Marc Márquez (Honda/3.): «Ich kann es nicht erklären»

Von Johannes Orasche
Der achtfache Weltmeister Marc Márquez konnte im MotoGP-Qualifying von Sepang als einziger Fahrer die Hatz der Ducati-Asse mitgehen und stellte seine Honda sogar auf Startplatz 3.

Marc Márquez zeigte in Sepang wieder Außergewöhnliches und stellte seine Repsol-Honda in einem turbulenten Q2 in die erste Reihe. Der Spanier zeigte einmal mehr eine starke Show, kämpfte sich zunächst mit WM-Favorit Francesco «Pecco» Bagnaia durch das Q1 und hängte sich dann in Q2 an das Hinterrad des Italieners.

Bagnaia rodelte auf seiner schnellen Runden bei heißen Temperaturen aber bereits in Kurve 4 ins Kiesbett. Márquez fuhr unmittelbar dahinter, zog die Runde aber beinhart durch und fuhr auf Platz 3 hinter Jorge Martin – der den MotoGP-Rundenrekord pulverisierte – und Enea Bastianini.

«Natürlich bin ich sehr überrascht über die erste Startreihe», gestand Márquez. «Ich weiß, dass der Speed und das Gefühl eigentlich noch nicht da sind. Aber im Qualifying war ich da. Ich kann es nicht erklären, wie und warum wir jetzt da in der ersten Reihe stehen. Okay, auch in Qualifying-1 war ich schnell. In Q2 war ich dann mit dem gebrauchten Reifen nicht so flott. Mit dem zweiten  frischen Reifen ging es aber besser.»

«Ich bin happy, aber morgen werden wir mehr Probleme haben. Ich kämpfe mehr als die andern Jungs gegen das Bike, das habe ich auch auf den Bildern gesehen. Das ist sehr fordernd für den Körper und auch stressig für die Konzentration. Aber auf einer Runde geht es ganz gut. Ich weiß, wo ich hier bremsen, das Gas aufdrehen und schließen muss, ich kenne die Piste gut – ich bin hier sehr viele Runden gefahren. Für die Renndistanz ist die Pace nicht da, aber wir werden sehen und unser Bestes geben.»

Zu den Stürzen von Miller und Bagnaia unmittelbar vor seinem Vorderrad sagt MM93: «Es war für mich die größte Überraschung. Alle Fahrer halten Ausschau nach einem Windschatten. Wir verlieren auf den beiden Geraden eineinhalb Zehntel. Wenn ich also man Windschatten habe, gewinne ich drei Zehntel quasi gratis auf der Geraden. Alle schauen daher nach dem Windschatten. Als ich Miller vor mir in Kurve 2 am Boden gesehen habe, habe ich trotzdem versucht weiter Druck zu machen. Dasselbe war dann im Q2 in Kurve 4 bei Bagnaia, ich habe wieder weiter Druck gemacht. Die Zeit war dann aber auch die größte Überraschung für mich.»

Hinsichtlich des Rennens sagt Márquez: «Ich bin happy über meine Verfassung. Ich fühle mich Schritt für Schritt besser. Ich kann die Probleme des Bikes jetzt besser lösen und mit der Körperposition auf dem Motorrad hier auch wieder mithelfen – das war aber zuletzt zwei Jahre lang nicht der Fall. Darüber bin ich froh.»

Zur Piste von Sepang meinte Márquez: «Ich habe hier gewonnen, okay. Aber es ist nicht meine Lieblingspiste. Ich kann für einige Runden gegen das Bike kämpfen und so fahren, wie ich möchte. Das Wichtigste war für mich aber zwischen Australien und hier, dass ich mich gut erholt habe. Das Ziel meines Comebacks stimmt, wir sind in der richtigen Richtung unterwegs.»

MotoGP-Ergebnis Q2, Sepang (22.10.):

1. Martin, Ducati, 1:57,790 min
2. Bastianini, Ducati, 1:58,246 min, + 0,456 sec
3. Marc Márquez, Honda, 1:58,454, + 0,664
4. Bezzecchi, Ducati, 1:58,490, + 0,700
5. Rins, Suzuki, 1:58,575, + 0,785
6. Marini, Ducati, 1:58,579, + 0,789
7. Morbidelli, Yamaha, 1:58,654, + 0,864
8. Viñales, Aprilia, 1:58,766, + 0,976
9. Bagnaia, Ducati, 1:58,862, + 1,072
10. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:58,935, + 1,145
11. Mir, Suzuki, 1:59,145, + 1,355
12. Quartararo, Yamaha, 1:59,215, + 1,425

Die weitere Startaufstellung:
13. Brad Binder, KTM, 1:59,053 min
14. Miller, Ducati, 1:59,064
15. Crutchlow, Yamaha, 1:59,256
16. Di Giannantonio, Ducati, 1:59,278
17. Zarco, Ducati, 1:59,690
18. Oliveira, KTM, 1:59,699
19. Gardner, KTM, 1:59,803
20. Pol Espargaró*, Honda, 1:59,363
21. Alex Márquez, Honda, 2:00,008
22. Fernández, KTM, 2:00,077
23. Nagashima, Honda, 2:00,803
24. Darryn Binder, Yamaha, 2:10,717

*= Grid-Penalty (3 Plätze zurück)

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