Marc Márquez: Die Honda-Abschiedstournee hat begonnen
Nach Rang 19 in der Fahrer-WM macht sich Marc Márquez keine Illusionen mehr. Nach dem Montmeló-Desaster geht er ohne hohe Erwartungen in den Misano-GP. Und er spricht über die Zukunft.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Marc Márquez ließ sich bisher nicht in die Karten blicken, was seine Pläne für die Saison 2024 betrifft. Er betonte immer nur, er habe einen HRC-Vertrag für 2024. Aber spätestens seit den fünf Stürzen in 40 Stunden beim Sachsenring-GP hat der spanische Superstar eingesehen, dass Honda nicht mehr in der Lage ist, ein siegfähiges MotoGP-Rennmotorrad zu entwickeln und zu bauen.
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Und da bei KTM nie ein Geheimnis daraus gemacht wurde, dass erstens keine zusätzlichen MotoGP-Slots vorhanden sind und Márquez zweitens nicht ins System passt, verdichteten sich ab Silverstone Anfang August die Hinweise, dass der sechsfache MotoGP-Weltmeister bei Ducati Zuflucht suchen werde. Ducati ließ deshalb den sieglosen Johann Zarco für zwei Jahre zu HRC wechseln, wo er für das LCR-Honda-Team vorgesehen ist.
Und bereits beim Spielberg-GP wurde von Gigi Dall’Igna und Paolo Ciabatti der Italiener Franco Morbidelli als Nachfolger von Zarco bei Pramac ins Spiel gebracht. Denn Sponsor Prima, ein finanzkräftiger Versicherungskonzern, wünschte sich einen Italiener im Team. So wurde die Idee geboren, Marc Márquez von Pramac zu Gresini zu dirigieren.
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Aber jetzt hat der Repsol-Honda-Star zuerst noch neun Grand Prix für Honda zu bewältigen.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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In Misano wurde auch diskutiert, ob es nach dem Crash von Bagnaia in Montmeló richtig und notwendig war, die Kollisione von Binder und Pecco 19 Mal im Fernsehen zu zeigen. "Wir wissen, dass die Leute die Bilder von Stürzen öfter anklicken als jene von einem Rennsieg", stellte Márquez. "Man darf sich also nicht wundern, wenn die TV-Produzenten die Sturzszenen so häufig zeigen. Ich kann nicht beurteilen, wie oft man diesen Szenen zeigen hätte sollen. Als Fahrer habe ich die TV-Bilder am Sonntag nicht dauernd angeschaut, ich will das als Rennfahrer auch nicht dauernd anschauen. Ich musste mich außerdem auf den Neustart konzentrieren. Aber wenn es wirklich 19 Mal gezeigt wurde, ist das zu häufig. Fünfmal hätte auch gereicht. Oder noch weniger."
Was erwartet Marc vom Misano-GP? "Das Problem ist, dass wir in diesem Jahr nie voraussagen können, wie gut unser Motorrad zu einer bestimmten Strecke passt. Ich weiß nur, dass ich mit derselben Einstellung an das Wochenende herangehe wie in Montmeló, Spielberg und Silverstone. Ich habe keine Erwartungen. Ich will nur unseren Leven verstehen, danach werden wir das Beste draus machen. Auf dem Papier sieht es so aus, als müsste Misano für uns besser sein als der Catalunya-GP. Dort waren wir eine Sekunde langsamer als die Topfahrer. Ja, wir haben hier mehr Grip, das sollte helfen, aber auch die Gegner haben mehr Grip… Ich habe in Barcelona 21 Sekunden auf den Sieger verloren. Das ist viel Zeit." In Catalunya strengte sich Marc zumindest im Qualifying-1 ordentlich an, als er hinter Miller den Einzug ins Q2 schaffte. Solche Glanzlichter zeigen, dass er 2024 auf einem konkurrenzfähigen Motorrad wieder um Podestplätze oder sogar fighten könnte. "Aber ich würde so ein Urteil nie abgeben. Auch als ich bis 2019 viele Rennen gewonnen habe und die anderen Honda-Fahrer auf den Plätzen 7 bis 10 gelandet sind, habe ich meine Performance nie herausgestrichen oder hervorgehoben. Deshalb sage ich auch jetzt nichts dazu. Ich konzentriere mich auf die Arbeit in meiner Box."
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Marc Márquez stellte im Zusammenhang mit seiner Zukunft beim TV-Sender DAZN am Donnerstag fest: "Die Medien haben mich in den letzten Monaten mit allen möglichen Teams und Herstellern in Verbindung gebracht. Eines Tages wird eine Story veröffentlicht werden, die den Nagel auf den Kopf trifft." Carlo Merlini, Commercial Director von Gresini Racing, gegenüber AS: "Klar, wenn Márquez oder Mir für einen Vertragsabschluss mit Gresini verfügbar wären, würde Gresini sich gerne mit so einem Fahrer verbünden. Wer würde das nicht?" Wäre es für die MotoGP gut, wenn Marc Márquez bei Ducati unterkommen würde? Bagnaia: "Ob es für den Sport gut wäre, weiß ich nicht, aber für ihn mit Sicherheit." MotoGP-Ergebnisse, Montmeló (3. September):
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