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Aleix Espargaró (10.): «War völlig außer Kontrolle!»

Von Johannes Orasche
Aleix Espargaró

Aleix Espargaró

Aprilia-Held Aleix Espargaró blieb im MotoGP-Qualifying in Sepang am Samstag nach einem Ausrutscher nur der zehnte Startplatz. Er lässt seiner Enttäuschung freien Lauf und erklärt, warum er selbst viel riskieren will.

Aleix Espargaó wird den vorletzten MotoGP-WM-Lauf am Sonntag in Sepang von Startplatz 10 aus in Angriff nehmen, denn er stürzte am Ende in Q2 bei seiner zweiten Attacke. Der Katalane hat mit der Werks-Aprilia angesichts der aktuellen Schwierigkeiten wohl nur noch theoretische WM-Chancen, auch wenn Francesco Bagnaia (Ducati) und Fabio Quartararo (Yamaha) am Samstag in Sepang ebenfalls ihre Sorgen hatten.

«Ich habe alles versucht. Ich bin enttäuscht. Ich dachte nach dem Winter-Test, wir hätten hier die Pace, damit wir um das Podium oder den Sieg kämpfen können. Aber wir sind eigentlich weit davon entfernt», hielt Espargaro trotzig fest. «Alle sind ihre Zeiten von den Winter-Tests gefahren, nur wir sind um einiges langsamer.»

Espargaró weiter: «Egal, ich bin hier, um zu kämpfen, darum habe ich auch im Q2 alles versucht. Ich bin dann in Kurve 8 gestürzt. Aber wenn es nicht dort passiert wäre, dann wohl in Kurve 9 oder 11. Ich war eigentlich völlig außer Kontrolle! Aber ich musste es versuchen. Ich hätte es mit dieser Runde eventuell zu einer 1:58,0 geschafft oder darunter.»

Der ältere der Espargaró-Brüder ging ins Detail: «Das Motorrad ist jetzt komplett anders. Der Motor ist langsamer, wir haben keine Beschleunigung und das Bike stempelt sehr stark. Es ist seltsam. Die anderen Fahrer haben zumindest alle ihre Rundenzeiten vom Februar fahren können, bis auf Martin der auf einem anderen Planet war. Für mich war die Piste schwer, sehr wellig – für Martin war sie eventuell besser», fügte er lachend an.

Zur Lage für das Rennen sagte Aleix: «Ich will so viel wie möglich riskieren, das habe ich auch in Australien getan bis zur letzten Kurve. Fabio hat eine Verletzung. Pecco hatte Probleme und steht jetzt unmittelbar vor mir. Alles kann passieren und ich werde mein Bestes versuchen. Es ist aber klar: Ich bin in einer anderen Situation als Fabio und Pecco. Ich muss mindestens 14 Punkte hier und auch in Valenica machen, um die WM zu gewinnen, auch wenn beide stürzen. Aber wenn ich das auch nicht schaffe, dann kann ich nicht gewinnen. Also werde ich riskieren.»

Der WM-Fight ist für den 33-Jährigen aber objektiv gesehen ein schwieriges Unterfangen: «Ich fühle eigentlich keinen Druck – die Wahrscheinlichkeit, den Titel zu holen, ist gering. Ich war motiviert, als ich hierher kam. Ich habe in Australien mehr Druck gespürt, hier war ich von Beginn an weit weg.»

Zu den anderen WM-Kandidaten meinte Aleix: «Es ist normal, den Druck zu spüren. Fabio hat den Titel schon einmal geholt, aber er hat nicht das gleiche Bike wie Pecco. Es ist klar, dass er den Druck spürt. Er hat nicht die gleiche Waffe wie Pecco. Alle werden nervös sein, auch Pecco – er fightet um den ersten MotoGP-Titel.»

MotoGP-Ergebnis Q2, Sepang (22.10.):

1. Martin, Ducati, 1:57,790 min
2. Bastianini, Ducati, 1:58,246 min, + 0,456 sec
3. Marc Márquez, Honda, 1:58,454, + 0,664
4. Bezzecchi, Ducati, 1:58,490, + 0,700
5. Rins, Suzuki, 1:58,575, + 0,785
6. Marini, Ducati, 1:58,579, + 0,789
7. Morbidelli, Yamaha, 1:58,654, + 0,864
8. Viñales, Aprilia, 1:58,766, + 0,976
9. Bagnaia, Ducati, 1:58,862, + 1,072
10. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:58,935, + 1,145
11. Mir, Suzuki, 1:59,145, + 1,355
12. Quartararo, Yamaha, 1:59,215, + 1,425

Die weitere Startaufstellung:
13. Brad Binder, KTM, 1:59,053 min
14. Miller, Ducati, 1:59,064
15. Crutchlow, Yamaha, 1:59,256
16. Di Giannantonio, Ducati, 1:59,278
17. Zarco, Ducati, 1:59,690
18. Oliveira, KTM, 1:59,699
19. Gardner, KTM, 1:59,803
20. Pol Espargaró*, Honda, 1:59,363
21. Alex Márquez, Honda, 2:00,008
22. Fernández, KTM, 2:00,077
23. Nagashima, Honda, 2:00,803
24. Darryn Binder, Yamaha, 2:10,717

*= Grid-Penalty (3 Plätze zurück)

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