MotoGP: Marc Marquez hatte Motocross-Unfall

Sachsenring: Zuschauerrekord und knappe Entscheidung

Von Otto Zuber
Jorge Martin und Pecco Bagnaia belohnten die Sachsenring-Zuschauer mit einem engen Spitzenkampf

Jorge Martin und Pecco Bagnaia belohnten die Sachsenring-Zuschauer mit einem engen Spitzenkampf

233.196 Zuschauer pilgerten in diesem Jahr an den Sachsenring, um die MotoGP-Stars in Aktion zu erleben. Sie bekamen eine grossartige Show und die zweitknappste MotoGP-Entscheidung auf dem Sachsenring geboten.

In diesem Jahr durften die Organisatoren des MotoGP-Wochenendes mehr Besucher denn je am Sachsenring begrüssen: Im Verlauf des deutschen Rennwochenendes kamen mehr als 233.196 Besucher in den Genuss einer Show, die es in sich hatte. Allein am Rennsonntag säumten 96.151 Zuschauer die Rennstrecke.

Sie durften den zweiten MotoGP-Sieg von Jorge Martin miterleben, der sich denkbar knapp gegen Francesco «Pecco» Bagnaia durchsetzte: Nur 64 Tausendstelsekunden trennten die beiden Spitzenreiter im Ziel. Das ist die knappste Entscheidung seit dem Rennen im Aragón im vergangenen Jahr, als Sieger Enea Bastianini mit 0,042 sec Vorsprung auf Bagnaia die Ziellinie kreuzte.

Es war auch die zweitknappste MotoGP-Entscheidung auf dem Sachsenring. Nur 2003 lagen noch weniger Tausendstelsekunden zwischen dem Spitzenreiter und dem Zweiten: damals siegte Sete Gibernau mit 0,060 sec Vorsprung auf Valentino Rossi.

Jorge Martin siegte zum zweiten Mal in der MotoGP nach dem Triumph beim Steiermark-GP 2021. Der Martinator ist damit der zehnte Ducati-Pilot, der mehr als einen ersten Platz in der GP-Königsklasse erringen konnte. Der 25-jährige Spanier aus dem Prima Pramac Racing Team brauste auch im Sprint als Erster über die Ziellinie.

Mit Bagnaia hat nur ein weiterer Fahrer im Feld bisher das Kunststück vollbracht, den Sprint und den Grand Prix am gleichen Wochenende für sich zu entscheiden, dem WM-Leader gelang dies schon zwei Mal. Der Italiener aus dem Ducati-Werksteam hat auch seinen 24. MotoGP-Podestplatz auf einer Ducati eingefahren, damit ist er markenintern der Fahrer mit den drittmeisten MotoGP-Podestplätzen nach Casey Stoner (42) und Andrea Dovizioso (40).

Der diesjährige Sachsenring-Sieger Jorge Martin und sein Teamkollege Johann Zarco durften erstmals zum dritten Mal in Folge in der MotoGP-Klasse aufs Treppchen. Zarco feierte seinen 19. Podestplatz in der Königsklasse und das vierte Top-3-Ergebnis in diesem Jahr: In Argentinien holte er den zweiten Platz, in Frankreich, Italien und Deutschland wurde er jeweils Dritter.

Zarco ist mit Blick auf die Podestplätze der zweiterfolgreichste Franzose in der MotoGP; nur Fabio Quartararo stand mit 29 Podiumsplatzierungen noch öfter auf dem Treppchen. Weniger Freude dürfte Zarco die Tatsache bereiten, dass er der Fahrer mit den meisten Podestplätzen ohne Sieg in der grössten WM-Klasse ist. 

Zum 33. Mal in Folge stand mindestens ein Ducati-Fahrer auf dem Podest. Martin fuhr den sechsten Saisonsieg für den Hersteller aus Borgo Panigale ein, der damit bereits die Hälfte aller Saisonsiege vom vergangenen Jahr erreicht hat. Zum ersten Mal belegten fünf Ducati-Fahrer die ersten fünf Ränge eines MotoGP-Grand Prix; das gelang zuletzt Honda beim Rio-GP im Jahr 2003.

Ergebnisse MotoGP Sachsenring (18. Juni):

1. Jorge Martin, Ducati, 30 Runden in 40:52,449 min
2. Pecco Bagnaia, Ducati, +0,064 sec
3. Johann Zarco, Ducati, +7,013
4. Marco Bezzecchi, Ducati, +8,430
5. Luca Marini, Ducati, +11,679
6. Jack Miller, KTM, +11,904
7. Alex Márquez, Ducati, +14,040
8. Enea Bastianini, Ducati, +14,859
9. Fabio Di Giannantonio, Ducati, +17,061
10. Miguel Oliveira, Aprilia, +19,648
11. Augusto Fernández, KTM, +19,997
12. Franco Morbidelli, Yamaha, +22,949
13. Fabio Quartararo, Yamaha, +25,117
14. Takaaki Nakagami, Honda, +25,327
15. Raúl Fernández, Aprilia, +25,503
16. Aleix Espargaró, Aprilia, +28,543
17. Jonas Folger, KTM, +48,962
– Brad Binder, KTM, 12 Runden zurück
– Maverick Viñales, Aprilia, 22 Runden zurück

Ergebnisse MotoGP-Sprint Sachsenring (17. Juni):

1. Jorge Martin, Ducati, 15 Rdn in 20:21,871 min
2. Pecco Bagnaia, Ducati, +2,468 sec
3. Jack Miller, KTM, +3,287
4. Luca Marini, Ducati, +5,487
5. Johann Zarco, Ducati, +5,538
6. Brad Binder, KTM, +6,289
7. Marco Bezzecchi, Ducati, +6,956
8. Alex Márquez, Ducati, +9,261
9. Aleix Espargaró, Aprilia, +9,691
10. Enea Bastianini, Ducati, +9,715
11. Marc Márquez, Honda, +10,828
12. Fabio Di Giannantonio, Ducati, +10,905
13. Fabio Quartararo, Yamaha, +11,366
14. Augusto Fernández, KTM, +12,593
15. Franco Morbidelli, Yamaha, +12,905
16. Miguel Oliveira, Aprilia, +13,837
17. Takaaki Nakagami, Honda, +14,505
18. Raúl Fernández, Arilia, +28,959
– Maverick Viñales, Aprilia, 4 Runden zurück
– Jonas Folger, KTM, 9 Runden zurück

WM-Stand nach 14 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 160 Punkte. 2. Martin 144. 3. Bezzecchi 126. 4. Zarco 109. 5. Binder 96. 6. Marini 89. 7. Miller 79. 8. Quartararo 57. 9. Aleix Espargaró 55. 10. Viñales 53. 11. Alex Márquez 52. 12. Morbidelli 50. 13. Rins 47. 14. Augusto Fernández 36. 15. Di Giannantonio 34. 16. Oliveira 27. 17. Nakagami 26. 18. Bastianini 16. 19. Marc Márquez 15. 20. Pedrosa 13. 21. Folger 7. 22. Pirro 5. 23. Petrucci 5. 24. Mir 5. 25. Savadori 4. 26. Raúl Fernández 3. 27. Stefan Bradl 2.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 248 Punkte. 2. KTM 135. 3. Aprilia 99. 4. Honda 81. 5. Yamaha 68.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing, 253 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 215. 3. Ducati Lenovo Team 186. 4. Red Bull KTM Factory Racing 175. 5. Aprilia Racing 108. 6. Monster Energy Yamaha 107. 7. Gresini Racing 86. 8. LCR Honda 73. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 43. 10. CryptoDATA RNF 35. 11. Repsol Honda 20.

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