MotoGP: KTM zur Personalie Marc Marquez

Jack Miller: «Müssen aufhören, die Fans auszunehmen»

Jack Miller kritisiert die Preispolitik

Jack Miller kritisiert die Preispolitik

Red-Bull-KTM-Ass Jack Miller spricht offen über seine Sichtweise des haarigen Moments mit Alex Márquez im MotoGP-Rennen von Mugello und nimmt auch zum Publikumsinteresse Stellung.

Jack Miller kam im MotoGP-Rennen von Mugello auf Platz 7 ins Ziel. Auf seinen KTM-Teamkollegen Brad Binder fehlten Miller zwei Sekunden. Der Australier bemängelte in der Analyse ein wenig das Fahrverhalten aus langgezogenen Kurven heraus und an den Ausgängen der S-Kurven.

Miller musste zu Beginn auch Alex Márquez auf der Gresini-Ducati mit einigen energischen Gesten rügen. Márquez hätte vor Kurve 1 beinahe drei Fahrer abgeräumt, weil sich der Spanier in der ultraschnellen Anfahrt komplett verbremst hatte. «Der Kerl kam plötzlich durch – ist an vier von uns auf einmal durchgefahren und weit gegangen», knurrte Miller. «Dann kam er wieder zurück auf die Rennlinie, da waren aber auch noch andere Fahrer. Ich konnte nichts tun, ich bin nur mein Motorrad gefahren, ich wollte das Chaos verhindern. Es ist wie es ist. Es ist einfach, einen Fehler zu machen. Man bekommt Windschatten und das Hinterrad wird dann über die Kuppe ziemlich leicht. Aber normalerweise hat man dafür einen Plan – auch, wie man sich wieder einfädelt.»

«Márquez hat die Linie nicht um einen halben Meter verpasst, sondern um drei Meter», ergänzte Miller. «Ich bin glücklich, dass ich da heil rausgekommen bin. Aber er ist auf dem Motorrad geblieben und hat keinen Long-Lap-Penalty erhalten, das ist das Positive. Ich bin nicht an ihm verbeigekommen, das war weniger gut.»

«Wir müssen bei der KTM noch ein paar Anpassungen machen. Mugello war vielleicht nicht die Ideale Piste dafür», meinte Jack. «Deshalb sind wir bald wieder zu unserer Standard-Geometrie und Gewichtsverteilung zurückgekehrt. Ich bin grundsätzlich recht glücklich damit. Aber in Jerez habe ich zum Beispiel in der vorletzten Kurve etwas an Untersteuern gelitten. In Mugello war es im zweiten Teil der Schikanen ähnlich. Aber in Kurve 4 habe ich mich beim Reinfahren mega gefühlt. Die zweite Kurve war auch gut, und in Kurve 10, nach den beiden Arrabiatas, war das Gefühl auch großartig. Überall, wo ich heftig bremsen musste, habe ich mich gut gefühlt. Aber wenn ich in eine Kurve reinrollen musste, hatte ich Probleme. Dort konnte ich das Bike nicht auf der korrekten Linie halten, was natürlich Zeit gekostet hat.»

Miller hat auch an der KTM-Aerodynamik nichts auszusetzen. «Sie funktioniert gut. Aber wir müssen einige Dinge besser verstehen. Vielleicht müssen wir unsere Geometrie besser an die Aerodynamik anpassen», stellte der vierfache MotoGP-Sieger fest. «Da denke ich an die Gewichtsverteilung und das Set-up. Dann können wir das Aero-Paket am besten ausnützen.»

Zur wieder etwas besseren Kulisse in Mugello sagte Miller: «Es war besser als 2022. Sie müssen aber aufhören, diese armen Fans so auszunehmen, die sich diesen Mist anschauen wollen. Wir wollen ja auch neue Fans ansprechen, da muss man die Preise nachvollziehbar machen und vernünftig gestalten. Es gibt Leute, die ihr Erspartes hier ausgeben. Man will diese Hardcore-Fans nicht anpissen – ohne sie hätten wir niemanden. Wenn sie die Tickets zu Preisen wie in Le Mans verkaufen würden, hätten wir in Mugello vielleicht sogar mehr Leute gesehen als in Frankreich. Ich bin jedenfalls happy, dass mehr Leute gekommen sind als im Vorjahr.

MotoGP-Ergebnis, Mugello (11. Juni):

1. Bagnaia, Ducati, 23 Rdn in 41:16,863 min
2. Martin, Ducati, + 1,067 sec
3. Zarco, Ducati, + 1,977
4. Marini, Ducati, + 4,625
5. Binder, KTM, + 8,925
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 10,908
7. Miller, KTM, + 10,999
8. Bezzecchi, Ducati, + 12,654
9. Bastianini, Ducati, + 17,102
10. Morbidelli, Yamaha, + 17,610
11. Quartararo, Yamaha, + 17,861
12. Viñales, Aprilia, + 19,110
13. Nakagami, Honda, + 21,947
14. Di Giannantonio, Ducati, + 25,906
15. Augusto Fernández, KTM, + 26,500
16. Pirro, Ducati, + 30,150
17. Raúl Fernández, Aprilia, + 38,001
18. Savadori, Aprilia, + 38,662
19. Folger, KTM, + 1:18,912 min
– Alex Márquez, Ducati, 9 Runden zurück
– Oliveira, Aprilia, 13 Runden zurück
– Marc Márquez, Honda, 18 Runden zurück

MotoGP-Ergebnis Sprint, Mugello (10. Juni):

1. Bagnaia, Ducati, 11 Runden
2. Bezzecchi, Ducati, + 0,369 sec
3. Martin, Ducati, + 0,952
4. Zarco, Ducati, + 1,009
5. Marini, Ducati, + 3,668
6. Miller, KTM, + 3,772
7. Marc Márquez, Honda, + 3,905
8. Aleix Espargaró, Aprilia, + 6,062
9. Bastianini, Ducati, + 6,431
10. Quartararo, Yamaha, + 6,458
11. Binder, KTM, + 6,458
12. Oliveira, Aprilia, + 6,672
13. Viñales, Aprilia, + 7,930
14. Di Giannantonio, Ducati, + 11,508
15. Pirro, Ducati, + 14.344
16. Morbidelli, Yamaha, + 16,666
17. Nakagami, Honda, + 16,725
18. Savadori, Aprilia, + 17,247
19. Raúl Fernández, Aprilia, + 21,596
20. Augusto Fernández, KTM, + 35,212
21. Folger, KTM, + 46,189

WM-Stand nach 12 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 131 Punkte. 2. Bezzecchi 110. 3. Martin 107. 4. Binder 92. 5. Zarco 88. 6. Marini 72. 7. Miller 62. 8. Quartararo 54. 9. Aleix Espargaró 54. 10. Viñales 53. 11. Rins 47. 12. Morbidelli 46. 13. Alex Márquez 41. 14. Augusto Fernández 31. 15. Di Giannantonio 27. 16. Nakagami 24. 17. Oliveira 21. 18. Marc Márquez 15. 19. Pedrosa 13. 20. Bastianini 7. 21. Folger 7. 22. Pirro 5. 23. Petrucci 5. 24. Mir 5. 25. Savadori 4. 26. Raúl Fernández 3. 27. Stefan Bradl 2.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 211 Punkte. 2. KTM 118. 3. Aprilia 92. 4. Honda 79. 5. Yamaha 64.

Team-WM:
1. Prima Pramac Racing 195. 2. Mooney VR46 Racing 182 Punkte. 3. Red Bull KTM Factory Racing 154. 4. Ducati Lenovo Team 149. 5. Aprilia Racing 107. 6. Monster Energy Yamaha 100. 7. LCR Honda 71. 8. Gresini Racing 68. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 38. 10. CryptoDATA RNF 28. 11. Repsol Honda 20.

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