Raúl Fernández (Aprilia): «Wie eine Schildkröte»
Raúl Fernández mit bunter Spezial-Lackierung in Spielberg
In Silverstone waren noch alle vier Aprilia-Piloten in den Top-10 gelandet, deshalb nahm sich auch das CryptoDATA RNF MotoGP Team für den Österreich-GP viel vor, obwohl der Streckencharakter des Red Bull Rings der RS-GP erfahrungsgemäß weniger entgegenkommt.
Dazu kam dem Spielberg-GP aus Sicht des Aprilia-Kundenteams eine besondere Bedeutung zu, weil Titelsponsor CryptoDATA auch als Namensgeber des Motorrad Grand Prix von Österreich auftritt.
Mit der auffälligen Barbie-Lackierung an den Bikes von Miguel Oliveira und Raúl Fernández zog die Truppe von Razlan Razali vor dem Start am Sonntag auch die Blicke auf sich. Im Rennen spielten die RNF-Fahrer aber keine Rolle, beide mussten frühzeitig die Box ansteuern und aufgeben: Oliveira wegen starker Vibrationen am Vorderrad, Fernández wegen eines offenbar nicht richtig funktionierenden Hinterreifens.
«Ich werde nichts Schlechtes über Michelin sagen, weil so etwas nie vorgekommen ist und meine Reifen immer sehr gut waren», schickte Raúl voraus. «Aber am Sonntag hatte ich einfach Pech. Es war unmöglich, die Pace zu halten, weil ich von Beginn an keinen Grip am Hinterrad hatte. Ich konnte nicht spät bremsen, ich war in der Bremsphase eine Schildkröte und habe viel Zeit verloren.»
«Es war ein Fehler, aber ich will nicht sagen, dass Michelin einen schlechten Reifen gemacht hat. Denn sie wollen uns die besten Reifen und die bestmögliche Reifenperformance bieten. Am Sonntag hatten wir trotzdem Pech, wir hatten einen schlechten Reifen und der Grip-Level am Hinterrad lag bei null. Das habe ich von Beginn an festgestellt. Ich hatte keinen Grip, aber viel Spinning. Ich konnte das Motorrad nicht abbremsen und bin immer wieder weit gegangen», schilderte der 22-jährige Spanier.
«In der vorletzten Runde habe ich versucht, wieder wie am Samstag zu bremsen, weil ich mir gesagt habe: ‚Ich versuche es, zu verlieren habe ich ja nichts.‘ Ich habe es probiert, bin wieder weit gegangen und habe dann aufgegeben. Es wäre dumm gewesen, so weiterzufahren», erklärte Raúl Fernández seine Aufgabe kurz vor Schluss.
MotoGP-Ergebnisse, Spielberg (20. August):
1. Pecco Bagnaia, Ducati, 28 Runden in 42:23,315 min
2. Brad Binder, KTM, + 5,191 sec
3. Marco Bezzecchi, Ducati, + 7,708
4. Luca Marini, Ducati, + 10,343
5. Alex Márquez, Ducati, + 11,039
6. Maverick Viñales, Aprilia, + 11,724
7. Jorge Martin, Ducati, + 12,917
8. Fabio Quartararo, Yamaha, + 19,509
9. Aleix Espargaró, Aprilia, + 20,231
10. Enea Bastianini, Ducati, + 20,729
11. Franco Morbidelli, Yamaha, + 21,527
12. Marc Márquez, Honda, + 23,027
13. Johann Zarco, Ducati, + 24,259
14. Augusto Fernández, KTM, + 25,365
15. Jack Miller, KTM, + 25,475
16. Pol Espargaró*, KTM, + 28,073
17. Fabio Di Giannantonio, Ducati, + 29,998
18. Takaaki Nakagami, Honda, + 32,316
19. Lorenzo Savadori, Aprilia, + 42,392
20. Iker Lecuona*, Honda, + 46,239
– Raúl Fernández, Aprilia, 1 Runde zurück
– Joan Mir, Honda, 16 Runden zurück
– Miguel Oliveira, Aprilia, 22 Runden zurück
*= 3-Sekunden-Strafe («track limits»-Vergehen)
MotoGP-Sprint, Spielberg (19. August):
1. Pecco Bagnaia, Ducati, 14 Runden in 21:01,844 min
2. Brad Binder, KTM, + 2,056 sec
3. Jorge Martin, Ducati, + 5,045
4. Alex Márquez, Ducati, + 8,252
5. Jack Miller, KTM, + 11,365
6. Pol Espargaró, KTM, + 11,816
7. Aleix Espargaró, Aprilia, + 11,960
8. Maverick Viñales, Aprilia, + 11,984
9. Franco Morbidelli, Yamaha, + 13,634
10. Marc Márquez, Honda, + 14,435
11. Fabio Di Giannantonio, Ducati, + 15,251
12. Joan Mir, Honda, + 16,740
13. Enea Bastianini, Ducati, + 18,825
14. Raúl Fernández, Aprilia, + 19,536
15. Fabio Quartararo, Yamaha, + 22,321
16. Iker Lecuona, Honda, + 25,593
17. Augusto Fernández, KTM, + 25,789
– Johann Zarco, Ducati, 3 Runden zurück
– Luca Marini, Ducati, 8 Runden zurück
– Lorenzo Savadori, Aprilia, 9 Runden zurück
– Takaaki Nakagami, Honda, 12 Runden zurück
– Marco Bezzecchi, Ducati, 13 Runden zurück
– Miguel Oliveira, Aprilia, 1. Runde nicht beendet
WM-Stand nach 20 von 40 Rennen:
1. Bagnaia, 251 Punkte. 2. Martin 189. 3. Bezzecchi 183. 4. Binder 160. 5. Zarco 125. 6. Marini 120. 7. Aleix Espargaró 117. 8. Miller 96. 9. Alex Márquez 92. 10. Viñales 86. 11. Quartararo 73. 12. Morbidelli 65. 13. Augusto Fernández 51. 14. Rins 47. 15. Oliveira 40. 16. Di Giannantonio 37. 17. Nakagami 34. 18. Bastianini 24. 19. Marc Márquez 19. 20. Raúl Fernández 14. 21. Pedrosa 13. 22. Savadori 9. 23. Folger 9. 24. Pol Espargaró 8. 25. Pirro 5. 26. Mir 5. 27. Petrucci 5. 28. Bradl 5.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 354 Punkte. 2. KTM 201. 3. Aprilia 166. 4. Honda 93. 5. Yamaha 93.
Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 314 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 303. 3. Ducati Lenovo Team 285. 4. Red Bull KTM Factory Racing 256. 5. Aprilia Racing 203. 6. Monster Energy Yamaha 138. 7. Gresini Racing 129. 8. LCR Honda 84. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 68. 10. CryptoDATA RNF 58. 11. Repsol Honda 24.