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Dall’Igna bereut keine Fahrerwahl: Von allen gelernt

Von Tammy Gorali
Gigi Dall'Igna

Gigi Dall'Igna

Ducati-Rennchef Gigi Dall’Igna erklärt im Interview, welche Eigenschaften und welche Herangehensweise ein MotoGP-Pilot mitbringen muss und was seine Werksfahrer Pecco Bagnaia und Enea Bastianini auszeichnet.

In seinen zehn Ducati-Jahren arbeitet Gigi Dall’Igna mit etlichen Fahrern zusammen, darunter 25-Millionen-Mann Jorge Lorenzo oder der lange treue Andrea Dovizioso. «DesmoDovi» war zwar hinter Marc Márquez dreimal Vizeweltmeister, im achten und letzten gemeinsamen Jahr verschlechterten sich aber die Ergebnisse und das Verhältnis zu Dall’Igna zunehmend.

Es war dann Francesco «Pecco» Bagnaia, der dem Ducati-Mastermind im Vorjahr den lange gehegten Traum vom Titel in der Königsklasse erfüllte. Pecco wurde bereits im Winter vor seinem Moto2-Titelgewinn 2018 von Ducati unter Vertrag genommen und anschließend im Pramac-Kundenteam aufgebaut.

Im Interview mit SPEEDWEEK.com spricht Gigi Dall’Igna, General Manager von Ducati Corse, ausführlich darüber, was einen Fahrer in seinen Augen auszeichnet.

Gigi, was muss ein Fahrer haben, wonach suchst du?

Der Fahrer muss die Eigenschaften haben, um die Weltmeisterschaft zu gewinnen: Er muss schnell sein, er muss clever sein, er muss dazu in der Lage sein, den Sport zu managen, und er muss Risiko eingehen, aber nicht zu viel.

Muss der Fahrer auch Charisma besitzen?

Absolut. Die Fahrer, die echten Champions haben Charisma. Manchmal macht der Fahrer den Fehler zu glauben, dass das Team nur aus den sieben Leuten seiner Crew besteht, aber das ist nicht wahr. Der Fahrer ist einer von 100 Angestellten von Ducati Corse, was sein Team ist. Er muss alle motivieren, nicht nur seine siebenköpfige Mannschaft.

Ist es auch wichtig, dass er eine positive Einstellung mitbringt?

Er muss eine positive Einstellung mitbringen, mit Sicherheit. Denn Leute brauchen das, diese positive Motivation. Am Ende des Tages darf man nicht vergessen, dass die Leute hart für den Fahrer arbeiten.

Gab es einen Fahrer, mit dem das Arbeiten schwierig war?

Nein… Ich versuche immer, allen Fahrern die beste Lösung und die besten Dinge zu geben. Der Frust kommt, wenn du das Ziel nicht erreichen kannst, dass du dir im Kopf gesetzt hast.

Ist es frustrierend einen Fahrer zu sehen, dem du die Tools in die Hand gibt, um Erfolg zu haben, der die erwarteten Ergebnisse dann aber ausbleiben? Ärgert dich oder bedrückt dich das? Was fühlst du in so einer Situation?

Ich habe das Gefühl, dass es manchmal notwendig ist, die Situation zu verändern – nicht nur für mich, sondern für alle, auch den Fahrer. Wenn du die Ergebnisse nicht erreichen kannst, dann glaube ich, dass man etwas verändern muss. Das ist die Wahrheit und zwar nicht nur für mich oder Ducati, sondern für alle Teams, die genauso antworten würden.

Was man so hört, waren Johann Zarco und Jorge Martin zwei Fahrer, die du wolltest.

Enea und Pecco genauso.

Was macht sie so besonders? Was zeichnet zum Beispiel Enea Bastianini aus?

Man sieht es von Anfang an… Ich schau mir die Fahrer normalerweise ab der Moto3 an. Wenn ich ein gutes Gefühl habe, fange ich an, sie zu beobachten. Enea hat in der Moto3 einige fantastische Rennen gezeigt, Pecco genauso – auf der Mahindra, nicht das beste Bike im Feld also. Er hat es aber immer wieder versucht und Rennen gewonnen. Er hat nicht nach Ausreden gesucht, sondern einfach sein Bestes versucht. Das ist eine der wichtigsten Eigenschaften eines Fahrers.

Wenn wir uns jetzt die Moto3 anschauen, wer sticht heraus? Ist das ein Geheimnis?

Ein Geheimnis, ja.

Izan Guevara im Vorjahr zum Beispiel, auch wenn er jetzt verletzt ist?

Mit Sicherzeit zählt er zu den Besten, er hat in der Moto3 einige großartige Dinge gezeigt, mit Sicherheit hat er das Talent.

Sagst du dem Rest des Teams, wenn dir jemand aufgefallen ist?

Die Fahrer werden intern mit Davide Tardozzi, Paolo Ciabatti und anderen Teammitgliedern besprochen.

Gibt es einen Fahrer, mit dem du gerne gearbeitet hättest, aber die Möglichkeit dazu nicht hattest?

Nein.

Gibt es Fahrer, die du ausgewählt hast, es danach aber bereut hast?

Nein, ich habe von allen etwas gelernt.

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