Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Valentino Rossi: «Falsche politische Korrektheit»

Von Otto Zuber
​Valentino Rossi: «Es gibt eine falsche, politische Korrektheit unter den Sportlern»

​Valentino Rossi: «Es gibt eine falsche, politische Korrektheit unter den Sportlern»

MotoGP-Veteran Valentino Rossi sprach unlängst über die Bedeutung der Motorrad-Rennen nach seinem Abschied und die Auswirkungen der sozialen Medien auf das Verhalten der Fahrer. Dabei spart er nicht mit Kritik.

Jahrzehntelang prägte Valentino Rossi die MotoGP und bestimmte mit seinen Erfolgen und seinen Aussagen die Schlagzeilen. Nach der Saison 2021 zog sich der fröhliche Italiener aus dem GP-Zirkus zurück – mit 115 GP-Siegen und neun WM-Titeln in der Tasche. Mittlerweile gibt er auf vier Rädern Gas, und blickt mit Abstand auf die MotoGP-Szene und ihre Protagonisten.

Im Interview mit Matteo Aglio von «La Stampa» sprach der 44-Jährige unlängst über die Bedeutung des Motorrad-Rennsports, die sich seit seinem Abgang verändert hat, wie er überzeugt ist: «Wir haben auch heute viele starke Fahrer, Bagnaia könnte eine treibende Kraft werden. Aber nach mir ist der Motorrad-Rennsport wieder das geworden, was er früher war – ein Sport für Enthusiasten.»

«Irgendwie hatte ich es geschafft, dass sich auch Grossmütter und Kleinkinder dafür begeisterten. Ich weiss ehrlich gesagt nicht, wie mir das gelang, vielleicht lag es an einer Mischung an guten Ergebnissen und meinem Charakter», rätselte der MotoGP-Superstar.

Und Rossi erklärte: «In den 90er-Jahren galten Sportler als Legenden, ich denke da an Maradona oder Senna, aber die Kultur hat sich verändert. Wer ist der Senna von heute? Vielleicht Lewis Hamilton, aber der ist auch nicht mehr sehr jung.»

Keine Freude hat der neunfache Weltmeister an den Auswirkungen der sozialen Medien auf das Verhalten der Fahrer. Rossi ist sich sicher: «Es gibt eine falsche, politische Korrektheit unter den Sportlern, sie sind alle Freunde, sie umarmen sich gegenseitig. Ist das schön? Mir hat es früher besser gefallen, als du gesagt hast, was du denkst.»

Auch mit den Medien rechnete Rossi ab: «Alles, was du sagst, steht auf 300 Seiten und du trägst die Konsequenzen dafür für mindestens zwei Wochen. Du gibst ein halbstündiges Interview und dann suchen alle nur nach der einen Schlagzeile, die Klicks generiert. Das ist ärgerlich.»

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