Jack Miller (KTM/18.): Suche nach dem Kurvenspeed

Jack Miller: Platz 18 nach drei Tagen beim Sepang-Test
Der Australier Jack Miller schaffte am Sonntag beim MotoGP-Test in Sepang den erhofften Sprung nach vorne und hielt sich mit Rang 16 nur zwei Positionen hinter seinem Red Bull-KTM-Teamkollegen Brad Binder. Jacks Rückstand auf die Tagesbestzeit von Marini: 1,012 Sekunden. In der Gesamtwertung nach drei Tagen steht «JackAss» aber nur an 18. Position.
«Es war ein guter dritter Tag hier, ich komme allmählich gut mit diesem Bike zurecht», stellte der WM-Vierte von 2021 und WM-Fünfte von 2022 fest. «Leider bin ich einmal umgefallen. Ich bin mit den neuen Reifen nicht einmal durch die Kurve 1 gekommen… Aber ich konnte das Motorrad wieder aufstellen und dann vor dem Stopp zumindest noch eine komplette Runde drehen. Ich wollte das Bike nicht gleich wieder an die Box bringen.»
Was war die Aufgabenstellung am letzten Tag? «Wir versuchten einfach zu verstehen, was wir vom Motorrad brauchen. Es sah so aus, als würden wir vor einer Mauer stehen, als wir nicht mehr weiter nach vorne kamen. Ich muss noch besser verstehen, was wir bei der Geometrie ändern können, damit ich mich auf der KTM noch etwas komfortabler fühle. Vor der Mittagpause ist uns dann in diesem Bereich ein Schritt nach vorne gelungen, damit war ich ziemlich happy», ergänzte der Moto3-Vizeweltmeister von 2014. Ein Erfolg, den er im Red Bull-KTM-Ajo-Team sicherstellte.
Miller weiter: «Wir sehen bei den Daten, dass ich im Vergleich zu den anderen Jungs in der Kurvenmitte leide. Es fällt mir nicht ganz leicht, das Motorrad schnell genug um die Ecken zu bringen. Deshalb planen wir einen weiteren Schritt, um herauszufinden, wo wir bei der Balance stehen. Und wir brauchen eine Lösung, wie wir aus den langsamen Kurven schneller herauskommen. Wir müssen uns noch besser an die KTM anpassen.»
«Bei diesem Test stand die Entwicklung im Vordergrund, und wir mussten das Motorrad besser an meine Bedürfnisse anpassen», stellte Jack fest. «Aber bei der ‘time attack’ ist es am Nachmittag schon besser gelaufen. Ich bin dann wenigstens vom unteren Ende der Ergebnisliste weggekommen. Doch die Zeitenjagd war nicht unser Hauptaugenmerk hier. Immerhin haben wir jetzt eine Basis für die letzten zwei Testtage in vier Wochen in Portimão.»
Kann Jack nach insgesamt vier Testtagen auf der KTM (inklusive Valencia im November) das Potenzial der KTM bereits einschätzen?
Miller: «Jeden Tag, wenn ich auf das Bike springe, entdecke ich etwas Neues. Das ist cool. Es ist für mich als Fahrer aufregend, mich an ein neues MotoGP-Motorrad zu gewöhnen. denn es gibt so viele unterschiedliche Dinge. Wir sehen noch viele positive Dinge. Aber wir müssen verstehen, in welchen Bereichen wir noch Stärken entdecken werden.»
«Wir vermissen noch einiges am Kurvenspeed, was üblicherweise eine Stärke von mir ist», stellte Jack Miller fest. «Beim Speed in der Kurvenmitte, da bin ich immer konkurrenzfähig gewesen. Wenn wir die Balance optimal hinbringen, werden wir diese Stärke in Portugal ausspielen können.»
Bei der Aerodynamik schränkte sich Miller in Sepang ein. «Wir sind fast immer mit der Verkleidung, die im unteren Bereich recht breit ist. Ich habe sie schon in Valencia verwendet. Ich habe andere Teile im Testplan gehabt. Da ich nur eine Verkleidung probiert habe, konnten wir immer eine klare Basis haben, wenn wir andere Komponenten ausprobiert haben.»
Sepang-Test, kombinierte Zeiten (10. bis 12.2.):
1. Marini, Ducati, 1:57,889 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,080 sec
3. Viñales, Aprilia, + 0,147
4. Bastianini, Ducati, + 0,260
5. Martin, Ducati, + 0,315
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,418
7. Di Giannantonio, Ducati, + 0,455
8. Bezzecchi, Ducati, + 0,474
9. Alex Márquez, Ducati, + 0,496
10. Marc Márquez, Honda, + 0,777
11. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,812
12. Mir, Honda, + 0,895
13. Pol Espargaró, GASGAS, + 0,908
14. Brad Binder, KTM, + 0,923
15. Oliveira, Aprilia, + 0,950
16. Zarco, Ducati, + 0,963
17. Quartararo, Yamaha, + 1,008
18. Miller, KTM, + 1,012
19. Rins, Honda, + 1,043
20. Morbidelli, Yamaha, + 1,097
21. Nakagami, Honda, + 1,646
22. Augusto Fernández, GASGAS, + 1,771
23. Crutchlow, Yamaha, + 2,034
24. Bradl, Honda, + 2,546
25. Nakasuga, Yamaha, + 3,350
Ergebnis Sepang-Test, 12.2.:
1. Marini, Ducati, 1:57,889 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,080 sec
3. Viñales, Aprilia, + 0,147
4. Bastianini, Ducati, + 0,260
5. Martin, Ducati, + 0,315
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,418
7. Di Giannantonio, Ducati, + 0,455
8. Bezzecchi, Ducati, + 0,474
9. Alex Márquez, Ducati, + 0,496
10. Marc Márquez, Honda, + 0,777
11. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,812
12. Mir, Honda, + 0,895
13. Pol Espargaró, GASGAS, + 0,908
14. Brad Binder, KTM, + 0,923
15. Zarco, Ducati, + 0,963
16. Miller, KTM, + 1,012
17. Oliveira, Aprilia, + 1,033
18. Rins, Honda, + 1,043
19. Quartararo, Yamaha, + 1,054
20. Morbidelli, Yamaha, + 1,097
21. Nakagami, Honda, + 1,646
22. Augusto Fernández, GASGAS, + 1,771
23. Crutchlow, Yamaha, + 2,034
24. Bradl, Honda, + 2,546
Ergebnis Sepang-Test, 11.2.:
1. Martin, Ducati, 1:58,736 min
2. Oliveira, Aprilia, + 0,103 sec
3. Pol Espargaró, GASGAS, + 0,145
4. Quartararo, Yamaha, + 0,161
5. Bagnaia, Ducati, + 0,331
6. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,376
7. Marini, Ducati, + 0,382
8. Rins, Honda, + 0,427
9. Bastianini, Ducati, + 0,458
10. Brad Binder, KTM, + 0,494
11. Morbidelli, Yamaha, + 0,553
12. Bezzecchi, Ducati, + 0,625
13. Marc Márquez, Honda, + 0,714
14. Di Giannantonio, Ducati, + 0,766
15. Zarco, Ducati, + 0,767
16. Mir, Honda, + 0,896
17. Alex Márquez, Ducati, + 1,011
18. Viñales, Aprilia, + 1,034
19. Miller, KTM, + 1,123
20. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,281
21. Nakagami, Honda, + 1,487
22. Crutchlow, Yamaha, + 1,618
23. Augusto Fernández, GASGAS, + 1,996
Ergebnis Sepang-Test, 10.2.:
1. Bezzecchi, Ducati, 1:58,470 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,130 sec
3. Bastianini, Ducati, + 0,262
4. Martin, Ducati, + 0,267
5. Bagnaia, Ducati, + 0,387
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,471
7. Zarco, Ducati, + 0,496
8. Di Giannantonio, Ducati, + 0,551
9. Alex Márquez, Ducati, + 0,566
10. Morbidelli, Yamaha, + 0,648
11. Quartararo, Yamaha, + 0,952
12. Marc Márquez, Honda, + 0,954
13. Marini, Ducati, + 0,999
14. Oliveira, Aprilia, + 1,260
15. Raúl Fernández, Aprilia, + 1,343
16. Miller, KTM, + 1,356
17. Mir, Honda, + 1,362
18. Rins, Honda, + 1,493
19. Augusto Fernández, GASGAS, + 1,557
20. Pol Espargaró, GASGAS, + 1,608
21. Brad Binder, KTM, + 1,615
22. Nakagami, Honda, + 2,734
23. Nakasuga, Yamaha, + 2,769
24. Bradl, Honda, + 5,031 (nur 2 Runden)