Speedway: Trauer um Andrey Kudryashov

Pol Espargaró: «Brauchte vier Tage für die Erholung»

Von Günther Wiesinger
Pol Espargaró war nach dem Silverstone am Ende seiner Kräfte. Jetzt hat er sich gut erholt und rechnet mit einer Steigerung in Spielberg. Denn diese Piste passt zum Fahrer und zum Motorrad.

Pol Espargaró (Platz 12 beim British Grand Prix) berichtete nach dem ersten GP-Einsatz nach 20 Runden in Silverstone ab Sonntag, er fühle sich nach der langen Pause wie gerädert. Er habe schon nach Halbzeit daran gedacht, das Rennen wegen Übermüdung aufzugeben, sagte der GASGAS-Tech3-Werkspilot. Aber als der Regen kam und einige Kollegen zum Motorradwechsel an die Box fuhren, blieb er draußen – und machte ein paar Plätze gut.

«Es hat nach dem Silverstone-GP vier Tage gedauert, bis ich mich wieder erholt hatte und wieder im üblichen Zustand war», lachte der 32-jährige Spanier. «Als ich heimgekommen bin nach Andorra, war ich müde, alle Muskeln waren überanstrengt. Dazu haben mich meine zwei kleinen Töchter rund um die Uhr beschäftigt. Ich kann nicht genau sagen, was anstrengender war, Silverstone auf dem Motorrad oder die Töchter daheim…»

Die GP-Rückkehr in England sei auch mental sehr belastend gewesen. «Ja, das waren drei stressige Tage. Ich war von Kopf bis Fuß erledigt. Aber nach der Erholung konnte ich wieder gut trainieren, es ist alles okay», ergänzte der Moto2-Weltmeister von 2013.

Pol Espargaró erlebte an den drei Tagen in England alle vorstellbaren Streckenverhältnisse von trocken über feucht bis halbnass zu richtig nass. «Am Samstag ging es etwas besser als am trockenen Freitag, denn ich habe im Nassen praktisch gar nichts riskiert. Auf der nassen Piste war das Fahren weniger anstrengend, ich musste nicht so stark pushen. Am Sonntag bin ich gut gestartet, aber irgendwann wurde mein Körper zu stark beansprucht, ich war dann verkrampft und blockiert. Da ich nicht zum ‘bike change’ an die Box gefahren bin, habe ich vier Punkte eingesammelt. Der Rückstand war nicht schön, aber ich habe so etwas erwartet.»

Wie fühlt sich die GASGAS jetzt im Vergleich zur KTM an, mit der Pol Espargaró 20220 als WM-Fünfter den dritten WM-Rang nur um vier Punkte verpasst hat?

«Ich habe ein paar Daten geprüft und mir ein paar Videos angeschaut», berichtete Pol. «Spielberg gehört jedenfalls zu den Strecken im Kalender, auf denen ich immer schnell bin. Ich freue mich auf diesen Grand Prix. Mein Ziel ist es, meinen Level etwas zu erhöhen. In Silverstone ging es nur darum, die Situation zu verstehen und nicht zu stürzen. Unser Motorrad funktioniert sicher besser als auf anderen Strecken; wir werden sehen. Wir müssen auch zuerst herausfinden, wie sich die Reifen hier verhalten und wie das neue Bike hier reagiert, denn unsere aktuelle Maschine unterscheidet sich sehr stark vom 2022-Modell. Es ist ganz anders. Ich freue mich auf den Beginn des Weekends.»

«Der Unterschied unseres Motorrads zwischen dem Modell von 2020 und dem jetzigen ist wie der Unterschied zwischen Tag und Tag, zwischen schwarz und weiß. Es ist sogar ganz anders als zum Saisonbeginn. ich muss mich also umstellen. Bei den Wintertests war ich schnell; aber jetzt ist alles anders. Die Größe hat sich verändert, die Aerodynamik ist anders, der Motor, alles unterscheidet sich sehr stark. Deshalb muss ich zwei Jobs erledigen. Ich muss das Bike neu kennenlernen und außerdem meinen früheren Speed wiederfinden. Und da ich in den letzten zwei Jahren für einen anderen Hersteller gefahren bin, habe ich momentan wirklich viel zu tun.»

Alle MotoGP-Sieger Spielberg seit 2016

2016: Andrea Iannone (Ducati)
2017: Andrea Dovizioso (Ducati)
2018: Jorge Lorenzo (Ducati)
2019: Andrea Dovizioso (Ducati)
2020 Spielberg-1: Andrea Dovizioso (Ducati)
2020 Spielberg-2: Miguel Oliveira KTM
2021 Spielberg-1: Jorge Martin (Ducati)
2021 Spielberg-2: Brad Binder (KTM)
2022: Pecco Bagnaia (Ducati)

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