Raúl Fernández (10.): Will das Vertrauen zurückgeben
Raúl Fernández fühlt sich in der RNF-Aprilia-Box wohl
In den letzten beiden Grand Prix hatte Raúl Fernández (22) jeweils Pech. Sowohl in Katalonien wie auch in Österreich schied der Madrilene mit seiner RNF-Aprilia durch technisches Ungemach aus. Unweit der italienischen Adriaküste stürzte er sich darum unter dem Motto «Jetzt erst recht» in den ersten Trainingstag – und beendete das FP1 als Fünfter. Im Zeittraining am Freitagnachmittag fabrizierte er dann allerdings auch einen Sturz.
«Auf meiner ersten Runde mit frischen Reifen wurde ich von einer gelben Flagge überrascht, danach lief ich auf eine Gruppe von langsamen Fahrern auf. Um eine Kollision zu vermeiden, wich ich aus und stürzte dabei.» Doch entmutigen ließ sich der Moto2-Vizeweltmeister von 2021 dadurch nicht, im Finish fixierte er als Zehnter erstmals den direkten Q2-Einzug.
«Das erleichtert vieles im Kopf. In der Lockerheit oder in der Herangehensweise für das dritte Training. Seit drei, vier Rennen arbeiten wir sehr gut. Wie müssen aber vor allem im Umgang mit frischen Reifen besser werden. Ich habe Spielraum für den Samstag und ich werde versuchen, ein gutes Qualifying zu zeigen. Denn ich glaube, die Pace ist vorhanden.»
Potential sieht der 86-fache GP-Teilnehmer und zehnfache Grand-Prix-Sieger allein darin, dass er nach dem Sturz am Freitag nicht mit einem kompletten Aero-Paket ausgestattet war. «Ich hatte nur ein Winglet, deshalb habe ich auf den schnellen Streckenteilen viel Zeit verloren.»
Viele Beobachter hätten Raúl Fernández, der seine zweite MotoGP-Saison bestreitet, auch in der Königsklasse deutlich früher in einem Q2 erwartet. «Ja, ich auch», räumte er ein.
«Der erste Part der Saison war sehr schwierig, ehrlich gesagt. Seit der Arm-pump-OP hat sich alles verändert. Ich habe meine mentale Einstellung, mein Training und alles verändert, um mein wahres Potential zu zeigen.»
«Ich will Aprilia das enorme Vertrauen, welches sie in mich setzen, nun endlich zurückzahlen. Sie haben mich nie in Frage gestellt, obwohl meine erste Saisonhälfte schwierig war. Ich habe nie etwas Negatives gespürt wie Aussagen, dieser Fahrer sei nicht gut genug für uns», windet Raúl Fernández dem Hersteller aus Noale und der malaysischen RNF-Truppe um Teamprincipal Razlan Razali ein großes Kränzchen. «Das ist jetzt nur ein Q2, mein Ziel mit Aprilia ist zu gewinnen, um ihnen das Vertrauen zurückzugeben, das sie in den schwierigen Momenten in mich gesetzt haben.»
MotoGP-Ergebnisse Misano, Zeittraining (8. September):
1. Bezzecchi, Ducati, 1:30,842 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,126 sec
3. Pedrosa, KTM, + 0,255
4. Martin, Ducati, + 0,331
5. Marini, Ducati, + 0,341
6. Marc Márquez, Honda, + 0,371
7. Bagnaia, Ducati, + 0,374
8. Alex Márquez, Ducati, + 0,401
9. Binder, KTM, + 0,410
10. Raul Fernández, Aprilia, + 0,690
11. Pol Espargaró, KTM, + 0,714
12. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,773
13. Quartararo, Yamaha, + 0,798
14. Morbidelli, Yamaha, + 0,864
15. Bradl, Honda, + 0,869
16. Pirro, Ducati, + 0,897
17. Miller, KTM, + 0,935
18. Zarco, Ducati, + 0,939
19. Di Giannantonio, Ducati, + 0,975
20. Nakagami, Honda, + 1,261
21. Mir, Honda, + 1,295
22. Oliveira, Aprilia, + 1,508
23. Augusto Fernández, KTM, + 1,767
24. Takumi Takahashi, Honda, + 5,040
MotoGP-Ergebnisse FP1, Misano (8. September):
1. Pirro, Ducati, 1:31,909 min
2. Marini, Ducati, + 0,115 sec
3. Martin, Ducati, + 0,157
4. Bezzecchi, Ducati, + 0,181
5. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,318
6. Pedrosa, KTM, + 0,341
7. Viñales, Aprilia, + 0,366
8. Zarco, Ducati, + 0,392
9. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,418
10. Alex Márquez, Ducati, + 0,440
11. Binder, KTM, + 0,481
12. Morbidelli, Yamaha, + 0,486
13. Pol Espargaró, KTM, + 0,495
14. Miller, KTM, + 0,600
15. Quartararo, Yamaha, + 0,601
16. Bradl, Honda, + 0,629
17. Di Giannantonio, Ducati, + 0,645
18. Oliveira, Aprilia, + 0,650
19. Nakagami, Honda, + 0,662
20. Bagnaia, Ducati, + 0,690
21. Marc Márquez, Honda, + 0,765
22. Augusto Fernández, KTM, + 1,291
23. Mir, Honda, + 1,319
24. Takumi Takahashi, Honda, + 5,985