Platzmangel bei GASGAS-Tech3: Fernández oder Acosta?
Das GASGAS-Tech3-Team hat Pol Espargaró und Augusto Fernández unter Vertrag. Aber wenn Pedro Acosta die Moto2-WM gewinnt, entsteht ein Dilemma. Pierer-Rennchef Pit Beirer nennt seine Wunschlösung.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Die Pierer Mobility AG setzte das Tech3-Kundenteam von 2019 bis Ende 2022 mit KTM-Motorrädern ein, in diesem Jahr wurde es aus Marketinggründen auf GASGAS Factory Racing Tech3 Team umgetauft und nach der problematischen Vorjahressaison (Fahrer: Remy Gardner und Raúl Fernández) mit dem Moto2-Weltmeister Augusto Fernández und Pol Espargaró (er kam nach zwei Repsol-Honda-Jahren zur Pierer-Gruppe zurück) ganz neu besetzt.
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Dazu wurde Jack Miller als zweiter Fahrer für das Red Bull KTM Factory Team verpflichtet. Diese Entscheidung fiel bereits im Mai 2022, da Miguel Oliveira nach der Handverletzung von Spielberg 2021 eine lange Schwächephase durchlitten hatte und für 2023 zurück ins Tech3-Team transferiert werden sollte, in dem er 2020 in Spielberg und Portimão gewonnen hat. Doch der Portugiese wollte diese Schmach nicht hinnehmen und unterschrieb für das RNF-Aprilia-Kundenteam, mit Gresini Ducati kam keine Einigung zustande. Pit Beirer, Motorsport-Direktor der Pierer Mobility AG mit den Marken KTM, GASGAS und Husqvarna, erklärte jetzt im Interview mit SPEEDWEEK.com, er würde 2024 gerne mit diesem MotoGP-Fahrerquartett weitermachen.
Doch Red Bull-KTM-Ajo-Moto2-Pilot und WM-Leader Pedro Acosta, der im Ajo-Team 2021 schon die Moto3-Weltmeisterschaft gewonnen hat, kämpft gegen Tony Arbolino um den Moto2-Titel und sehnt sich nach der MotoGP-Klasse, obwohl er erst am 25. Mai seinen 19. Geburtstag feiert.
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Das könnte zu einem Engpass bei der Pierer-Gruppe führen – denn es existieren für die fünf Kandidaten nur vier MotoGP-Plätze. Brad Binder und Miller haben wasserdichte Verträge für 2024, bei Augusto Fernández besteht wie bei allen Rookies eine Option auf der Seite von KTM, die üblicherweise bis Ende Juni eingelöst werden muss.
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Deshalb wirkte der Spanier in Jerez bereits etwas angespannt. Er weiß nicht, ob seine Ergebnisse reichen, obwohl er als Rookie bei sieben von acht Rennen gepunktet hat und sein Bike einmal am Start gestreikt hat.
Pit, wenn wir davon ausgehen, dass Pol Espargaró bei GASGAS als Fixstarter für 2024 gilt, muss entweder Augusto Fernández oder Pedro Acosta in den sauren Apfel beissen? Es zeichnet sich momentan vielleicht wirklich ein Luxusproblem ab, aber… (Er denkt sorgfältig nach) .
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Wir haben in den letzten Jahren beinhart lernen müssen, dass junge Fahrer wie Iker Lecuona oder Raúl Fernández vielleicht in der MotoGP auch zu schnell verheizt werden. Wenn du mich jetzt nach meiner vernünftigen Wunschlösung fragst, möchte ich, dass Pedro Acosta ein weiteres Jahr in der Moto2 bleibt. Der Bursch ist so jung! Wenn er mit 19 Jahren in die MotoGP aufsteigt, muss man sich vor Auge halten: Dani Pedrosa hat in Jerez gerade gezeigt, dass man mit 37 Jahren noch erfolgreich MotoGP fahren kann. Pedro ist so schnell und so gut, er hat jetzt gar keinen Stress und Zeitdruck, um in die Königsklasse zu kommen. Wir versuchen daran festzuhalten, dass junge Fahrer in den jeweiligen Klassen älter werden und Erfahrung sammeln und nicht immer nur ein Jahr dort verbringen und diese Kategorie als Sprungfeld für die nächste Klasse benutzen.
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Das beantwortet einen Teil deiner Frage. Mein Wunsch ist es, an den vier MotoGP-Fahrern, die wir 2023 haben, festzuhalten. Wir möchten keine Unruhe reinbringen, mit allen Konsequenzen, die das dann bedeuten wird. Das könnte bedeuten, dass sich Acosta wie Jorge Martin vor drei Jahren und Raúl Fernández 2022 trotz eines Vorvertrags ein anderes MotoGP-Team sucht? Die Pierer Gruppe besitzt inzwischen 25,1 Prozent an MV Agusta und könnte ein drittes MotoGP-Team neben KTM und GASGAS bilden. Könnte man machen, denn die Markenpolitik von Stefan Pierer verfolgen wir alle gespannt.
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Aber die Dorna hat die beiden Suzuki-Slots ganz klar für einen neuen Hersteller reserviert, der eine eigene Entwicklung betreibt. Das kommt bei uns wegen der hohen Kosten nicht in Frage. Und 2027 kommt ein anderes Reglement. Außerdem würde es meine Wunschlösung nicht verändern. Selbst wenn wir jetzt über Nacht zwei Startplätze geschenkt bekommen würden, wäre meine klare Empfehlung, Pedro Acosta in der Moto2 unter der bewährten Obhut von Aki Ajo noch ein Jahr als genialen Rennfahrer aufzubauen. Das ist er zum Teil schon. Aber es fehlt ihm an Erfahrung, er ist noch jung. Er hat noch alle Zeit der Welt. Selbst wenn wir einen freien Platz hätten, wäre mein Ratschlag ganz klar: "Pedro, fahr’ noch ein Jahr Moto2 und steig’ dann mit einer soliden Basis auf!" Moto2-Ergebnisse Jerez (30.04.):
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