Kommunikation im Helm: Für Luca Marini «sehr störend»

Von Ivo Schützbach
Luca Marini will unterm Helm seine Ruhe

Luca Marini will unterm Helm seine Ruhe

Abgesehen von der Arbeit an den Bikes wurde der MotoGP-Test in Jerez am Montag genutzt, um ein neues System für die Funk-Kommunikation zwischen Rennleitung und Fahrer auszuprobieren. Für viele eine Schnapsidee.

«Das war kein fantastischer Tag für mich, weil ich nichts zu probieren hatte», sagte Luca Marini, nachdem er am Montag für die zweitschnellste Zeit hinter seinem Mooney-VR46-Teamkollege Marco Bezzecchi gesorgt hatte.

Die Erklärung ist einfach: Die beiden sitzen auf Ducati-GP22-Bikes und damit den Vorjahresmaschinen aus Borgo Panigale.

Nur Sprit verbrennen war es dann doch nicht. «Wir testeten etwas Interessantes von Öhlins für die Gabel und den Stoßdämpfer, was beides positiv war», erklärte Marini, der Halbbruder von Teameigentümer Valentino Rossi. «Weil die Gripverhältnisse nicht eben gut waren, will ich das alles noch einmal während eines normalen Wochenendes versuchen. Wir wissen jetzt aber, dass das eine gute Option sein kann.»

Der WM-Sechste konnte bestätigen, dass seine Grundabstimmung auf dem Circuito de Jerez nicht gut funktioniert, er strauchelte wie im Grand Prix am Sonntag in den Kurven 4 und 8, wo sich das Bike in der Rollphase nicht so lenken lässt, wie er sich das vorstellt.

«Alleine dort verliere ich eineinhalb Zehntelsekunden, im Rest der Strecke bin ich sehr stark», unterstrich Marini, der sich nicht sicher ist, ob es an ihm oder dem Motorrad liegt. «Wir haben deshalb viel probiert, gleichzeitig wollte ich meine Stärke in der Bremsphase aber nicht einbüßen, sie ist in den Rennen sehr wichtig. Zarco zum Beispiel hat sein Motorrad ganz anders abgestimmt als alle anderen. Das Turning seiner Maschine geht sehr leicht, dafür tut er sich auf der Bremse schwerer.»

Abgesehen von der Arbeit an den Bikes wurde der Jerez-Test auch genutzt, um ein neues System für die Funk-Kommunikation zwischen Rennleitung und Fahrer auszuprobieren. Viele halten das für eine Schnapsidee.

«Ich halte die Umsetzung für unmöglich», kritisierte Marini. «Es ist nicht gefährlich, aber unmöglich. Wir brauchen das nicht. Wir haben keine Zeit, um zu atmen – wir können nicht reden. Wenn du jemanden reden hörst, dann ist das sehr störend. Sie können uns Mitteilungen aufs Dashboard schicken, das ist kein Problem. Ich weiß auch nicht, wie man diese übersehen kann. Außerdem haben wir keine Ruhezeiten, das ist nicht wie in einem Auto. Sie könnten nur auf den Geraden mit uns reden. Verzögert sich der Funkspruch, wird er zum Problem. Wenn du gerade eine Kurve anbremst oder mit einem anderen Fahrer kämpfst und dann kommt der Spruch – das kann nicht der Weg sein.»

MotoGP-Test Jerez, 1. Mai:

1. Bezzecchi, Ducati, 1:36,574 min
2. Marini, Ducati, + 0,104 sec
3. Quartararo, Yamaha, + 0,151
4. Di Giannantonio, + 0,389
5. Viñales, Aprilia, + 0,390
6. Bagnaia, Ducati, + 0,450
7. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,486
8. Brad Binder, KTM, + 0,494
9. Martin, Ducati, + 0,515
10. Alex Márquez, Ducati, + 0,615
11. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,711
12. Nakagami, Honda, + 0,740
13. Zarco, Ducati, + 0,752
14. Miller, KTM, + 0,857
15. Mir, Honda, + 0,942
16. Morbidelli, Yamaha, + 0,969
17. Rins, Honda, + 1,148
18. Augusto Fernández, KTM, + 1,165
19. Bradl, Honda, + 1,208
20. Pedrosa, KTM, + 1,823
21. Folger, KTM, + 1,968
22. Savadori, Aprilia, + 1,984

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