KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Marc Márquez (Honda/19.): Rückstände werden größer

Von Günther Wiesinger
Bei Honda geht alles schief. Die vier Fahrer landeten am Freitag in Barcelona auf den letzten vier Plätzen, und die Rückstände sind fast eine Sekunde größer als im Winter. Marc Márquez fehlen langsam die Worte.

Nach diesem schlimmen Freitag beim Gran Premi di Catalunya dürfte dem letzten Honda-Fan dämmern, dass Marc Márquez von dieser hoffnungslosen RC213V die Nase endgültig voll hat. Denn im einzigen MotoGP-Zeittraining von 15 bis 16 Uhr in Montmeló liegen die vier japanischen Schnecken auf den letzten vier Plätzen.

Marc Márquez, sechsfacher MotoGP-Weltmeister und 59-facher MotoGP-Sieger kam am Freitag über die Plätze 21 (+ 1,639 sec) und 19 (+ 1,563 sec) nicht hinaus. Zur Erinnerung: bei den Wintertests hatte der Repsol-Honda-Star meist 0,7 und 0,8 sec auf die Bestzeiten verloren. Die HRC-Ingenieure befördern mit ihrer rückwärtsgewandten Entwicklung den Karren also immer tiefer in den Dreck.

Dass Marc Márquez zudem im ersten Training im Turn 5 stürzte und dann seinen lädierten Daumen checken lassen musste, sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Er führt jetzt in der Sturz-Statistik mit 17 Stürzen vor Joan Mir, der es auf 14 Crashes gebracht hat, obwohl Márquez bei drei Grand Prix fehlte und zweimal am Sonntag (Sachsenring und Assen) am Rennen nicht teilnahm.

«Wir haben heute Mühe mit der Traktion gehabt, aber das war kein Einzelfall, denn der Traktionsmangel plagt uns das ganze Jahr über auf allen Pisten», stellte Marc ernüchtert fest. «Abgesehen davon bemühen wir uns, das Motorrad besser abzustimmen. Aber die Performance des Bikes ist nicht vorhanden.»

«Natürlich haben wir das Ergebnis, das wir uns vorstellen, nicht erreicht», ergänzte der 30-jährige Spanier. «Was wir erwartet haben, ist mehr oder weniger eingetroffen. Aber unsere Zielsetzung sieht anders aus… Wir Honda-Fahrer stehen auf den letzten vier Plätzen. Das ist keine gute Situation für uns und für das ganze Projekt. Wir müssen weiterarbeiten und uns anstrengen. Dann werden wir sehen, wie weit wir uns in Zukunft verbessern können.»

SPEEDWEEK bleibt dabei: Marc Márquez ist weiter der aussichtsreichste Kandidat für den zweiten Platz neben Jorge Martin bei Pramac Ducati. Er würde dort für einen Pappenstiel fahren, weil er endlich mit einem konkurrenzfähiges Motorrad zeigen will, dass er nichts verlernt hat.

MotoGP-Ergebnisse Practice, Montmeló (1. September):

1. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:38,686 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,362 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 0,375
4. Zarco, Ducati, + 0,571
5. Binder, KTM, + 0,660
6. Alex Márquez, Ducati, + 0,863
7. Bezzecchi, Ducati, + 0,864
8. Di Giannantonio, Ducati, + 0,935
9. Bastianini, Ducati, + 0,942
10. Martin, Ducati, + 1,007
11. Pol Espargaró, KTM, + 1,035
12. Miller, KTM, + 1,066
13. Raúl Fernández, Aprilia, + 1,071
14. Oliveira, Aprilia, + 1,093
15. Marini, Ducati, + 1,121
16. Augusto Fernández, KTM, + 1,205
17. Quartararo, Yamaha, + 1,420
18. Morbidelli, Yamaha, + 1,469
19. Marc Márquez, Honda, + 1,563
20. Nakagami, Honda + 2,200
21. Lecuona, Honda, + 2,209
22. Mir, Honda, + 2,327

MotoGP-Ergebnisse FP1, Montmeló (1. September):

1. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:39,809 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,264 sec
3. Martin, Ducati, + 0,464
4. Binder, KTM, + 1,050
5. Bagnaia, Ducati, + 1,091
6. Pol Espargaró, KTM, + 1,108
7. Oliveira, Aprilia, + 1,135
8. Morbidelli, Yamaha, + 1,195
9. Quartararo, Yamaha, + 1,202
10. Zarco, Ducati, + 1,208
11. Miller, KTM, + 1,335
12. Alex Márquez, Ducati, + 1,356
13. Bastianini, Ducati, + 1,374
14. Augusto Fernández, KTM, + 1,409
15. Di Giannantonio, Ducati, + 1,456
16. Bezzecchi, Ducati, + 1,495
17. Mir, Honda, + 1,530
18. Marini, Ducati, + 1,592
19. Raúl Fernández, Aprilia, + 1,595
20. Nakagami, Honda, + 1,597
21. Marc Márquez, Honda, + 1,639
22. Lecuona, Honda, + 2,116


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