Morbidelli verweist auf Reifen: «Müssen nachdenken!»

Von Johannes Orasche
Franco Morbidelli war am Samstag in den Crash in Kurve 2 verwickelt

Franco Morbidelli war am Samstag in den Crash in Kurve 2 verwickelt

Yamaha-Werksfahrer Franco Morbidelli musste nach dem Jerez-GP wieder einmal laut nachdenken und sprach offen über das Ungleichgewicht zwischen dem technischen Level der MotoGP-Bikes und den Reifen.

Franco Morbidelli war am Samstag in eine Kollision verwickelt, kam am Sonntag durch die Hektik in Kurve 2 und wurde nach dem Re-Start Elfter. «Es war ein verrückter Start. Wir müssen beginnen, sehr intensiv darüber nachzudenken», forderte der Italiener. «Es war schon wieder eine rote Flagge da, es gab wieder einen sehr beängstigenden Moment. Wenn alles gut geht, dann ist es ein Event. Aber wir müssen intensiv über eine Lösung nachdenken.»

Zum zweiten Anlauf im Hauptrennen sagte der Moto2-Weltmeister von 2017 und MotoGP-Vizeweltmeister von 2020: «Ich bin dann halbwegs ohne Probleme durch die ersten beiden Kurven gekommen. Ich war aber in dieser Gruppe gefangen und konnte nicht frei fahren, es gab auch Berührungen.»

«Franky», der für den Sprint-Crash eine Long-Lap-Strafe aufgebrummt bekommen hatte, schilderte dann weiter: «Der Long Lap-Penalty war für mich sogar wie eine Art Erlösung, ich konnte freie Luft atmen und meine Performance steigern. Es ist aber klar, dass man sich steigert, wenn man frei fahren kann.»

Morbidelli glaubt zu wissen, wo angesetzt werden muss. Er fordert: «Wir müssen die Dinge lösen. Es ist Michelin, sie müssen an diesen Dingen arbeiten. Die Technologie muss auf demselben Niveau sein – und das in allen Bereichen. Jetzt sieht es so aus, als würde die Motorrad-Technik die Reifen-Technologie übertrumpfen.»

Und Franky hob den Zeigefinger: «Ihr dürft mich jetzt nicht falsch verstehen, die Reifen sind sehr gut. Aber sie haben einen Schwachpunkt. Wenn es sehr heiß ist, haben sie eine Schwäche – die Performance sinkt dann nämlich und alles richtet sich dann nach der Temperatur und dem Druck im Vorderreifen. Wenn es kalt ist, dann sind die Reifen gut – eigentlich großartig. Aber es gibt da diesen großen Punkt. Das ist ein Problem!»

Zur Verantwortung der Fahrer meinte Morbidelli: «Die Fahrer sorgen für die Zwischenfälle. Das Problem ist, man gewinnt eine Position und man kann sie halten. Mit diesen Reifen ist jede Position extrem wichtig. Ihr habe gesehen, dass jeder zu Beginn riskiert, um diesen Lohn zu bekommen. Jeder startet mit dem Ziel, so viele Positionen zu gewinnen. Diese gefährliche Situation hat sehr viel mit den Vorderreifen zu tun.»

Auf die Aussage der Michelin-Sprecher, dass die Probleme mit den Vorderreifen von den neuen Devices und der diffizilen Aerodynamik kommen würden, entgegnete Morbidelli: «Sie müssen es sich dann aussuchen. Wenn es die Aerodynamik ist, dann müssen sie entscheiden: Machen sie die Bikes von der Technik her weniger fortgeschritten oder verbessern sie die Reifen. Sie müssen es sich aussuchen.»

MotoGP-Ergebnis, Jerez (30.04.):

1. Bagnaia, Ducati, 24 Rdn in 39:29,085 min
2. Brad Binder, KTM, + 0,221 sec
3. Miller, KTM, + 1,119
4. Martin, Ducati, + 1,942
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 4,760
6. Marini, Ducati, + 6,329
7. Pedrosa, KTM, + 6,371
8. Alex Márquez, Ducati, + 14,952
9. Nakagami, Honda, + 15,692
10. Quartararo, Yamaha, + 15,846
11. Morbidelli, Yamaha, + 17,209
12. Di Giannantonio, Ducati, + 17,911
13. Augusto Fernández, KTM, + 19,010
14. Bradl, Honda, + 27,294
15. Raul Fernández, Aprilia, + 36,371
16. Lecuona, Honda, + 36,753
17. Folger, KTM, + 47,146
– Viñales, Aprilia, 1 Runde zurück
– Zarco, Ducati, 8 Runden zurück
– Bezzecchi, Ducati, 8 Runden zurück
– Rins, Honda, 22 Runden zurück
– Mir, Honda, 23 Runden zurück
– Oliveira, Aprilia, nicht gestartet

MotoGP-Ergebnis Sprint, Jerez (29.04.):

1. Brad Binder, KTM, 11 Rdn in 18:07,055 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,428 sec
3. Miller, KTM, + 0,680
4. Martin, Ducati, + 0,853
5. Oliveira, Aprilia, + 1,638
6. Pedrosa, KTM, + 1,738
7. Viñales, Aprilia, + 3,248
8. Zarco, Ducati, + 3,380
9. Bezzecchi, Ducati, + 5,711
10. Marini, Ducati, + 7,015
11. Di Giannantonio, Ducati, + 7,174
12. Quartararo, Yamaha, + 7,467
13. Rins, Honda, + 9,867
14. Raúl Fernández, Aprilia, + 11,550
15. Bradl, Honda, + 15,455
16. Morbidelli, Yamaha, + 15,849
17. Augusto Fernández, KTM, + 15,969
18. Lecuona, Honda, + 25,356
19. Folger, KTM, + 25,530
– Mir, Honda, 4 Runden zurück
– Aleix Espargaró, Aprilia, 6 Runden zurück
– Alex Márquez, Ducati, 8 Runden zurück
– Nakagami, Honda, 8 Runden zurück

WM-Stand nach 8 von 40 Rennen:

1. Bagnaia 87 Punkte. 2. Bezzecchi 65. 3. Binder 62. 4. Miller 49. 5. Viñales 48. 6. Marini 48. 7. Martin 48. 8. Rins 47. 9. Zarco 46. 10. Alex Márquez 41. 11. Quartararo 40. 12. Morbidelli 34. 13. Aleix Espargaró 29. 14. Oliveira 21. 15. Di Giannantonio 17. 16. Augusto Fernández 17. 17. Nakagami 14. 18. Pedrosa 13. 19. Marc Márquez 7. 20. Mir 5. 21. Pirro 5. 22. Folger 4. 23. Raúl Fernández 3. 24. Bradl 2.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 137 Punkte. 2. KTM 81. 3. Aprilia 67. 4. Honda 61. 5. Yamaha 49.

Team-WM:

1. Mooney VR46 Racing 113 Punkte. 2. Red Bull KTM Factory Racing 111. 3. Prima Pramac 94. 4. Ducati Lenovo Team 92. 5. Aprilia Racing 77. 6. Monster Energy Yamaha 74. 7. LCR Honda 61. 8. Gresini Racing 58. 9. CryptoDATA RNF 24. 10. GASGAS Tech3 21. 11. Repsol Honda 12.

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