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Uccio Salucci: Sieg kam zu früh, das ist ein Desaster

Von Simon Patterson
«Valentino ist der Boss, er hat immens viel für dieses Team geleistet. Jetzt möchten wir ihm etwas dafür zurückgeben», sagt Mooney-VR46-Teamdirektor Uccio Salucci nach dem Bezzecchi-Sieg in Las Termas.

Für die MotoGP-Kundenteams sind GP-Siege alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Doch das Mooney VR46-Team von Valentino Rossi hat schon im ersten Jahr 2022 für eine Pole-Position und Podestplätze gesorgt. Und vor einer Woche brausten Bezzecchi und Marini im Sprint am Samstag in Termas de Río Hondo aufs Podest, während sich Marco Bezzecchi im Regenrennen am Sonntag unantastbar zeigte. 

Denn die Mooney VR46 Ducati-Mannschaft von Valentino Rossi bejubelte einen grandiosen Start-Ziel-Triumph von Marco Bezzecchi – und das im zweiten Jahr des Bestehens.

SPEEDWEEK.com-Mitarbeiter Simon Patterson unterhielt sich mit Teamdirektor Uccio Salucci.

Uccio, das war ein unglaublicher Tag für Bezzecchi.

Ja, eine erstaunliche Leistung des ganzen Teams. Für «Bez» war es unglaublich, und man darf nicht vergessen, dass Luca Marini schon im Sprint am Samstag einen dritten Platz errungen hat. Schon da gab es viele Emotionen. Für mich, für Vale, für unser Team, denn wir haben diesen Projekt 2014 gestartet mit Sponsor SKY in der Moto3 und Moto2. Damals haben wir mehr oder weniger dieselben Jungs beschäftigt wie jetzt bin der MotoGP.

Das freut mich sehr, denn ich habe die Jungs gebeten, bei uns zu bleiben. Ich habe ihnen versprochen, dass wir eines Tages in die MotoGP aufsteigen werden. Die Mechaniker haben immer «Ja, ja» gesagt, und ich habe mein Versprechen jedes Jahr erneuert. Und jetzt ist es wahr. Ein Traum ist wahr geworden.

Ich bin sehr happy, denn ich habe mit 100 Prozent Einsatz geschuftet, ich habe alle meine Erfahrung beigesteuert, ich habe wirklich alles gegeben. Deshalb war ich nach dem Sieg am Sonntag völlig erledigt.

Und du hast diesen Triumph mit denselben Fahrern geschafft, die von Anfang an im VR46-Team dabei waren.

Vielleicht verstehen die Menschen unser Konzept nicht so genau.

Wir beginnen mit unseren Fahrern aus der VR46 Riders Academy zu arbeiten, wenn sie noch sehr klein sind. Das war auch bei Bezzecchi und Marini so. Viele Jahre. Das ist für mich etwas ganz Besonderes, denn die anderen Teams sind sicher gut. Aber sie machen einfach den besten Piloten ein Angebot und sagen: «Okay, komm‘ zu uns!»

Für uns ist so eine Strategie nicht möglich. Wir müssen mit unseren Fahrern arbeiten, wir müssen sie behutsam aufbauen. Manchmal ist das nicht leicht, aber trotzdem: Wir haben in der MotoGP gewonnen und einen Traum wahr gemacht.

Habt ihr euch für die Saison 2023 einen Sieg zugetraut?

Sicher, ja, das haben wir. Denn wir haben uns sehr angestrengt; wir haben im Winter sehr gute Arbeit geleistet. Luca und Marco mussten einige Probleme lösen. Luca hat hier ein paar Schwachstellen, Marco hat sie an anderer Stelle. Ich habe viel Zeit im Winter in der Academy damit verbracht, sichtbare Verbesserungen zu erzielen.

Deshalb habe ich mit einem Sieg gerechnet. Aber nicht beim zweiten Grand Prix. Vielleicht bei WM-Halbzeit. Nicht jetzt. Jetzt war es zu früh. Jetzt ist es ein Desaster!

Wie hat Valentino reagiert?

Ich habe gleich nach dem Sieg mit Valentino telefoniert. Er war natürlich ganz aus dem Häuschen und glücklich. Er hat sich bei mir bedankt. Und ich habe entgegnet: «Nein, wir bedanken uns bei dir!»

Wir sind hier, weil Vale dieses Projekt haben wollte. Er ist der Boss, er hat so viel für dieses Team geleistet. Und ich hoffe, wir können ihm jetzt etwas dafür zurückgeben.

Ergebnisse MotoGP-Rennen, Termas de Rio Hondo (2. April):

1. Marco Bezzecchi (I), Ducati, 25 Runden in 44:28,518 min
2. Johann Zarco (F), Ducati, +4,085 sec
3. Alex Márquez (E), Ducati, +4,681
4. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +7,581
5. Jorge Martin (E), Ducati, +9,746
6. Jack Miller (AUS), KTM, +10,562
7. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +11,095
8. Luca Marini (I), Ducati, +13,694
9. Alex Rins (E), Honda, +14,327
10. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +18,515
11. Augusto Fernández (E), KTM, +19,380
12. Maverick Viñales (E), Aprilia, +26,091
13. Takaaki Nakagami (J), Honda, +28,394
14. Raúl Fernández (E), Aprilia, +29,894
15. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +36,183
16. Pecco Bagnaia (I), Ducati, +47,753
17. Brad Binder (ZA), KTM, +48,106

MotoGP-Ergebnis Sprint, Las Termas (1.4.):

1. Brad Binder, KTM, 12 Rdn in 19:56,873 min
2. Bezzecchi, Ducati, + 0,072 sec
3. Marini, Ducati, + 0,877
4. Morbidelli, Yamaha, + 2,354
5. Alex Márquez, Ducati, + 2,462
6. Bagnaia, Ducati, + 2,537
7. Viñales, Aprilia, + 2,643
8. Martin, Ducati, + 3,754
9. Quartararo*, Yamaha, + 4,856
10. Miller, KTM, + 5,143
11. Nakagami, Honda, + 5,574
12. Di Giannantonio, Ducati, + 6,965
13. Zarco, Ducati, + 7,568
14. Raúl Fernández, Aprilia, + 7,725
15. Rins, Honda, + 8,687
16. Augusto Fernández, KTM, + 9,040

*= mit 1 Sekunde Zeitstrafe wegen Überholens bei gelber Flagge

WM-Stand nach 4 von 42 Rennen:

1. Bezzecchi, 50 Punkte. 2. Bagnaia 41. 3. Zarco 35. 4. Alex Márquez 33. 5. Viñales 32. 6. Miller 25. 7. Martin 22. 8. Binder 22. 9. Morbidelli 21. 10. Quartararo 18. 11. Marini 15. 12. Rins 13. 13. Aleix Espargaró 12. 14. Augusto Fernández 8. 15. Nakagami 7. 16. Marc Márquez 7. 17. Di Giannantonio 6. 18. Mir 5. 19. Oliveira 3. 20. Raúl Fernández 2.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 71 Punkte. 2. KTM 38. 3. Aprilia 32. 4. Yamaha 27. 5. Honda 20.

Team-WM:

1. Mooney VR46 Racing, 65 Punkte. 2. Prima Pramac 57. 3. Red Bull KTM 47. 4. Aprilia Racing 44. 5. Ducati Lenovo 41. 6. Gresini Racing 39. 7. Monster Energy Yamaha 39. 8. LCR Honda 20. 9. Repsol Honda 12. 10. GASGAS Tech3, 8. 12. CryptoDATA RNF 5.

 

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