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Stefan Bradl (Honda): Im Sommer gut beschäftigt

Von Nora Lantschner
Stefan Bradl am Wochenende in der LCR-Honda-Box

Stefan Bradl am Wochenende in der LCR-Honda-Box

Stefan Bradl machte bei seinem MotoGP-Renneinsatz als Ersatz für Alex Rins in Assen keinen Hehl aus der schwierigen Situation von Honda. In der Sommerpause wird er mehrmals auf der RC213V im Einsatz sein.

Stefan Bradl stellte zur Lage von Honda am vergangenen Wochenende in Assen offen fest: «Es ist im Moment eine Art Kampf ums Überleben. Wie lange das so sein wird, das kann ich nicht sagen.»

Zur Schwachstelle der RC213V erklärte der Test- und Ersatzfahrer: «In Schräglage fehlt das Vertrauen, das gilt für alle unsere Fahrer. Wir pushen die Front und alles, was wir tun, fühlt sich nicht natürlich an. Das ist das Problem. Das Motorrad vermittelt dir kein Vertrauen und du riskierst, auch wenn es noch nicht bereit ist. Du musst aber das Risiko nehmen bei dem Format des Rennwochenendes. Diese Dinge haben es für uns noch härter gemacht.»

Worauf ist das fehlende Vertrauen zurückzuführen, auf das Chassis, die Elektronik oder einen Mix? «Ein Mix aus allem – manche Teile weniger, manche mehr», blieb der Bayer vage.

Takaaki Nakagami, sein LCR-Teamkollege in Assen und aktuell der einzig fitte Honda-Stammfahrer, machte bei der Elektronik besonderen Verbesserungsbedarf aus. Daran arbeitete Stefan Bradl auch beim Privattest in Misano am 20 und 21 Juni. «Wir haben mit der Elektronik herumgespielt, ja», bestätigte der HRC-Testfahrer. «Das ist für einen Testfahrer nicht großartig interessant, aber am Ende muss ich das große Ganze sehen. Ich versuche zu helfen und ich mache es für die Sicherheit und die Bedürfnisse der Fahrer natürlich.»

Bradl stellte aber auch klar: «Es ist aus meiner Sicht nicht die Elektronik, die uns zurückhält. Was wir brauchen, ist viel mehr Grip am Hinterrad.»

Schaut der Honda-Pilot auch auf das, was die Konkurrenz macht? «Klar. Jeder schaut natürlich gerade, was Ducati macht: Sie sind mit vielen verschiedenen Fahrstilen erfolgreich und kein Fahrer ist verletzt, alle sind gesund. Die Performance stimmt, viele verschiedene Fahrer waren auf dem Podest, viele verschiedene Aerodynamik-Konzepte sind erfolgreich… Das schaut man natürlich schon hin, das ist klar.»

Zu seinem Plan für die nächsten Wochen kündigte der Deutsche an: «Wir haben jetzt in der Sommerpause recht viele Tests geplant, drei Stück, in Misano und Jerez. Dann wird sich zeigen, wie die Situation mit Alex Rins ist und so weiter. Es gibt viele offene Fragen.»

MotoGP-Ergebnisse, Assen (25. Juni):

1. Bagnaia, Ducati, 26 Rdn in 40:37,640 min
2. Bezzecchi, Ducati, + 1,223 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,925
4. Brad Binder*, KTM, + 1,528
5. Martin, Ducati, + 1,934
6. Alex Márquez, Ducati, + 12,437
7. Marini, Ducati, + 14,174
8. Nakagami, Honda, + 14,616
9. Morbidelli, Yamaha, + 29,335
10. Augusto Fernández, KTM, + 33,763
11. Savadori, Aprilia, + 35,084
12. Raúl Fernández, Aprilia, + 39,622
13. Bradl, Honda, + 42,504
14. Folger, KTM, + 45,609
– Di Giannantonio, Ducati, 8 Runden zurück
– Lecuona, Honda, 12 Runden zurück
– Oliveira, Aprilia, 14 Runden zurück
– Bastianini, Ducati, 20 Runden zurück
– Viñales, Aprilia, 23 Runden zurück
– Quartararo, Yamaha, 24 Runden zurück
– Zarco, Ducati, 24 Runden zurück
– Miller, KTM, 25 Runden zurück

*= ein Platz zurück («track limits»-Vergehen)

Ergebnisse MotoGP-Sprint Assen (24. Juni):

1. Bezzecchi, Ducati, 13 Rdn in 20:09,174 min
2. Bagnaia, Ducati, +1,294 sec
3. Quartararo, Yamaha, +1,872
4. Aleix Espargaró, Aprilia, +2,245
5. Brad Binder*, KTM, +4,582
6. Martin, Ducati, +5,036
7. Viñales, Aprilia, +5,876
8. Bastianini, Ducati, +10,102
9. Alex Márquez, Ducati, +10,525
10. Marini**, Ducati, +10,556
11. Miller, KTM, +11,191
12. Nakagami, Honda, +11,473
13. Zarco, Ducati, +15,439
14. Augusto Fernández, KTM, +17,754
15. Morbidelli, Yamaha, +19,508
16. Savadori, Aprilia, +19,664
17. Marc Márquez, Honda, +19,916
18. Raúl Fernández, Aprilia, +20,583
19. Oliveira, Aprilia, + 24,269
20. Lecuona, Honda, +24,727
21. Folger, KTM, +32,056
22. Bradl, Honda, +35,372
– Di Giannantonio, Ducati, 10 Runden zurück
*= erhielt 3 sec Strafe
**= erhielt 0,5 sec Strafe

WM-Stand nach 16 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 194 Punkte. 2. Martin 159. 3. Bezzecchi 158. 4. Binder 114. 5. Zarco 109. 6. Marini 98. 7. Miller 79. 8. Aleix Espargaró 77. 9. Quartararo 64. 10. Alex Márquez 63. 11. Morbidelli 57. 12. Viñales 56. 13. Rins 47. 14. Augusto Fernández 42. 15. Nakagami 34. 16. Di Giannantonio 34. 17. Oliveira 27. 18. Bastianini 18. 19. Marc Márquez 15. 20. Pedrosa 13. 21. Savadori 9. 22. Folger 9. 23. Raúl Fernández 8. 24. Pirro 5. 25. Petrucci 5. 26. Mir 5. 27. Bradl 5.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 285 Punkte. 2. KTM 153. 3. Aprilia 121. 4. Honda 89. 5. Yamaha 82.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing, 268 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 256. 3. Ducati Lenovo Team 222. 4. Red Bull KTM Factory Racing 193. 5. Aprilia Racing 133. 6. Monster Energy Yamaha 121. 7. Gresini Racing 97. 8. LCR Honda 84. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 51. 10. CryptoDATA RNF 39. 11. Repsol Honda 20.

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