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Alex Márquez: «Schnell, aber nicht zu schnell»

Von Manuel Pecino
Alex Márquez auf seiner Ducati GP22

Alex Márquez auf seiner Ducati GP22

Gresini-Ducati-Ass Alex Márquez spricht im Interview über die Entwicklung der MotoGP in den vergangenen Jahren, die Erfolgschancen eines Kundenteam-Fahrers und seine Situation im Hinblick auf die Saison 2024.

Alex Márquez bestreitet seine erste Saison im Ducati-Kundenteam von Gresini Racing, Platz 3 aus Termas de Río Hondo ist seine bisherige Bestleistung auf der Desmosedici GP22. Als MotoGP-Rookie war er 2020 in Repsol-Farben auch schon zweimal Zweiter – in seinem bisher einzigen Jahr als Werksfahrer in der Königsklasse.

Im Interview mit SPEEDWEEK.com sprach der 27-jährige Spanier bereits über zwei Knackpunkte in seiner Karriere – den Wechsel ins LCR-Kundenteam für 2021 und schließlich den Umstieg von Honda auf Ducati für die laufende Saison. Nun aber geht der Blick des zweifachen Weltmeisters (2014 in der Moto3 und 2019 in der Moto2) nach vorne.

Alex, um in der MotoGP um den Titel kämpfen zu können, braucht man Kontinuität. In welcher Situation bist du für nächstes Jahr?

Es sieht recht gut aus. Ich möchte weitermachen und das Team ist offen dafür. Der Vertrag sieht diese Möglichkeit vor – entweder durch bestimmte Ergebnisse oder durch die Entscheidung beider Parteien. Kontinuität zu haben ist wichtig. Wenn du auf ein neues Motorrad steigst, machst du immer ein paar Fehler. Im zweiten Jahr geht es um die Konsolidierung – und dasselbe gilt für das Team.

Ist es denn möglich, in einem Independent Team die MotoGP-WM zu gewinnen?

Ich glaube schon. Heutzutage kommen in vielen Kundenteams Factory-Bikes zum Einsatz. Ich glaube nicht, dass man heute noch sagen kann: «Entweder bist du in einem Werksteam oder du kannst nichts ausrichten.» Am Ende hast du dieselben Waffen, sie schließen dich nicht aus. Mehr als ein Werksteam zu finden, geht es darum, sich in einem Team wohl zu fühlen und dann dort ein Werksmotorrad zu bekommen.

Ich habe gesehen, du bist auch schon 27 Jahre alt – wie die Zeit vergeht!

Ja, ich bin ein MotoGP-Veteran!

Sind die MotoGP-Bikes mittlerweile zu schnell?

Sagen wir so: Sie sind ziemlich schnell, aber nicht zu schnell. Wenn man sich nach manchen Stürzen die Telemetrie-Daten ansieht, realisiert man, wie schnell wir eigentlich sind. Pols Crash in Portimão zum Beispiel – wenn du dich an der Stelle befindest, wo er gestürzt ist, realisierst du gar nicht, dass du mit diesem Speed unterwegs bist. Was ihm passiert ist, war Pech.

Erst dann realisierst du, dass die Auslaufzone nicht groß genug ist. Wenn du aber die Strecke zu Fuß abgehst, erscheint die Auslaufzone riesig. Mit der Entwicklung der Motoräder werden manche Circuits aber zu klein.

Es geht dabei nicht länger darum, wie schnell die Bikes sind, sondern wie schnell wir durch die Kurven fahren – wegen der Aerodynamik und all diesen Dingen. Wir werden an den Punkt kommen, an dem die Bremsen das Limit darstellen. Wir sind schon am Limit, größer können sie nicht mehr werden.

Ich werde dich bewusst nicht nach deinem Bruder Marc fragen.

Das weiß ich zu schätzen. Ich hätte geantwortet: «Nächste Frage, bitte.»

Wird zu Hause über Motorräder gesprochen?

Nicht so viel. Am Sonntag im Flugzeug, wenn wir auf der Heimreise sind, vielleicht noch beim Abendessen und am Montag, wenn wir uns das Rennen zusammen anschauen. Es kommt aber auch der Moment, an dem du damit aufhören musst, weil es sonst ein endloser Loop wird. Der Kopf braucht auch eine Pause.

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