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Augusto Fernández: «Das hört man in der Moto2 nie»

Von Nora Lantschner
Moto2-Weltmeister Augusto Fernández (GASGAS) verriet in Sepang, welche Aspekte an der MotoGP für einen Neuling eine besondere Herausforderung darstellen.

Als Rookie ist Augusto Fernández der einzige MotoGP-Stammfahrer, der in Sepang zu Beginn der Woche bereits Kilometer auf seinem Arbeitsgerät abgespult hat. Total kam der 25-jährige Spanier auf 107 Runden, der Rückstand auf die Bestzeit von Michele Pirro (Ducati) hielt sich mit 0,679 sec in Grenzen. Die Verantwortlichen aus dem GASGAS Factory Racing Tech3 Team zeigten sich zufrieden. Die echten Gradmesser sind allerdings erst ab Freitag beim IRTA-Test im Einsatz.

Von der gemeinsamen «track time» mit allen MotoGP-Stammfahrern hofft Augusto auch zu profitieren: «Ich bin in den vergangenen Tagen hauptsächlich allein gefahren. Natürlich haben wir die Daten nach jedem Run gecheckt, ich habe auf der Strecke aber keinen getroffen, auch Dani Pedrosa nicht. Dani und auch Mika Kallio haben mir aber sehr geholfen. Mit beiden haben wir an jedem Tag die Daten angeschaut. Natürlich gibt es aber noch viel zu entdecken und zu lernen.»

Wie fühlt sich der Moto2-Weltmeister des Vorjahres nach den drei Shakedown-Testtagen körperlich? «Der erste Tag war der härteste, auch wenn wir nur einen halben Tag hatten. Das passiert aber immer, auch in der Moto2. Du kannst zu Hause noch so viel trainieren, aber auf dem Motorrad und auf den großen Strecken ist es dann immer etwas anderes. Ich fühle mich jetzt aber okay.»

Woran muss der Klassen-Neuling noch arbeiten? «Ich arbeite noch an meinem Fahrstil, ich muss einige Dinge verändern, die ich mir in der Moto2 angewöhnt hatte. In der Moto2 hat es für mich funktioniert, in der MotoGP muss ich mich jetzt aber natürlich umstellen. Das ist recht schwierig. Hauptsächlich geht es um die Bremspunkte und die Bremsphase. Das ist in der MotoGP sehr wichtig, vor allem kann man mit dieser Bremskraft in der Bremsphase viel herausholen. Daran arbeite ich.»

«Ich spüre es, aber man sieht es auch anhand der Daten, dass ich dort am meisten Zeit verliere», ging Augusto Fernández näher ins Detail. «Besonders hier in Sepang kann man in den langen Bremszonen viel verlieren oder herausholen. Ich bremse noch ein bisschen zu früh. Man muss auch sehr auf den Vorderreifen vertrauen. Das wird man von einem Moto2-Fahrer nicht hören, dass er großes Vertrauen in den Vorderreifen setzt», gab Augusto zu bedenken. «In der MotoGP ist es ganz anders. Ich werde besser, aber der Spielraum ist noch groß. Wenn ich sehe, wie die anderen Jungs bei diesem hohen Speed bremsen und das Motorrad stoppen können, war das überraschend. Daran muss ich arbeiten.»

«In der Theorie ist es so, dass du den Bremshebel so stark wie möglich betätigen kannst und das Motorrad dadurch stoppst. Natürlich gibt es dabei ein Limit – und ich gehe davon aus, dass ich es herausfinden werde», schmunzelte Augusto. «Ich muss es Schritt für Schritt angehen. Jede Minute lerne ich etwas. Es gibt ja auch die Elektronik. Bei der Abstimmung geht es nicht nur um die Suspension wie in der Moto2. Wenn ich Mühe auf der Bremse habe, kann man vielleicht auch bei der Elektronik etwas machen – davon weiß ich gar nichts. Sie sagen mir: ‚Wir können das machen, das wird mit Sicherheit helfen.‘ Und ich: ‚Ah, ich wusste gar nicht, dass ich das machen kann.‘ Es ist ein Lernprozess.»

«Die Regenreifen sind auch sehr gut, echt beeindruckend. Ich genieße es, im Nassen zu fahren. Das ist noch so eine Sache, die man von einem Moto2-Piloten nicht hören wird», lachte der MotoGP-Rookie. «Du kannst in der MotoGP dennoch hart bremsen und die Kurven attackieren. Ein bisschen sanfter und ein bisschen langsamer, aber du bekommst dennoch das Feedback von den Reifen und vom Motorrad. Klar kommst du schneller ans Limit, aber das spürst du auch. Es ist nicht so, dass du es nicht bemerkst, bis du plötzlich stürzt, was in der Moto2 der Fall ist.»

Ergebnisse Shakedown-Test Sepang, Tag 3 (7.2.):

1. Pirro (Ducati Bike 1), 1:59,803 min
2. Pirro (Ducati Bike 2), 2:00,118 min, + 0,315 sec
3. Crutchlow (Yamaha Test 3), 2:00,353, + 0,550
4. Augusto Fernández (GASGAS Bike 1), 2:00,482, + 0,679
5. Savadori (Aprilia Bike C), 2:00,723, + 0,920
6. Bradl (Honda Bike 2), 2:01,129, + 1,326
7. Augusto Fernández (GASGAS Bike 2), 2:01,139, + 1,336
8. Crutchlow (Yamaha Test 1), 2:01,248, + 1,445
9. Savadori (Aprilia Bike D), 2:01,818, + 2,015
10. Crutchlow (Yamaha Test 2), 2:02,111, + 2,308
11. Folger (KTM Bike 2), 2:03,623, + 3,820

Ergebnisse Shakedown-Test Sepang, Tag 2 (6.2.):

1. Crutchlow (Yamaha Test 3), 2:02,079 min
2. Pirro (Ducati Bike 1), 2:02,598 min, + 0,519 sec
3. Augusto Fernández (GASGAS Bike 1), 2:02,770, + 0,691
4. Savadori (Aprilia Bike C), 2:02,948, + 0,869
5. Folger (KTM Bike 2), 2:04,125, + 2,046
6. Pirro (Ducati Bike 3), 2:06,884, + 4,805
7. Savadori, (Aprilia Bike A), 2:07,457, + 5,378
8. Augusto Fernández (GASGAS Bike 2), 2:12,255, + 10,176
9. Bradl (Honda Bike 1), 2:13,419, + 11,340
10. Crutchlow (Yamaha Test 2), 2:13,745, + 11,666
11. Crutchlow (Yamaha Test 1), 2:14,017, + 11,938
12. Savadori (Aprilia Bike B), 2:19,951, + 17,872
13. Folger (KTM Bike 1), 2:26,188, + 24,188

Ergebnisse Shakedown-Test Sepang, Tag 1 (5.2.):

1. Crutchlow (Yamaha Test 2), 2:01,146 min
2. Augusto Fernández (GASGAS), + 0,185 sec
3. Crutchlow (Yamaha Test 1), + 0,427
4. Bradl (Honda Bike 2), + 0,459
5. Savadori (Aprilia Bike D), + 0,500
6. Crutchlow (Yamaha Test 3), + 0,801
7. Pirro, Ducati, + 0,969
8. Bradl (Honda Bike 1), + 1,069
9. Augusto Fernández (GASGAS Bike 2), + 1,331
10. Savadori (Aprilia Bike C), + 1,700
11. Savadori (Aprilia Bike G), + 1,793
12. Folger (KTM, Bike 2), + 2,540
13. Folger (KTM Bike 1), + 3,509

Ohne Zeitnahme-Transponder:
Dani Pedrosa (KTM), inoffiziell gestoppt: 2:00,4 min

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