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Romano Albesiano (Aprilia): «Es war ein Chaos»

Von Manuel Pecino
Romano Albesiano weiss: «Wir haben einen klaren Auftrag»

Romano Albesiano weiss: «Wir haben einen klaren Auftrag»

Romano Albesiano durfte mit Aprilia 2022 den ersten GP-Sieg feiern. Der Technical Director des Teams aus Noale wagt im Gespräch mit SPEEDWEEK.com einen kritischen Rückblick und eine zuversichtliche Prognose.

Im vergangenen Jahr durfte das Aprilia-Team den ersten Sieg in der MotoGP-Ära bejubeln: Möglich machte dies Aleix Espargaró in Argentinien, der in der Saison 2022 insgesamt sechs Mal vom Podest strahlte. Der 33-jährige Spanier führte die WM zwischenzeitlich sogar an, musste sich am Ende aber mit dem vierten WM-Rang hinter Champion Pecco Bagnaia, Fabio Quartararo und Enea Bastianini begnügen.

Für Romano Albesiano war der Erfolg eine grosse Erleichterung, wie er im SPEEDWEEK.com-Interview betont: «Damit fiel eine grosse Last von meinen Schultern. Denn in den ersten Jahren musste ich mich um zu viele Dinge kümmern. Es war ein Chaos», blickt der Technical Director von Aprilia selbstkritisch zurück.

Erst im Januar 2019 kam dann Massimo Rivola als CEO von Aprilia Racing dazu. «In dieser Hinsicht fühle ich mich nun sehr gut, denn wir haben die Verantwortung aufgeteilt», unterstrich Albesiano, der sich seither voll auf die technischen Aspekte konzentriert.

Der Erfolgsdruck ist aber nach wie vor gross, wie der Italiener klarstellt: «Wenn es darum geht, gute Ergebnisse einzufahren, ist der Druck nicht kleiner, sondern eher grösser geworden. Es ist unglaublich, wie schnell man unzufrieden sein kann mit einem dritten Platz, der im Vorjahr noch ein Traumresultat gewesen wäre.»

Dennoch blickt Albesiano zuversichtlich auf die anstehende Saison. Auf die Frage, ob er an den WM-Titelkampf denke, erklärt er selbstbewusst. «Ich denke, wir haben das Potenzial, um die WM-Krone zu kämpfen. Wir haben 2022 schon vorne mitgekämpft und hatten in einigen Situationen einfach Pech. Aber es war eine echte Chance da. Warum sollte es also 2023 nicht klappen? Wir sind nun stärker als damals.»

Gleichzeitig räumt der 59-Jährige ein: «Andererseits wird Ducati wahrscheinlich noch stärker als 2022 sein. Sie erwischten im vergangenen Jahr einen schlechten Start, ich denke, sie werden in dieser Saison stärker sein. Ich denke auch, dass Yamaha besser sein wird, denn sie werden speziell beim Motor nachlegen.»

«Und ich erwarte nicht, dass Honda wieder die gleichen Probleme bekunden wird wie in der Saison 2022. KTM hat gezeigt, dass sie schon stark sind. Es wird also sehr schwierig, aber ich denke, wir haben eine Chance, um den WM-Titel zu kämpfen», ergänzt Albesiano, der auf die Frage nach 2023 eine klare Message für seine Vorgesetzten hat: «Wir haben einen klaren Auftrag, und der lautet, nichts unversucht zu lassen, um zu gewinnen.»

MotoGP-WM-Endstand (nach 20 Rennen):

1.Bagnaia 265. 2. Quartararo 248 Punkte. 3. Bastianini 219. 4. Aleix Espargaró 212. 5. Miller 189. 6. Brad Binder 188. 7. Rins 173. 8. Zarco 166. 9. Martin 152. 10. Oliveira 149. 11. Viñales 122. 12. Marini 120. 13. Marc Márquez 113. 14. Bezzecchi 111. 15. Mir 87. 16. Pol Espargaró 56. 17. Alex Márquez 50. 18. Nakagami 48. 19. Morbidelli 42. 20. Di Giannantonio 24. 21. Dovizioso 15. 22. Raúl Fernández 14. 23. Remy Gardner 13. 24. Darryn Binder 12. 25. Crutchlow 10. 26. Bradl 2.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati 448 Punkte. 2. Yamaha 256. 3. Aprilia 248. 4. KTM 240. 5. Suzuki 199. 6. Honda 155.

Team-WM:

1. Ducati Lenovo Team 454 Punkte. 2. Red Bull KTM Factory 337. 3. Aprilia Racing 334. 4. Prima Pramac Racing 318. 5. Monster Energy Yamaha 290. 6. Suzuki Ecstar 260. 7. Gresini Racing 243. 8. Mooney VR46 Racing 231. 9. Repsol Honda 171. 10. LCR Honda 98. 11. WithU Yamaha RNF 37. 12. Tech3 KTM Factory 27.

Der MotoGP-Kalender 2023:

26. März: Portimão/Portugal
02. April: Termas de Río Hondo/Argentinien (F1 Australien)
16. April: Circuit of The Americas/Texas
30. April: Jerez/Spanien (F1 Aserbaidschan)
14. Mai: Le Mans/Frankreich
11. Juni: Mugello/Italien
18. Juni: Sachsenring/Deutschland (F1 Kanada)
25. Juni: Assen/Niederlande
09. Juli: Sokol Circuit/Kasachstan** (F1 Grossbritannien)
06. August: Silverstone/GB
20. August: Red Bull Ring/Österreich
03. September: Catalunya/Spanien (F1 Italien)
10. September: Misano/Italien
24. September: Buddh Circuit/Indien** (F1 Japan)
01. Oktober: Motegi/Japan
15. Oktober: Mandalika/Indonesien
22. Oktober: Phillip Island/Australien (F1 Austin)
29. Oktober: Buriram/Thailand (F1 Mexiko)
12. November: Sepang/Malaysia
19. November: Losail Circuit/Katar* (18.11. F1 Las Vegas)
26. November: Valencia/Spanien (F1 Abu Dhabi)

* = Nachtrennen bei Flutlicht
** = Strecke noch nicht homologiert

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