MotoGP: Marquez oder Martin ins Ducati-Werksteam?

Pecco Bagnaia: Den Wölfen zum Fraß vorgeworfen

Von Manuel Pecino
Unfreiwillig im Mittelpunkt: Pecco Bagnaia

Unfreiwillig im Mittelpunkt: Pecco Bagnaia

Die Aussagen von Ducati-Werksfahrer Pecco Bagnaia über die Leistungsdichte in der heutigen MotoGP-Klasse schlugen nach Le Mans hohe Wellen. Der Umgang damit sorgt für Verwunderung.

In Italien und besonders am Ducati-Sitz in Borgo Panigale nahe Bologna wundert man sich darüber, wie die MotoGP-Kommunikationsabteilung mit einigen Aussagen umgegangen ist, die Pecco Bagnaia nach dem Frankreich-GP in Le Mans getätigt hatte.

Es stimmt, der Weltmeister wählte seine Worte unglücklich, als er auf die Frage nach der Ursache für die vielen Unfälle und Stürze aus den jüngsten Rennen antwortete, dass man das Niveau der Kundenteam-Bikes, aktuell auf demselben Level der Werksmaschinen, überdenken sollte. Ein Vorschlag, der umgehend eine Flut an Kritik auslöste.

Noch überraschender war aber zu sehen, wie die offizielle Online-Plattform der Weltmeisterschaft den eigenen Champion den Wölfen zum Fraß vorwarf, indem Millionen Follower auf den sozialen Netzwerken nach ihrer Meinung zu den – zweifellos unglücklichen – Aussagen von Bagnaia befragt wurden. Es war klar, dass Pecco damit öffentlichen Anfeindungen ausgesetzt werden würde. Genau das war dann auch der Fall.

Der 26-jährige Italiener, der als Weltmeister von der MotoGP eigentlich als einer ihrer «Helden» verkauft werden sollte, wurde unter einer Flut von Kritik begraben, von Heulsuse bis zu rückgratlosem Champion war alles dabei.

Bei Ducati ist man natürlich wenig erfreut darüber und fragt sich, was beabsichtigt wurde, als der Fahrer, der als Titelverteidiger und WM-Leader die Referenz in der Klasse darstellen sollte, in die Löwengrube geworfen wurde.

Und wenn die Kommunikationsstrategie von motogp.com darin besteht, Aufregung zu erzeugen, um die Protagonisten ins Rampenlicht zu rücken, wundert man sich bei Ducati, warum dann beispielsweise Marc Márquez’ kontroverse Äußerung nach dem FP2 in Le Mans (als er offen seine Strategie erklärte, alle Optionen zu neutralisieren, die ihn noch aus dem Q2 hätten werfen können) nicht genauso einer öffentlichen Meinungsumfrage unterzogen worden ist.

Wie dem auch sei, auf dem Papier wäre die «offizielle Berichterstattung» eigentlich mehr dafür da, die Fahrer zu vermarkten als in Frage zu stellen, vor allem im Fall des Weltmeisters, theoretisch die Referenz. Für den Rest gibt es bereits die «freie Presse», aber vielleicht sieht die «neue Dorna» das auch etwas anders. Es wird jedenfalls interessant, die weitere Entwicklung dieser Kommunikationsstrategie zu verfolgen.

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