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Aleix Espargaró zu Pol: «Nicht wütend, nur besorgt»

Von Nora Lantschner
Der schwere Unfall von Pol Espargaró im zweiten MotoGP-Training von Portimão nahm seinen Bruder Aleix Espargaró natürlich mit, aber der Aprilia-Werksfahrer weiß auch: «Das ist unser Job.»

Die Sorge war nach dem schweren Sturz von Pol Espargaró im zweiten MotoGP-Training am Freitag groß, weil er minutenlang am Streckenrand behandelt wurde. Besonders schwierig war die Situation natürlich für Aleix Espargaró, der zurück auf die Strecke musste, während sein Bruder mit dem Helikopter nach Faro gebracht wurde. Pol war stets bei Bewusstsein und bewegt Arme und Beine, allerdings klagte er über Schmerzen am Rücken- und Brustbereich. Besonders die Lunge scheint betroffen.

Aleix Espargaró erklärte am Freitagabend in seiner Presserunde: «Mir geht es gut. Ich weiß noch nichts Neues von Pol, mein Frau Laura ist mit seiner Frau Carlota in Faro. Ich habe aber mit Dr. Ángel Charte gesprochen und es ist wirklich gut, dass er hier ist. Er hat mich sehr beruhigt. Hoffentlich gibt es bald Neuigkeiten.»

Wie sehr ist der 33-jährige Spanier verärgert, weil die Sicherheitsbedenken im Bezug auf den Zustand der Kiesbetten im Autódromo Internacional do Algarve schon mehrfach thematisiert wurden und Pol nun an einer Stelle gestürzt ist, wo keine Airfences vorhanden waren? «Nein, ich bin nicht wütend», winkte Aleix ab. «Ich will jetzt nur mit Pol sprechen und hoffe, dass er okay ist. Wir werden dann noch Zeit haben, jemanden zu tadeln und Airfences anbringen zu lassen. Jetzt im Moment bin ich ein bisschen besorgt.»

Vom neuen Zeitplan ist der Routinier aber nicht überzeugt. «Wir müssen sehen, ob wir etwas verbessern können. Hier in Portimão bei 25 Grad ist alles okay. Aber was machen wir um 17 Uhr in Deutschland oder in Assen? Die ganze Zeit rote und gelbe Flaggen? Denn das wird passieren, weil das zweite Training die wichtigste Session ist, noch wichtiger als das Qualifying. Ob du von Startplatz 4 oder 7 losfährst, ist fast dasselbe. Am Freitag Siebter oder Elfter zu werden, macht dagegen einen riesigen Unterschied. Deshalb ist das zweite Training die Session, in der wir am meisten riskieren. Das ist um 17 Uhr in einigen Ländern, in denen es kalt ist, nicht die beste Idee.»

War es schwer, nach dem Vorfall mit Pol zurück auf die Strecke zu gehen? «Ja, das war es», räumte der Aprilia-Werksfahrer ein. «Es ist wunderbar, wir machen viele Bilder gemeinsam und reisen zusammen um die Welt. Das ist alles schön und cool und nett, es gibt aber auch diese schwierige und schlechte Seite. Daran muss man sich gewöhnen. Pol hatte in seiner Karriere leider viele Verletzungen und ich war an seiner Seite. Man muss aber professionell sein. Es sind viele Leute hier, die für mich arbeiten. Du musst auf die Strecke gehen und es versuchen. Das ist unser Job.»

Seinen Job erledigt Aleix Espargaró am Freitag mit Platz 9 und der direkten Q2-Qualifikation. Für das weitere Wochenende ist er zuversichtlich: «Der Test war gut, aber nicht so gut. Heute habe ich mich von Anfang an extrem gut gefühlt. Nach 15 Runden bin ich 1:38,9 min gefahren. Ich war ein wenig überrascht. Mit dem ersten frischen Reifen habe ich eine 1:38,2 min geschafft und war vorläufig auf Platz 1. Danach habe ich dann die gelbe Flagge erwischt, die von Marc verursacht wurde, sonst hätte ich um den ersten Platz kämpfen können. Ich fühle mich aber sehr gut. Wenn ich im Qualifying eine gute Runde zusammenbringe, glaube ich, dass wir im Sprint um den Sieg kämpfen können.»

Der vor zehn Tagen operierte Unterarm bereit auch keine großen Probleme. «Meinem Arm geht es gut», versicherte der WM-Vierte von 2022. «Am Vormittag war es nicht so gut, der Arm hat sich nach der Session ein bisschen müde angefühlt und ich war tatsächlich ein bisschen besorgt. Ich habe aber mit dem Physiotherapeuten gearbeitet und am Nachmittag war es viel besser. Die OP war also die richtige Entscheidung.»

Für das Freie Training am Samstagvormittag hat Aleix Espargaró keinen besonderen Plan: «Im Freien Training werde ich ein bisschen herumfahren und das andere Motorrad probieren. Wir sind hier in Portimão 1000 Runden gefahren, alles ist bereit. Den einzigen Zweifel, den ich im Hinblick auf das Rennen am Sonntag habe, betrifft den Hinterreifen, Soft oder Medium. Aber das ist nichts, was ich am Samstagvormittag ausprobieren kann, weil die Temperaturen andere sind.»

MotoGP-Ergebnis nach FP2, Portimão (24.3.):

1. Miller, KTM, 1:37,709 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,037 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 0,147
4. Marini, Ducati, + 0,190
5. Martin, Ducati, + 0,282
6. Quartararo, Yamaha, + 0,306
7. Zarco, Ducati, + 0,403
8. Bezzecchi, Ducati, + 0,449
9. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,544
10. Bastianini, Ducati, + 0,547
11. Alex Márquez, Ducati, + 0,676
12. Mir, Honda, + 0,685
13. Rins, Honda, + 0,707
14. Marc Márquez, Honda, + 0,710
15. Nakagami, Honda, + 1,118
16. Augusto Fernández, GASGAS, + 1,173
17. Raúl Fernández, Aprilia, + 1,195
18. Brad Binder, KTM, + 1,201
19. Oliveira, Aprilia, + 1,249
20. Morbidelli, Yamaha, + 1,296
21. Di Giannantonio, Ducati, + 1,712
22. Pol Espargaró, GASGAS, + 2,421

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