Jack Miller (Ducati/6.): Übler Start, tolles Finish
Jack Miller (43) hängte auch seinen künftigen Red Bull KTM-Teamkollegen Brad Binder (33) ab
Jack Miller startete aus der sechsten Reihe, wurde im Pulk der anderen Fahrer eingeklemmt, fiel fast ans Ende des Feldes zurück und beendete die erste Runde an 16. Stelle. Dann blies der Australier zur Jagd, erreichte in Runde 3 die Punkteränge, war in der siebten Runde bereits in den Top Ten und gab trotz seines schmerzenden linken Beins hartnäckig weiter Gas, bis er in der letzten Runde des Rennens auch noch Marc Márquez versetzte und den 6. Rang eroberte.
«Es war kein idealer, aber auch kein schlechter Tag. Ich bin ganz happy mit meiner Leistung«, resümierte der Queenslander in seiner gewohnt coolen, abgebrühten Art. «Natürlich war es keine Hilfe, dass ich in der ersten Runde an die 21. Stelle zurückgeboxt wurde. Ich hatte den schlechtesten Start meiner Grand Prix-Karriere. Oder besser gesagt, mein Start selbst war nicht schlecht, aber dann war ich im Sandwich mit der Startreihe direkt vor mir, musste das Gas vor der ersten Kurve viel zu früh zurückrollen, wurde nach außen abgedrängt und verhungerte am langen Arm. Zumindest kann ich sagen, das ich die erste Runde unfallfrei überstanden habe», schilderte Miller. «Danach fand ich meinen Rhythmus und begann, einen Fahrer nach dem anderen abzupflücken.»
«Das Bike hat mir geholfen, es war wirklich gut», lobte Jack. «Trotzdem war es ein hartes Rennen. Gestern fiel ich ein zweites Mal auf mein linkes Bein, und wie sich jeder ausmalen kann, fühlt sich mein Körper an wie Toast. Ich konnte das Bein nicht so einsetzen wie gewohnt, der Rest meines Körpers musste einspringen und die fehlende Kraft im Bein kompensieren. Jetzt spüre ich die Prellungen, daran herrscht kein Zweifel.»
Umso glücklicher war Jack Miller, dass er bis Rennende Druck machen und im Endspurt noch Marc Márquez überholen konnte. «Es war nicht fantastisch, doch zumindest hatten wir eine ziemlich konstante Pace, das ganze Rennen über. Ich konnte Marc in der letzten Runde überholen, obwohl ich meinen Vorderreifen bereits ordentlich gestresst hatte», rieb er sich die Hände. «Es war ein ziemlich brutales Rennen, vor allem in der Anfangsphase hinter all den anderen, als ich bei 250 km/h von Gummibrocken im Genick getroffen wurde. Als ich freie Fahrt hatte, war es ein bisschen leichter, die Luft fühlte sich kühler an, mein Genick hörte auf zu kochen!»
Als Miller nach dem Rennen in die Box zurückkam, war es dort ungewöhnlich still, denn die Mehrheit der Ducati-Belegschaft war nach dem Sieg von Pecco Bagnaia bereits in Richtung Parc Fermé unterwegs. «Die, die noch da waren, atmeten auf. Die ganze Anspannung, die übers Wochenende zu spüren war, hatte sich schlagartig gelegt!»
MotoGP-Ergebnis, Sepang (23.10.):
1. Bagnaia, Ducati, 20 Rdn in 40:14,332 min
2. Bastianini, Ducati, + 0,270 sec
3. Quartararo, Yamaha, + 2,773
4. Bezzecchi, Ducati, + 5,446
5. Rins, Suzuki, + 11,923
6. Miller, Ducati, + 13,472
7. Marc Márquez, Honda, + 14,304
8. Brad Binder, KTM, + 16,805
9. Zarco, Ducati, + 18,358
10. Aleix Espargaró, Aprilia, + 21,591
11. Morbidelli*, Yamaha, + 23,235
12. Crutchlow, Yamaha, + 24,641
13. Oliveira, KTM, + 24,918
14. Pol Espargaró, Honda, + 25,586
15. Fernández, KTM, + 27,039
16. Viñales, Aprilia, + 30,427
17. Alex Márquez, Honda, + 33,322
18. Gardner, KTM, + 33,691
19. Mir, Suzuki, + 41,838
– Darryn Binder, Yamaha, 10 Runden zurück
– Di Giannantonio, Ducati, 10 Runden zurück
– Martin, Ducati, 14 Runden zurück
– Nagashima, Honda, 16 Runden zurück
– Marini, Ducati, 19 Runden zurück
*= 3-Sekunden-Strafe («unverantwortliche Fahrweise»)
MotoGP-WM-Stand (nach 19 von 20 Rennen):
1. Bagnaia 258 Punkte. 2. Quartararo 235. 3. Aleix Espargaró 212. 4. Bastianini 211. 5. Miller 189. 6. Brad Binder 168. 7. Zarco 166. 8. Rins 148. 9. Oliveira 138. 10. Martin 136. 11. Viñales 122. 12. Marc Márquez 113. 13. Marini 111. 14. Bezzecchi 106. 15. Mir 77. 16. Pol Espargaró 56. 17. Alex Márquez 50. 18. Nakagami 46. 19. Morbidelli 36. 20. Di Giannantonio 23. 21. Dovizioso 15. 22. Darryn Binder 12. 23. Gardner 10. 24. Crutchlow 10. 25. Raúl Fernández 10. 26. Bradl 2.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 432 Punkte (Titelgewinner). 2. Aprilia 248. 3. Yamaha 243. 4. KTM 220. 5. Suzuki 174. 6. Honda 153.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team 447 Punkte (Titelgewinner). 2. Aprilia Racing 334. 3. Red Bull KTM Factory 306. 4. Prima Pramac Racing 302. 5. Monster Energy Yamaha 271. 6. Gresini Racing 234. 7. Suzuki Ecstar 225. 8. Mooney VR46 Racing 217. 9. Repsol Honda 171. 10. LCR Honda 96. 11. WithU Yamaha RNF 37. 12. Tech3 KTM Factory 20.