Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Argentinien-GP: «Die Zustände sind inakzeptabel»

Von Günther Wiesinger
Termas de Río Hondo: In Südamerika gehen die Uhren anders

Termas de Río Hondo: In Südamerika gehen die Uhren anders

Die GP-Teams fanden das Autódromo Termas de Río Hondo in einem erbärmlichen Zustand vor. Der Veranstalter hat seine Versprechungen wieder einmal nicht gehalten.

Der GP-Tross hat im Rahmen des Argentinien-GP auf dem Autódromo Termas die Río Hondo schon viele Herausforderungen gemeistert. Das beginnt bei der Anreise, die aus Europa mindestens zwei Tage beansprucht, weil die Rennstrecke im Thermengebiet rund 1150 km von der Hauptstadt entfernt liegt und sich jeder GP-Reisende vom International zum National Terminal quer durch die Millionenstadt Buenos Aires stauen muss. Danach folgt noch eine holprige eineinhalbstündige Autofahrt vom Flughafen San Miguel de Tucumán im Nordwesten Argentiniens nach Las Termas.

Nur wer einen Dorna-Charterflug buchte, konnte direkt auf dem Airport in Termas de Río Hondo landen, also nur einen Steinwurf von der argentinischen GP-Rennstrecke entfernt.

Die meisten Teammitglieder trafen nach einem Zwischenstopp in Buenos Aires im Lauf des Mittwochs in Termas ein und waren vom Zustand der Rennstrecke und der Boxenanlagen schockiert.

Die Teams beschwerten sich reihenweise beim Engländer Geoff Dixon, dem MotoGP Paddock Manager der Teamvereinigung IRTA, und trafen dort auf viel Verständnis.

Dixon schickte nachher E-Mails an alle Teams der Klassen Moto3, Moto2 und MotoGP. «Ich bin mir absolut bewusst über die Situation, in der wir uns hier befinden in Bezug auf die Ausrüstung und den Zustand der Einrichtungen im Fahrerlager», teilte Geoff Dixon mit. «Was wir hier in Argentinien vorgefunden haben, ist völlig inakzeptabel.»

Der langjährige IRTA-Funktionär, der jeweils schon meist vier oder fünf Tage vor dem Eintreffen der Teams im Fahrerlager auftaucht, die Boxen zuteilt und die Plätze für die Hospitalitys, wirkte erschüttert.

«Nach einigen Meetings im Winter wurde uns zugesichert, dass alle Probleme der vergangenen Jahre beseitigt würden. Trotzdem ist genau das Gegenteil passiert», ärgerte sich Dixon. «Wir sind zutiefst enttäuscht darüber, dass wir so ein niedriges Niveau an GP-Vorbereitung angetroffen haben. Die Büros der Teams waren in einem verschmutzten Zustand und große Mengen des Materials und der Ausrüstung sind verloren gegangen.»

Dieses Szenario ist im GP-Sport seit mehr als 40 Jahren bekannt. Schon beim Argentinien-GP in Buenos Aires 1981 damals wurden von den Flughafen-Mitarbeitern oder Zöllnern etliche Frachtkisten aufgebrochen und nach brauchbaren Utensilien untersucht.

Nach der Heimkehr nach Europa fehlten etliche Gegenstände in den Kisten. Und manche Aprilia-250-Teams hatten plötzlich Yamaha-Zylinder in der Kiste, weil die Südamerikaner die Kisten beim Durchstöbern entleert und dann nicht mehr alles auf den richtigen Platz verfrachtet hatten.

«Wir hoffen, dass alle Probleme angesprochen und gelöst werden», setzte Dixon fort. «Aber ehrlich gesagt, ich kann mir nicht vorstellen, dass es gelingen wird. Wir können die Teams nur bitten, die Situation so gut wie möglich zu managen.»

Und dann forderte Geoff Dixon alle Teams auf, so viele Beschwerde-Mails wie möglich an ihn zu schicken, damit er den Promoter damit konfrontieren kann. «Der Kundendienst, der hier im Paddock geboten wird, ist inakzeptabel.»

Schon 2021 gab es einen Riesenwirbel um das Autódromo Termas de Río Hondo, als nach einem Brand im Bereich der VIP-Räumlichkeiten oberhalb der Boxenanlage und in der Nähe des Media Centres ein Teil des Boxengebäudes ruiniert wurde. Der WM-Lauf wurde dann in diesem zweiten Corona-Jahr wie 2020 zuerst vom Frühjahr auf den Herbst verschoben und dann ganz abgesagt.

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