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Jack Miller (KTM): Er will mit dem 3. Fabrikat siegen

Von Günther Wiesinger
Red Bull-KTM-Neuzugang Jack Miller musste bei Ducati für Bastianini Platz machen und entschied sich für KTM. Hier will er genauso so gewinnen wie mit Honda und Ducati.

Jack Miller hat die MotoGP-WM in den letzten zwei Jahren im Lenovo-Ducati-Team auf dem Plätzen 4 und 5 abgeschlossen, jetzt hat er bei Red Bull-KTM die Position von Miguel Oliveira übernommen. Es ist eine Rückkehr nach acht Jahren: Denn 2014 hat Jack Miller im Ajo-Team die Moto3-WM gegen Alex Márquez knapp verloren. Dann wechselte er direkt in die MotoGP-WM zu LCR und nachher Marc VDS. Fünf Jahre lang war er zuletzt bei Pramac und Lenovo unterwegs.

Übrigens: Bei der Red Bull-KTM-Teampräsentation am Donnerstag zeigte Miller auch erstmals seinen neuen Alpinestars-Helm her.

Der vierfache MotoGP-Sieger spricht über den Geschmack des Prosecco bei einem «shoey» am Podest, über seinen ersten Eindruck von der KTM RC16 und die Gründe für seine Popularität.

Jack, das erste, was jeder MotoGP- und KTM-Fan von dir wissen will: Wie schlecht schmeckt Prosecco bei einem «shoey», wenn man also aus einem Rennstiefel trinkt?

Im Großen und Ganzen spielt es keine Rolle, was du trinkst, wenn du auf dem Podium stehst. Auf dem Podest schmeckt alles ziemlich gut.

Es fühlt sich nicht sooo schlecht an. Der Prosecco ist normalerweise lauwarm, denn die Flaschen stehen während des ganzen Rennens neben dem Podest. Das Getränk ist also nicht im besten Zustand.

Wie auch immer: Bei jedem Grund zum Feiern oder für einen «shoey» machen die Emotionen den Geschmack irreal.

KTM hat in den ersten sechs Jahren in der MotoGP schon viel erreicht. Wie fühlt es sich an, nach acht Jahren wieder für Red Bull KTM zu fahren?

Es ist erstaunlich, wenn du die Reise siehst, die KTM während meiner MotoGP-Zeit vollzogen hat. Ich habe beobachtet, wie sie stärker geworden sind, das hat ziemlich genau so lang gedauert wie bei mir.

Es war beeindruckend, das zuerst als Outsider zu bewundern und dann ein Insider zu werden. Das wird jetzt eine ganz andere Situation.

Was KTM in dieser kurzen Zeit mit diesem brandneuen Projekt erreicht hat, ist ziemlich eindrucksvoll.

Ich freue mich darauf, alles, was ich in der MotoGP gelernt habe, bei KTM zur Entfaltung zu bringen. Hoffentlich werden beide Partner durch dieses Wissen besser, das Werksteam und ich.

Die KTM RC16 ist dein drittes MotoGP-Bike nach Honda und Ducati. Wie hat es sich angefühlt, als du bei der KTM im November in Valencia erstmals das Gas aufgedreht hast?

Man sagt, ein Motorrad ist ein Motorrad. Aber in der MotoGP macht ein Millimeter einen massiven Unterschied aus. Also wird der Unterschied riesig sein.

Auf meinem Weg von Honda zu Ducati und von dort zu KTM habe ich viel Erfahrung gesammelt. Sie wird mir jetzt bei KTM nützlich sein, wenn ich auf die RC16 steige.

Ich hatte das Glück, auf beiden Fabrikaten Rennen zu gewinnen. Jetzt bekomme ich die Chance, auf drei Marken erfolgreich zu sein, das ist fantastisch.

Und ja, das erste Kennenlernen im November in Valencia ist recht vielversprechend verlaufen. Am Shakedown gibt es nichts auszusetzen.

Leider haben wir nur einen Testtag gehabt, bevor die 2023-Saison losgeht. Das sah nicht gerade ideal aus, das war ärgerlich, doch es war trotzdem ein guter Tag. Es lief besser als erwartet. Man ist immer nervös, wenn du auf etwas ganz anderes steigst.

Aber wie gesagt: Es ist gut gelaufen. Wir haben an diesem einen Tag klare Fortschritte erzielt.

Es sieht so aus, als werden viele Fans von deiner Ehrlichkeit und deinen Emotionen angezogen. Wie schwierig ist es, so in der Öffentlichkeit zu stehen? Was willst du preisgeben, was sollen die Fans für einen Eindruck von dir haben?

Das ist nicht schwierig. Ich bin ein normaler Kerl, so sehe ich mich selbst. Mein Job ist es Motorrad zu fahren. Und am Ende des Tages sind wir alle Menschen aus Haut und Knochen, also ändert mein Beruf nichts am menschlichen Faktor. Die Leute mögen vielleicht Sportler ein bissen lieber, die ihre Gefühle zeigen. In den guten Momenten und in den schlechten. Ich denke, Rennfahrer mit Emotionen sind in unserem Sport in der heutigen Zeit willkommen.

Viele Sportler benehmen sich, als wären sie computergesteuert, auch ihre Emotionen wirken fast wie roboterhaft. Doch die Fans bevorzugen Sportler, für die sie Verständnis aufbringen und zu denen sie Bezug haben.

Wir machen ja alle diese Berg- und Talfahrt durch, die das Leben mit sich bringt.

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