Marc Márquez: Was er sich von Honda für 2023 wünscht

Von Günther Wiesinger
Marc Márquez erlebte in Valencia ein enttäuschendes Saisonende. Vor dem Dienstag-Test erklärte er deutlich, welche Verbesserungen er sich von den Honda-Ingenieuren wünscht.

Marc Márquez hat nach dem Mugello-GP (Platz 10) auf sechs Rennen verzichtetet und seine vierte Oberarm-Operation über sich ergehen lassen. Er kam beim Misano-Test am 6./7. September zurück und nahm dann am Aragón-GP teil, wo er jedoch einen weiteren Nuller schrieb, als er in der ersten Runde mit Fabio Quartararo und Taka Nakagami kollidierte.

«Im Rennen hier in Valencia bin ich gestürzt, weil ich zu spät gebremst habe. Aber ich habe unmittelbar nach dem Start gespürt, dass es Probleme gibt. Wenn man meine Starts in diesem Jahr betrachtet, so bin ich immer gut weggekommen», stellte der Repsol-Honda-Star fest. «Hier habe ich Positionen verloren und gleich gespürt, dass etwas nicht stimmt. Beim Fahren hat sich gezeigt, dass das Drehmoment nicht dasselbe war wie im Training. Nach dem Rennen haben sie in der Box gleich bei der Datenanalyse gesehen, als das Bike zurückkam, dass es wirklich ein Problem gegeben hat.»

«Ich war beim Sturz Vierter hinter Rins, Martin und Miller. Ich wollte aufs Podest fahren, deshalb war ich zu aggressiv und habe zu spät gebremst», schilderte Márquez. «Wenn du immer auf der letzten Rille bremsen musst, um an den Top-3 dranzubleiben, dann geht das eine Runde lang gut, zwei oder sechs, aber nicht 27 Runden lang. Wenn du dauernd so stark pusht, hast du eine gute Chance, übers Vorderrad wegzurutschen.»

Damit endete für den Spanier eine Serie von Zielankünften – nach Platz 4 in Motegi, 4 in Buriram, Platz 2 auf Phillip Island und Rang 7 in Sepang.

Was müssen die Honda-Ingenieure für 2023 dringend an der Honda RC213V verbessern?

«Der Motor ist wichtig. Wenn nur du eine halbe Zehntel auf jeder Geraden gewinnst, kannst du ein bisschen früher bremsen, du musst nicht sooo viel riskieren. Dazu müssen wir uns beim Anbremsen auf den Geraden sehr stark verbessern», hält Márquez fest. «Außerdem müssen wir uns beim Kurvenspeed steigern. Wir kommen jetzt zu langsam aus den Ecken raus, aber das Problem beginnt schon am Kurveneingang. Wenn du zu spät oder zu langsam einbiegst, verpatzt du automatisch den Kurvenausgang. Wir haben gesehen, dass wir auf Strecken, auf denen wir nicht viele ‚straight line stoppings‘ haben, schnell sind, zum Beispiel auf Phillip Island und in Valencia. Am Wochenende habe ich hier die meiste Zeit im ersten Sektor verloren, weil du diese Bremszonen vor der Kurve 1 und Kurve 2 hast; in allen anderen Sektoren waren wir konkurrenzfähig. Wir kennen also unseren Schwachpunkt.»

«Ich bin letzten Montag an Grippe erkrankt, ich war das ganze Wochenende angeschlagen. Ich gehe stark davon aus, dass ich mich am Dienstag besser fühlen werde», meinte Marc. «Aber am Wichtigsten ist, dass mein Comeback seit September gut verlaufen ist, denn ich fühle mich körperlich von Woche zu Woche besser und stärker. Jetzt wird es vorrangig sein, dass wir im kommenden Winter wieder den Toplevel erreichen.»

MotoGP-Ergebnis, Valencia (6.11.):

1. Rins, Suzuki, 27 Rdn in 41:22,250 min
2. Brad Binder, KTM, + 0,396 sec
3. Martin, Ducati, + 1,059
4. Quartararo, Yamaha, + 1,911
5. Oliveira, KTM, + 7,122
6. Mir, Suzuki, + 7,735
7. Marini, Ducati, + 8,524
8. Bastianini, Ducati, + 12,038
9. Bagnaia, Ducati, + 14,441
10. Morbidelli, Yamaha, + 14,676
11. Bezzecchi, Ducati, + 17,655
12. Raúl Fernández, KTM, + 24,870
13. Gardner, KTM, + 26,546
14. Nakagami, Honda, + 26,610
15. Di Giannantonio, Ducati, + 31,819
16. Crutchlow, Yamaha, + 1:28,870 min
17. Alex Márquez, Honda, + 1 Runde
– Miller, Ducati, + 5 Runden
– Zarco, Ducati, + 12 Runden
– Viñales, Aprilia, + 12 Runden
– Marc Márquez, Honda, + 18 Runden
– Pol Espargaró, Honda, + 23 Runden
– Darryn Binder, Yamaha, + 23 Runden
– Aleix Espargaró, Aprilia, + 24 Runden

MotoGP-WM-Endstand (nach 20 Rennen):

1.Bagnaia 265. 2. Quartararo 248 Punkte. 3. Bastianini 219. 4. Aleix Espargaró 212. 5. Miller 189. 6. Brad Binder 188. 7. Rins 173. 8. Zarco 166. 9. Martin 152. 10. Oliveira 149. 11. Viñales 122. 12. Marini 120. 13. Marc Márquez 113. 14. Bezzecchi 111. 15. Mir 87. 16. Pol Espargaró 56. 17. Alex Márquez 50. 18. Nakagami 48. 19. Morbidelli 42. 20. Di Giannantonio 24. 21. Dovizioso 15. 22. Raúl Fernández 14. 23. Remy Gardner 13. 24. Darryn Binder 12. 25. Crutchlow 10. 26. Bradl 2.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati 448 Punkte. 2. Yamaha 256. 3. Aprilia 248. 4. KTM 240. 5. Suzuki 199. 6. Honda 155.

Team-WM:

1. Ducati Lenovo Team 454 Punkte. 2. Red Bull KTM Factory 337. 3. Aprilia Racing 334. 4. Prima Pramac Racing 318. 5. Monster Energy Yamaha 290. 6. Suzuki Ecstar 260. 7. Gresini Racing 243. 8. Mooney VR46 Racing 231. 9. Repsol Honda 171. 10. LCR Honda 98. 11. WithU Yamaha RNF 37. 12. Tech3 KTM Factory 27.


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