Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Warum Lin Jarvis (Yamaha) Honda stärker sehen möchte

Von Manuel Pecino
Yamaha-Ass Fabio Quartararo vor Honda-Star Marc Márquez

Yamaha-Ass Fabio Quartararo vor Honda-Star Marc Márquez

Yamaha-Rennchef Lin Jarvis spricht über die aktuelle Situation der MotoGP-WM nach dem Rücktritt von Superstar Valentino Rossi und hofft in diesem Zusammenhang auf einen Aufwärtstrend bei der Konkurrenz.

Von 2004 bis 2021 war Valentino Rossi – mit Ausnahme des zweijährigen Intermezzos bei Ducati 2011 und 2012 – bei Yamaha zu Hause. In 16 gemeinsamen Jahren, 15 davon im Werksteam, sammelte der «Dottore» vier MotoGP-Titel, 56 GP-Siege und 142 Podestplätze. Am Ende der Saison 2021 beendete er seine Karriere als Motorradrennfahrer. Seither gibt der mittlerweile 44-Jährige auf vier Rädern Gas, 2023 als offizieller BMW-Werksfahrer.

Während die Formel 1 boomt, war in der Königsklasse auf zwei Rädern im ersten Jahr nach der Ära Valentino Rossi gerade in der Heimat des neunfachen Weltmeisters ein Rückgang des Zuschauerzuspruchs zu beobachten. Da kam mehrfach die Frage auf: Wurden die Auswirkungen des Rücktritts von Valentino Rossi vielleicht unterschätzt?

Yamaha-Rennchef Lin Jarvis meinte dazu: «Es besteht kein Zweifel daran, dass Valentino Rossi diese einzigartige Anziehung, Geschichte und Charisma hatte… Er ist auf der ganzen Welt ein bekannter Name und die Abwesenheit von Valentino hatte definitiv einige negative Auswirkungen auf die Weltmeisterschaft. Ein anderer Faktor war aber auch die Abwesenheit von Marc Márquez, der gleichzeitig mit dem Abschied von Valentino körperliche Probleme hatte. Wenn wir zurückdenken, ging es in der MotoGP-Welt in den Jahren davor viel um Marc Márquez vs. Valentino Rossi. Und Marc ist auch ein Phänomen. Er ist ein achtfacher Weltmeister, der zwei Jahre lang nicht im Spiel war.»

«Es war also einmal der Valentino-Faktor, zweitens der Marc Márquez-Faktor und drittens glaube ich, dass die Formel 1 in den letzten paar Jahren einen sehr, sehr guten Job gemacht hat und großes Interesse bei neuen Zuschauern geweckt hat – zum Teil aufgrund der Netflix-Serie und der Art und Weise, wie sie sich mit den sozialen Medien verändert haben. Die Formel 1 ist ‚hip‘ geworden», so Jarvis.

Jarvis weiter: «Vor fünf Jahren war das Gegenteil der Fall. Die Formel 1 war in Schwierigkeiten, wir waren in vielerlei Hinsicht die Referenz. Wir müssen wieder aktiver werden. Valentino wird nicht zurückkommen, daran müssen wir uns gewöhnen. Wir brauchen einen fitten Marc und wir brauchen Honda zurück im Spiel. Honda ist auch eine wichtige Referenz und im Moment sind sie nicht wirklich dabei. Sie sind auf jeden Fall nicht dort, wo sie sein sollten.»

«Es sind also viele, viele Faktoren, aber ich glaube, das Positive ist, dass der Wettbewerb super ist und die Show im TV noch immer sehr gut ist», unterstrich der Yamaha-Rennchef. «Wir müssen härter arbeiten, um die Herangehensweise zu verändern, auf die wir den Sport promoten, um wieder an Relevanz dazuzugewinnen. Der Sport und die Industrie müssen zusammenkommen. Wir müssen zusammenarbeiten, uns gemeinsam an einen Tisch setzen und uns jeden Aspekt anschauen, an dem wir arbeiten können.»

Bereits angesetzt wurde am MotoGP-Format: Es wird spannend zu beobachten, wie sich der veränderte Zeitplan rund um die Sprints auswirken wird.

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