und fiel wieder zurück. Danach hatte ich einen guten Kampf mit Aleix Espargaró, Brad Binder und Enea Bastianini, verlor im Handgemenge mit Aleix und Brad dann aber den Kontakt zur Spitzengruppe», so Zarco weiter. «Wenn beim Start alles nach Plan gelaufen wäre, hätte ich ums Podium mitfahren können. Doch als ich nach meiner langen Aufholjagd endlich bei dieser Gruppe ankam, war mein Vorderreifen zu heiß, und ich hatte Vorderradrutscher. Wirklich schade, dass uns dieses Missgeschick am Start passiert ist».

Was den Franzosen ebenfalls zum Nachdenken brachte, war das schwierige Handling seiner Ducati mit vollem Tank. «Zu Rennbeginn habe ich stets dieses Problem, dass sich das Motorrad schlecht in die Kurven einlenken lässt. Ich habe eine bestimmte Methode, mit diesem Problem umzugehen, doch wir brauchen eine Lösung, die es mir erlaubt, auf natürliche, nicht auf methodische Weise Motorrad zu fahren – so natürlich wie Alex Rins in diesem Rennen!»

MotoGP-Ergebnis, Phillip Island (16.10.):

1. Rins, Suzuki, 27 Rdn in 40:50,654 min
2. Marc Márquez, Honda, + 0,186 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 0,224
4. Bezzecchi, Ducati, + 0,534
5. Bastianini, Ducati, + 0,557
6. Marini, Ducati, + 0,688
7. Martin, Ducati, + 0,884
8. Zarco, Ducati, + 3,141
9. Aleix Espargaró, Aprilia, + 4,548
10. Brad Binder, KTM, + 5,949
11. Pol Espargaró, Honda, + 11,048
12. Oliveira, KTM, + 13,606
13. Crutchlow, Yamaha, + 13,890
14. Darryn Binder, Yamaha, + 14,526
15. Gardner, KTM, + 19,470
16. Raúl Fernández, KTM, + 20,645
17. Viñales, Aprilia, + 22,167
18. Mir, Suzuki, + 23,489
19. Nagashima, Honda, + 39,618
20. Di Giannantonio, Ducati, + 39,633
– Morbidelli, Yamaha, 6 Runden zurück
– Quartararo, Yamaha, 17 Runden zurück
– Miller, Ducati, 19 Runden zurück
– Alex Márquez, Honda, 19 Runden zurück

MotoGP-WM-Stand (nach 18 von 20 Rennen):
1. Bagnaia 233 Punkte. 2. Quartararo 219. 3. Aleix Espargaró 206. 4. Bastianini 191. 5. Miller 179. 6. Brad Binder 160. 7. Zarco 159. 8. Rins 137. 9. Martin 136. 10. Oliveira 135. 11. Viñales 122. 12. Marini 111. 13. Marc Márquez 104. 14. Bezzecchi 93. 15. Mir 77. 16. Pol Espargaró 54. 17. Alex Márquez 50. 18. Nakagami 46. 19. Morbidelli 31. 20. Di Giannantonio 23. 21. Dovizioso 15. 22. Darryn Binder 12. 23. Gardner 10. 24. Raúl Fernández 9. 25. Crutchlow 6. 26. Bradl 2.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati 407 Punkte (Titelgewinner). 2. Aprilia 242. 3. Yamaha 227. 4. KTM 212. 5. Suzuki 163. 6. Honda 144.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team 412 Punkte. 2. Aprilia Racing 328. 3. Red Bull KTM Factory 295. 4. Prima Pramac Racing 295. 5. Monster Energy Yamaha 250. 6. Gresini Racing 214. 7. Suzuki Ecstar 214. 8. Mooney VR46 Racing 204. 9. Repsol Honda 160. 10. LCR Honda 96. 11. WithU Yamaha RNF 33. 12. Tech3 KTM Factory 19.

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