Marc Marquez: «Das Ende des Albtraums»

Miguel Oliveira (Aprilia/5.): Eine andere Welt

Von Günther Wiesinger
Trotz seiner Verletzungen vom Saisonauftakt in Portugal erkämpfte Miguel Oliveira beim Austin-Grand Prix den fünften Platz – und erlebte das Hauptrennen im Vergleich zum Sprint am Samstag als «eine andere Welt».

Ein Start aus der fünften Reihe sah nicht gerade vielversprechend aus für den Portugiesen. Doch Miguel Oliveira schoss wie eine Rakete davon und kam als Achter aus der ersten Runde zurück, mit Johann Zarco und Marco Bezzecchi in Schlagdistanz. Schon in der dritten Runde ging er zum ersten Mal an dem Franzosen dabei, der zunächst kontern konnte. Zu Rennmitte hatte er Zarco dann endgültig unter Kontrolle und blies im Schlepptau von Maverick Viñales zur Jagd auf Bezzecchi, den er in der 14. Runde dingfest machte. Danach hatte Oliveira den fünften Rang unter Kontrolle.

«Es war ein harter Tag. Ich war ständig in Sturzgefahr und bin echt happy, dass ich im Sattel geblieben und konkurrenzfähig war», atmete der 28-jährige auf, der beim Heimspiel in Portugal von Marc Márquez abgeschossen worden war und wegen Bänderschäden im rechten Bein den zweiten GP der Saison in Argentinien verpasst hatte. «Dieses Ergebnis ist ein kleiner Sieg nach meinem Comeback von den Verletzungen. Unter den Umständen, auf einer Strecke, die ich eigentlich gar nicht mag, ist Platz 5 ein gutes Ergebnis.»

Die Verletzung habe ihm weiter zu schaffen gemacht, gab Oliveira zu. «Um ehrlich zu sein, hatte ich so viel Schmerzen im ganzen Körper, dass die Bänder im Bein fast nebensächlich waren», schilderte er.

Dass sich der Wind fürs Rennen gedreht hatte, machte es umso schwieriger, das Fahrverhalten seiner CryptoDATA RNF-Aprilia zu kontrollieren. «Es blies aus einer seltsamen Richtung, in Rechtskurven waren die Reifenflanken deshalb zusätzlich belastet. Sie nutzten sich zu sehr ab, und ich war immer wieder drauf und dran, die Kontrolle übers Vorderrad zu verlieren.»

Der heiße Asphalt in Verbindung mit kühleren Lufttemperaturen habe für seltsame Bedingungen und ein seltsames Verhalten der Reifen gesorgt. «Doch die Performance war da, trotz des Untersteuerns», stellte er befriedigt fest. «Ich fuhr um acht Zehntelsekunden pro Runde schneller als am Samstag. Es war eine andere Welt!»

Ergebnisse MotoGP Austin/USA (16.4.):

1. Alex Rins (E), Honda,
2. Luca Marini (I), Ducati, +3,498 sec
3. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +4,936
4. Maverick Viñales (E), Aprilia, +8,318
5. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +9,989
6. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +12,049
7. Johann Zarco (F), Ducati, +12,242
8. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +20,399
9. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +27,981
10. Augusto Fernández (E), KTM, +28,217
11. Michele Pirro (I), Ducati, +32,370
12. Jonas Folger (D), KTM, +1:08,065 min
13. Brad Binder (ZA), KTM, +1:23,012
– Stefan Bradl (D), Honda, 2 Runden zurück
– Takaaki Nakagami (J), Honda, 9 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 12 Runden zurück
– Pecco Bagnaia (I), Ducati, 13 Runden zurück
– Jack Miller (AUS), KTM, 14 Runden zurück
– Raúl Fernández (E), Aprilia, 14 Runden zurück
– Aleix Espargaró (E), Aprilia, 1. Runde nicht beendet
– Jorge Martin (E), Ducati, 1. Runde nicht beendet
– Alex Márquez (E), Ducati, 1. Runde nicht beendet

MotoGP-Ergebnis Sprint, Austin (15.4.):

1. Bagnaia, Ducati, 10 Rdn in 20:35,270 min
2. Rins, Honda, + 2,545 sec
3. Martin, Ducati, + 4,706
4. Aleix Espargaró, Aprilia, + 5,052
5. Brad Binder, KTM, + 8,175
6. Bezzecchi, Ducati, + 8,877
7. Marini, Ducati, + 9,453
8. Oliveira, Aprilia, + 10,768
9. Miller, KTM, + 12,448
10. Viñales, Aprilia, + 12,739
11. Zarco, Ducati, + 14,251
12. Mir, Honda, + 14,988
13. Nakagami, Honda, + 15,592
14. Morbidelli, Yamaha, + 16,534
15. Raúl Fernández, Aprilia, + 19,290
16. Augusto Fernández, KTM, + 23,128
17. Di Giannantonio, Ducati, + 25,626
18. Bradl, Honda, + 25,787
19. Quartararo, Yamaha, + 27,169
20. Folger, KTM, + 46,973
– Alex Márquez, Ducati, 4 Runden zurück
– Michele Pirro, Ducati, 5 Runden zurück

WM-Stand nach 6 von 42 Rennen:

Bezzecchi, 64 Punkte. 2. Bagnaia 53. 3. Rins 47. 4. Viñales 45. 5. Zarco 44. 6. Marini 38. 7. Quartararo 34. 8. Alex Márquez 33. 9. Binder 30. 10. Morbidelli 29. 11. Martin 29. 12. Miller 26. 13. Aleix Espargaró 18. 14. Oliveira 16. 15. Augusto Fernández 14. 16. Di Giannantonio 13. 17. Nakagami 7. 18. Marc Márquez 7. 19. Mir 5. 20. Pirro 5. 21. Folger 4. 22. Raúl Fernández 2.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 103 Punkte. 2. Honda 54. 3. Aprilia 51. 4. KTM 49. 5. Yamaha 43.

Team-WM:

1. Mooney VR46 Racing, 102 Punkte. 2. Prima Pramac 73. 3. Aprilia Racing 63. 4. Monster Energy Yamaha 63. 5. Ducati Lenovo 58. 6. Red Bull KTM 56. 7. LCR Honda 54. 8. Gresini Racing 46. 9. CryptoDATA RNF 18. 10. GASGAS Tech3 18. 11. Repsol Honda 12.


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