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Funksprüche: Carlos Ezpeleta sieht großes Potenzial

Von Mario Furli
Im Rahmen des MotoGP-Tests in Jerez probierten einige MotoGP-Piloten ein Funk-System zur Kommunikation mit der Rennleitung aus. Carlos Ezpeleta zum Stand der Dinge und einem Ausblick auf die Zukunft.

Abgesehen von der Arbeit an den Bikes wurde der Montag-Test auch genutzt, um ein neues System für die Funk-Kommunikation auszuprobieren. Der Sicherheitsgedanke leuchtet auch den Fahrern durchwegs ein, die Umsetzung halten sie aber für schwierig bis unmöglich.

Carlos Ezpeleta, Chief Sporting Officer der Dorna, betonte zum Hintergrund des Tests: «Wir arbeiten sehr eng mit den Fahrern und Teams zusammen, die Kommunikation der Rennleitung mit den Fahrern hatte in den vergangenen Jahren Priorität. 2020 beklagten sich die Fahrer über die mangelnde Sichtbarkeit der Flaggen. Sie sollten besser darüber informiert werden, was auf der Strecke passiert, und gewarnt werden, im Fall von Flaggen, Regen oder Unfällen. Also haben wir 2020 einen Funktest in Misano durchgeführt. Die Fahrer waren mit dem ersten System aber nicht sehr zufrieden, sie fühlten sich damit und mit dem Geräuschpegel unwohl. Also haben wir beschlossen, den Weg der LED-Paneele zu gehen, die seit dem Vorjahr für alle Strecken Pflicht sind, was sehr erfolgreich war.»

«Trotzdem war es für uns wichtig, den Fahrern weiterhin zu helfen und mit ihnen zu kommunizieren, wenn sie auf den Bikes sitzen, und die nächste Phase bestand für uns darin, uns wieder mit dem Projekt der Funk- und Audiokommunikation zu beschäftigen. Es ist eine Herausforderung für uns, denn die Helme sind eng und die Motorräder sind im Vergleich zu Autos viel lauter. Es gibt deutlich mehr Bewegung – die Fahrer müssen sich auf dem Bike frei bewegen können, also ist es viel schwieriger. Außerdem muss die Rennleitung mit dem Fahrer selbst kommunizieren können, nicht über das Motorrad. Es gibt also einige Dinge, an denen wir noch arbeiten müssen, aber wir sind sehr zufrieden.»

Getestet werden im Moment zwei Systeme. Eine Variante wird um die von den Fahrern verwendeten Ohrstöpsel herumgeführt, die andere Variante wird direkt ins Ohr gesteckt. «Einige Fahrer haben bereits die Version mit den Ohrstöpseln ausprobiert und fühlen sich wohl», verriet Ezpeleta zur Präferenz. «Die Idee ist, dass das System in Zukunft mit GPS-Markern funktioniert, sodass die Fahrer rechtzeitig gewarnt werden, wenn sie sich einem Bereich mit gelber Flagge, Regen oder rutschigem Untergrund nähern, auf der Geraden vor dem Sektor.»

Im Fokus steht – für den Moment – also eine Echtzeitkommunikation zur Verbesserung der Sicherheit. «Aktuell werden lediglich vorab aufgezeichnete, sicherheitsrelevante Meldungen von der Rennleitung an die Fahrer weitergegeben, jedoch sehe ich ein großes Potenzial für Erweiterungen in den kommenden Jahren. Im Moment ist nur eine einseitige Kommunikation geplant und alle Fahrer sehen es grundsätzlich als positiv an. Zu einem späteren Zeitpunkt, wenn die Teams einverstanden sind und wenn sich die Fahrer mit dem System wohler fühlen, glaube ich, dass es sich wahrscheinlich zu einer Zwei-Wege-Kommunikation zwischen den Fahrern und der Rennleitung oder den Teams und den Fahrern weiterentwickeln wird», wagte Carlos Ezpeleta eine Prognose. «Die Fahrer haben mit den Ride-Height-Devices und so weiter bereits eine Menge Arbeit auf ihren Motorrädern, also warten wir ab, was mit den technischen Vorschriften passiert. Auf jeden Fall wird es in den nächsten Saisons viele Innovationen geben.»

Zum Zeitplan betonte Ezpeleta: «Die Einführung hängt von verschiedenen Faktoren ab und wird sicherlich nicht vor dem Saisonstart 2024 in Katar erfolgen – und erst, wenn die Fahrer sich damit sicher fühlen. Auf der Softwareseite gibt es noch viel zu tun. Wenn sie die Funksprüche zum Beispiel nur an bestimmten Stellen haben wollen, wird es für uns eine größere Herausforderung, diese Mitteilungen und Sektoren vorzubereiten.»

MotoGP-Test Jerez, 1. Mai:

1. Bezzecchi, Ducati, 1:36,574 min
2. Marini, Ducati, + 0,104 sec
3. Quartararo, Yamaha, + 0,151
4. Di Giannantonio, + 0,389
5. Viñales, Aprilia, + 0,390
6. Bagnaia, Ducati, + 0,450
7. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,486
8. Brad Binder, KTM, + 0,494
9. Martin, Ducati, + 0,515
10. Alex Márquez, Ducati, + 0,615
11. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,711
12. Nakagami, Honda, + 0,740
13. Zarco, Ducati, + 0,752
14. Miller, KTM, + 0,857
15. Mir, Honda, + 0,942
16. Morbidelli, Yamaha, + 0,969
17. Rins, Honda, + 1,148
18. Augusto Fernández, KTM, + 1,165
19. Bradl, Honda, + 1,208
20. Pedrosa, KTM, + 1,823
21. Folger, KTM, + 1,968
22. Savadori, Aprilia, + 1,984

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