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Kenny Roberts Jr. in Goodwood: «Die gleiche Sprache»

Von Sarah Göpfert
Der 500-ccm-Weltmeister von 2000, Kenny Roberts Jr., berichtete am Rande des «Goodwood Festival of Speed», wie sich die MotoGP im Laufe der Jahre gewandelt hat und welche Identität dabei erhalten geblieben ist.

Etliche MotoGP-Legenden treten seit Donnerstag beim «2023 Festival of Speed Goodwood» in England auf, darunter auch Kenny Roberts Junior, der ehemalige Suzuki-Werksfahrer und 500-ccm-Weltmeister des Jahres 2000. «Little Kenny» ist der Sohn von «King Kenny» Roberts, der seinerseits die 500er-WM in den Jahren 1978 bis 1980 dreimal in Serie auf der Werks-Yamaha gewann. Zu den Konkurrenten des Seniors gehörte Randy Mamola, der ebenfalls nach Goodwood kam und selbst jahrelang als Suzuki-Werksfahrer um den Titel kämpfte.

Randys Sohn Dakota brachte es bis in die Moto2-WM und ist jetzt im LCR-Honda-Team von Lucio Cecchinello als Sportdirektor tätig. Deshalb darf er in Goodwood auf einer LCR-Honda seine Runden drehen.

Kenny Roberts und Randy Mamola kamen am Donnerstag Seite an Seite ins Ziel, aber Randy presste sich am Ende noch knapp am kalifornischen Landsmann vorbei. Übrigens: Randy gewann 13 Halbliter-WM-Läufe, aber nie einen WM-Titel – ein Rekord in der «premier class». Dabei war er Werksfahrer für Suzuki, Yamaha, Honda und Cagiva.

Kenny Jr. feierte seinen ersten Sieg in der 500-er-WM in Malaysia 1999. Es folgten bis zum Ende der Saison 2000 sieben weitere GP-Siege auf Suzuki, die schließlich mit dem Weltmeistertitel gekrönt wurden. Doch nach seinem Weltmeister-Jahr schaffte es Roberts Jr. nie wieder auf die oberste Stufe des Treppchens. Mitten in der Saison 2007 gab er schließlich seinen Rücktritt bekannt. Grund hierfür war, dass die HondaV-5-Motoren in den Eigenbau-Chassis des Teams von Vater Roberts nicht konkurrenzfähig waren.

In diesem Jahr ist der achtfache GP-Sieger zum ersten Mal in Goodwood dabei. «Ich habe mir das Event zuvor nicht angeschaut. Als ich dann hier ankam, war ich überwältigt, denn es ist ein riesig großer Schauplatz», schwärmte Kenny Jr., der mit seiner Frau und Kindern nach Goodwood gereist ist. «Wir reisen seit über 15 Jahren durch die Welt. Inzwischen haben sie fast die gesamten USA gesehen. Aber nun sind sie zum ersten Mal in Europa, das ist ein komplett anderer Lebensstil. Sie genießen die Zeit hier sehr.»

Auch wenn die Demofahrten in Goodwood hauptsächlich der Unterhaltung der Fans dienen, so wecken sie bei den Fahrern dennoch den sportlichen Ehrgeiz. «Ich habe versucht, den Leerlauf zu finden und danach den ersten und zweiten Gang. Für Freitag müssen wir dort ein paar Änderungen vornehmen. Jeder Fahrer schiebt die Schuld erst einmal auf das Bike», scherzte Roberts Jr. «Wir werden die Gänge etwas kürzer übersetzen, sodass ich mehr Spaß beim Fahren habe.»

Anschließend verglich der Amerikaner seine WM-Zeiten mit der modernen MotoGP: «Es ist die gleiche Sprache. Heute schränkt die Fahrer die Technologie ein, genauso wie uns damals die Reifen oder das Chassis beschränkt haben. Aufgrund der fehlenden Technik waren wir in der Analyse nicht so präzise, aber wir wussten, dass es durch den Fahrer Beschränkungen gibt. Jetzt können sie die Grenzen erkennen und einen bestimmten Bereich gezielt angehen. Man konzentriert sich jetzt auf den Reifendruck vorne und schaut, wie man dieses Problem umgehen kann. Wir wussten damals nicht viel über solche Dinge.»

«Wenn es an einem Tag oder in einer Session heißer war als in der nächsten, haben wir das nicht verstanden. Jetzt kann man sagen: 'Das ist der Grund'. Wir mussten uns einfach auf den Fahrer verlassen. Damals waren wir also der Computer! Wenn wir Informationen bekamen, die wir nicht ganz verstanden, war es schwierig, herauszufinden, was los war.»

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