Im MotoGP-Sprint in Jerez krachte es ständig

Jack Miller (Sturz): «Es war trotzdem ein gutes Jahr»

Von Günther Wiesinger
Jack Miler bemühte sich nach dem Crash auf Phillip Island, das Positive zu sehen. «Wir führen in der Fahrer-WM, wir haben die Marken-WM gewonnen, die Team-WM lassen wir uns nicht mehr nehmen», stellte Jack fest.

Japan-Sieger Jack Miller behielt zwar durch seinen Nuller auf Phillip Island (Abschuss durch Alex Márquez) seinen fünften Platz in der Fahrer-WM, aber Enea Bastianini ist ihm jetzt um zwölf Punkte entwischt. Die Top-3 liegen für dieses Duo außer Reichweite, obwohl Fabio Quartararo bei den letzten vier Rennen nur 8 Punkte erbeutet hat, Aleix Espargaró nur 28.

Miller wurde beim Crash arg durchgerüttelt und mussten dann ein Stück ins Fahrerlager zurück spazieren, die 40.000 Zuschauer bedauerten den Ausfall des populären Lokalmatadors. «Es war definitiv nicht die Art und Weise, wie ich den Heim-GP beenden wollte», seufzte Jack. «Nachdem ich wieder zu Atem gekommen war, bin ich Richtung Fahrerlager spaziert… Wenn ich bei den Zuschauern vorbeigekommen bin, habe ich mir ans Herz gegriffen und mich entschuldigt. Nicht nur meine Familie ist durch halb Australien gereist, um diesen Grand Prix zu sehen. Sie wollten einen ‚Aussie‘ sehen, der gut mithält. Aber dieser Sturz hat alles vereitelt. Dagegen lässt sich nichts machen, solche Vorkommnisse gehören zum Motorradsport.»

Natürlich musste der Crash ausgerechnet in Turn 4 passieren, der seit Samstag 12 Uhr den Namen «Miller Corner» trägt…

Miller: «Ja, natürlich, das ist die Ironie an dieser Geschichte. Aber das lässt sich nicht ändern. Wir werden nächstes Jahr einfach stärker zurückkommen.»

«Wir haben nach dem Qualifying am Bike noch einiges geändert. Ich konnte dieses Set-up dann im Warm-up nicht probieren, denn es war nass. Wir wollten das Turning verbessern, und das ist uns ganz gut gelungen. Ich habe das beim Rausfahren in die Besichtigungsrunde sofort gespürt. Die neue Abstimmung bewirkte eine klare Verbesserung. Das Bike hat sich mega angefühlt. Ich war deshalb überzeugt, dass ich die Boys vorne alle herausfordern kann.»

Jack Miller hielt sich mit der Lenovo-Ducati nach acht Runden hinter Martin, Márquez, Bagnaia, und Rins an fünfte Stelle. Hinter ihm kämpften Alex Márquez, Marini, Bezzecchi, Aleix Espargaró, Brad Binder und Mir.

Das missglückte Überholmanöver von LCR-Honda-Pilot Alex Márquez beendete alle Podestträume.

Trotzdem fiel die GP-Bilanz des Ducati-Stars nicht negativ aus, denn die Landsleute haben Jack zum neuen Liebling erkoren, er hat in ihren Herzen den Platz von Casey Stoner übernommen.

«Es war unbeschreiblich, wie viele Selfies ich machen musste an den vier Tagen, wie viele Hände ich geschüttelt und wie viele Autogramme ich gegeben habe. Unzählige! Es war fantastisch, ich mag das alles, es ist einmalig. Der Motorradsport ist in Australien bei bester Gesundheit, ich liebe diesen Sport. Es ist erstaunlich, wenn man diese Begeisterung erlebt. Alle Fans hier haben genau so viel Freude an der MotoGP wie ich.»

War Jack noch mit Titelhoffnungen ins Rennen gegangen? «Nein, sie waren ja gering. Versteht mich nicht falsch, durch den Sturz von Fabio und das schwache Abschneiden von Aleix hat sich einiges geändert. Auch Bastianini hat in Australien nicht viele Punkte gesammelt. Und natürlich ist es mein Ziel, diese Jungs zu besiegen und in der WM so weit wie möglich nach vorne zu kommen. Das ist mein Job. Aber ich bin trotzdem happy für das Team, wir führen in der Fahrer-WM, im Juni waren wir noch 91 Punkte hinten… Die Team-WM lassen wir uns auch nicht mehr nehmen. Es war trotzdem ein gutes Jahr…»

MotoGP-Ergebnis, Phillip Island (16.10.):

1. Rins, Suzuki, 27 Rdn in 40:50,654 min
2. Marc Márquez, Honda, + 0,186 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 0,224
4. Bezzecchi, Ducati, + 0,534
5. Bastianini, Ducati, + 0,557
6. Marini, Ducati, + 0,688
7. Martin, Ducati, + 0,884
8. Zarco, Ducati, + 3,141
9. Aleix Espargaró, Aprilia, + 4,548
10. Brad Binder, KTM, + 5,949
11. Pol Espargaró, Honda, + 11,048
12. Oliveira, KTM, + 13,606
13. Crutchlow, Yamaha, + 13,890
14. Darryn Binder, Yamaha, + 14,526
15. Gardner, KTM, + 19,470
16. Raúl Fernández, KTM, + 20,645
17. Viñales, Aprilia, + 22,167
18. Mir, Suzuki, + 23,489
19. Nagashima, Honda, + 39,618
20. Di Giannantonio, Ducati, + 39,633
– Morbidelli, Yamaha, 6 Runden zurück
– Quartararo, Yamaha, 17 Runden zurück
– Miller, Ducati, 19 Runden zurück
– Alex Márquez, Honda, 19 Runden zurück

MotoGP-WM-Stand (nach 18 von 20 Rennen):

1. Bagnaia 233 Punkte. 2. Quartararo 219. 3. Aleix Espargaró 206. 4. Bastianini 191. 5. Miller 179. 6. Brad Binder 160. 7. Zarco 159. 8. Rins 137. 9. Martin 136. 10. Oliveira 135. 11. Viñales 122. 12. Marini 111. 13. Marc Márquez 104. 14. Bezzecchi 93. 15. Mir 77. 16. Pol Espargaró 54. 17. Alex Márquez 50. 18. Nakagami 46. 19. Morbidelli 31. 20. Di Giannantonio 23. 21. Dovizioso 15. 22. Darryn Binder 12. 23. Gardner 10. 24. Raúl Fernández 9. 25. Crutchlow 6. 26. Bradl 2.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 407 Punkte (Titelgewinner). 2. Aprilia 242. 3. Yamaha 227. 4. KTM 212. 5. Suzuki 163. 6. Honda 144.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team 412 Punkte. 2. Aprilia Racing 328. 3. Red Bull KTM Factory 295. 4. Prima Pramac Racing 295. 5. Monster Energy Yamaha 250. 6. Gresini Racing 214. 7. Suzuki Ecstar 214. 8. Mooney VR46 Racing 204. 9. Repsol Honda 160. 10. LCR Honda 96. 11. WithU Yamaha RNF 33. 12. Tech3 KTM Factory 19.


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