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Luca Marini (Ducati): «MotoGP-Bike einfach zu fahren»

Von Nora Lantschner
Die technischen Auswüchse an den heutigen MotoGP-Bikes sorgen immer wieder für Gesprächsstoff. Luca Marini würde ein schwieriges Motorrad ohne Devices und Co. bevorzugen.

Der Ride-Height-Adjuster, den Ducati erstmals 2019 einsetzte und mit dessen Hilfe das Heck des Motorrads während der Fahrt abgesenkt werden kann, ist längst bei allen MotoGP-Herstellern Standard-Programm.

Das «Front Ride Height Device», mit dem Gigi Dall’Igna zu Beginn der Saison 2022 überraschend aufwartete, wurde dagegen von Bagnaia und Co. bald wieder verworfen, auch weil es für 2023 ohnehin verboten wurde. Nur Zarco nutzte diese Ducati-Erfindung noch für einen Großteil der diesjährigen Saison.

Über die Sinnhaftigkeit solcher Devices in der MotoGP-Klasse wurde in den vergangenen Monaten immer wieder angeregt diskutiert – besonders nach dem Ausfall von Maverick Viñales auf dem Sachsenring, der seine RS-GP mit kaputtem Rear Ride Height Device an der Box abstellen musste. Bei Luca Marini sorgte dann in Sepang ein Defekt am Start-Device dafür, dass er in seinem 37. Rennen in der Königklasse erstmals die Zielflagge nicht sah.

Wie steht der Ducati-Pilot aus dem Mooney VR46 Racing Team zum Thema Devices? «Es ist schwierig, bei solchen Dingen eine Position zu vertreten – auch weil meine Position nichts ändern wird. Ob ich damit einverstanden bin oder nicht, wird nichts ändern», schickte der 25-jährige Italiener voraus.

Dann aber erklärte Marini: «Wir brauchen die Devices nicht unbedingt. Ich glaube nicht, dass die Show damit besser wird. Sie sind aber Teil der Entwicklung und der Technologien, die mit jedem Jahr weiter gehen. Aus meiner Sicht könnten wir auch ohne dieses Zeug gute Rennen haben. Es ist aber nicht meine Entscheidung. Wenn es die Hersteller und die Dorna so wollen, dann ist es okay.»

Aus seiner eigenen Ansicht machte der Moto2-Vizeweltmeister von 2020 aber keinen Hehl: «Ich hätte gerne ein Motorrad, das schwieriger zu fahren ist, ohne dieses ganze Zeug. Denn dann können die Fahrer mehr den Unterschied machen. In den kleinen Klassen wie in der Supersport 300 oder in der Moto3 ist das größte Problem, dass das Bike zu einfach zu fahren ist. Jetzt geht auch die MotoGP in diese Richtung. Das Motorrad ist für alle sehr einfach zu fahren, das wird jeder andere Fahrer bestätigen.»

«Jeder will der beste Fahrer sein und dafür musst du meiner Meinung nach auf irgendeine Weise den Unterschied machen. Heutzutage hat fast jeder ein Factory-Bike. Vom ersten bis zum 20. Fahrer kann jeder ein Rennen gewinnen. Wenn wir etwas Schwierigeres haben können, bei dem der Fahrer einen Schritt machen kann, wäre ich glücklicher. Ich glaube, dass ich stark und schnell bin. Jetzt ist es aber zum Beispiel in der Beschleunigungsphase so, dass du als Fahrer nichts tun kannst. Der Kurvenausgang ist für jedes Bike und jeden Fahrer gleich. Du musst einfach nur hart bremsen und schnell einlenken.»

MotoGP-Ergebnis, Valencia (6.11.):

1. Rins, Suzuki, 27 Rdn in 41:22,250 min
2. Brad Binder, KTM, + 0,396 sec
3. Martin, Ducati, + 1,059
4. Quartararo, Yamaha, + 1,911
5. Oliveira, KTM, + 7,122
6. Mir, Suzuki, + 7,735
7. Marini, Ducati, + 8,524
8. Bastianini, Ducati, + 12,038
9. Bagnaia, Ducati, + 14,441
10. Morbidelli, Yamaha, + 14,676
11. Bezzecchi, Ducati, + 17,655
12. Raúl Fernández, KTM, + 24,870
13. Gardner, KTM, + 26,546
14. Nakagami, Honda, + 26,610
15. Di Giannantonio, Ducati, + 31,819
16. Crutchlow, Yamaha, + 1:28,870 min
17. Alex Márquez, Honda, + 1 Runde
– Miller, Ducati, + 5 Runden
– Zarco, Ducati, + 12 Runden
– Viñales, Aprilia, + 12 Runden
– Marc Márquez, Honda, + 18 Runden
– Pol Espargaró, Honda, + 23 Runden
– Darryn Binder, Yamaha, + 23 Runden
– Aleix Espargaró, Aprilia, + 24 Runden

MotoGP-WM-Endstand (nach 20 Rennen):

1.Bagnaia 265. 2. Quartararo 248 Punkte. 3. Bastianini 219. 4. Aleix Espargaró 212. 5. Miller 189. 6. Brad Binder 188. 7. Rins 173. 8. Zarco 166. 9. Martin 152. 10. Oliveira 149. 11. Viñales 122. 12. Marini 120. 13. Marc Márquez 113. 14. Bezzecchi 111. 15. Mir 87. 16. Pol Espargaró 56. 17. Alex Márquez 50. 18. Nakagami 48. 19. Morbidelli 42. 20. Di Giannantonio 24. 21. Dovizioso 15. 22. Raúl Fernández 14. 23. Remy Gardner 13. 24. Darryn Binder 12. 25. Crutchlow 10. 26. Bradl 2.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati 448 Punkte. 2. Yamaha 256. 3. Aprilia 248. 4. KTM 240. 5. Suzuki 199. 6. Honda 155.

Team-WM:

1. Ducati Lenovo Team 454 Punkte. 2. Red Bull KTM Factory 337. 3. Aprilia Racing 334. 4. Prima Pramac Racing 318. 5. Monster Energy Yamaha 290. 6. Suzuki Ecstar 260. 7. Gresini Racing 243. 8. Mooney VR46 Racing 231. 9. Repsol Honda 171. 10. LCR Honda 98. 11. WithU Yamaha RNF 37. 12. Tech3 KTM Factory 27.

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