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Francesco Guidotti (KTM): «Jack Miller ist gereift»

Von Nora Lantschner
Red Bull-KTM-Teammanager Francesco Guidotti spricht über die Entwicklung von Jack Miller seit der gemeinsamen Pramac-Zeit und äußert sich auch zu den Qualitäten von Brad Binder.

In der Red Bull-KTM-Box kommt es in diesem Jahr zu einem Wiedersehen von Teammanager Francesco Guidotti mit Jack Miller, nachdem die beiden schon von 2018 bis 2020 bei Pramac Racing zusammengearbeitet haben. Dazwischen war Miller zwei Jahre lang Ducati-Werksfahrer, in dieser Zeit gewann er drei MotoGP-Rennen.

Auf die Frage, ob Guidotti beim mittlerweile 28-jährigen Australier seit der gemeinsamen Pramac-Zeit eine Entwicklung beobachtet habe, antwortete der Italiener: «Natürlich ist er eine andere Person, er ist in den letzten zwei Jahren sehr gewachsen. Ich bin auch drei Jahre älter, jeder hat sich verändert», schob er lachend nach.

Wieder ernst fuhr Guidotti fort. «Die Zeit verfliegt regelrecht und die Welt verändert sich so schnell, vor allem nach 2020 mit der Corona-Pandemie und allem – wir haben uns sehr verändert, nicht unbedingt, weil wir es so entschieden haben, sondern weil alles rund um uns herum sich verändert hat.»

«Jack ist jetzt sehr reif. Er hat ja auch geheiratet», gab der Red Bull-KTM-Teammanager zu bedenken. «Ich glaube, es ist der richtige Moment, um eine Komfortzone, wie er sie bei Ducati hatte, zu verlassen. Es ist eine neue Herausforderung, eine große Herausforderung. Er ist aber sehr motiviert. Von einem Werksteam in ein anderes Werksteam zu wechseln, gibt im viel Selbstvertrauen.»

Neuer Teamkollege von Miller ist Brad Binder, der sich vor allem durch seine Beständigkeit auszeichnet und 2022 auch dank der konstanten Ergebnisse WM-Sechster wurde. «JackAss» dagegen ist zwar schnell, aber hat auch immer wieder mit Höhen und Tiefen zu kämpfen.

«Wichtig ist, auf schnelle Weise konstant zu sein. Binder ist schon konstant, aber auch sehr schnell», stellte Guidotti zunächst klar. «Bei vielen Rennen war das im Vorjahr weniger ersichtlich, weil Brad weit hinten losgefahren ist. Das Augenmerk liegt immer mehr auf denen, die vorne sind, als auf denen, die von hinten aufholen. Der Speed fehlt ihm nicht, er muss aber konstant aus den ersten drei Startreihen losfahren, das hat ihm gefehlt.»

«Die Eigenschaften von Jack sind bekannt: Er ist sehr schnell, aber manchmal zu Beginn des Rennens ein bisschen ungestüm, weshalb er das Paket, das er hat, dann nicht so gut managt. Seine Herangehensweise an die Rennen, seine Erfahrung und sein Speed sind aber das, was uns interessiert. Wir wissen, was er uns bringen kann, es wird sicher ein sehr nützlicher Beitrag sein. Wenn er dann im Laufe der Saison auch die Konstanz finden kann, die ihm in der Vergangenheit gefehlt hat, noch besser», schmunzelte Guidotti.

MotoGP-WM-Endstand 2022 (nach 20 Rennen):

1. Bagnaia 265. 2. Quartararo 248 Punkte. 3. Bastianini 219. 4. Aleix Espargaró 212. 5. Miller 189. 6. Brad Binder 188. 7. Rins 173. 8. Zarco 166. 9. Martin 152. 10. Oliveira 149. 11. Viñales 122. 12. Marini 120. 13. Marc Márquez 113. 14. Bezzecchi 111. 15. Mir 87. 16. Pol Espargaró 56. 17. Alex Márquez 50. 18. Nakagami 48. 19. Morbidelli 42. 20. Di Giannantonio 24. 21. Dovizioso 15. 22. Raúl Fernández 14. 23. Remy Gardner 13. 24. Darryn Binder 12. 25. Crutchlow 10. 26. Bradl 2.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati 448 Punkte. 2. Yamaha 256. 3. Aprilia 248. 4. KTM 240. 5. Suzuki 199. 6. Honda 155.

Team-WM:

1. Ducati Lenovo Team 454 Punkte. 2. Red Bull KTM Factory 337. 3. Aprilia Racing 334. 4. Prima Pramac Racing 318. 5. Monster Energy Yamaha 290. 6. Suzuki Ecstar 260. 7. Gresini Racing 243. 8. Mooney VR46 Racing 231. 9. Repsol Honda 171. 10. LCR Honda 98. 11. WithU Yamaha RNF 37. 12. Tech3 KTM Factory 27.

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