Speedway: Trauer um Andrey Kudryashov

Dani Pedrosa (KTM/4.): War er zu nett zu Bagnaia?

Von Günther Wiesinger
Dani Pedrosa war nach Platz 4 insgesamt zufrieden

Dani Pedrosa war nach Platz 4 insgesamt zufrieden

Red Bull-KTM-Testfahrer Dani Pedrosa (37) übertraf mit Platz 4 im Sprint am Samstag in Misano alle Erwartungen. «Du warst zu nett zu Pecco», lachte Jack Miller, als er nachher Dani traf.

Als Jack Miller sein Media Debrief nach dem Sprintrennen in Misano beendet hatte und die Red Bull Energy Station verließ, um sich mit seinem Roller zu entfernen, lief ihm Dani Pedrosa über den Weg. «Dani, du warst viel zu nett zu Pecco. Zu mir wärst du nicht so nett gewesen», meinte der Australier lachend und klopfte dem kleinen Spanier anerkennend auf die Schulter. «Dann fügte Miller an: «Versprich mir, dass du morgen nicht so freundlich zu Pecco bist.»

Dann wurde der Misano-Vierte von den Journalisten mit Fragen überhäuft, denn es kommt heute nicht mehr alle Tage vor, dass sich ein 37-jähriger Testfahrer mit einem Weltmeister wie Pecco Bagnaia anlegt und um einen Podestplatz kämpft.

«Insgesamt bin ich sehr happy», fasste Dani Pedrosa, der schon in Jerez mit den Plötzen 6 und 7 überrascht hatte, zusammen. «Das Rennen ist sehr gut verlaufen. Ich bin happy mit der Performance. Schon der Start ist mir diesmal sehr gut gelungen, besser als in Jerez. In den ersten paar Kurven habe ich meine Position gut behauptet. Ich konnte mich auf einer guten Position einreihen, aber ich war am Anfang überrascht von der Pace von Jorge Martin und Bezzecchi. Sie waren in den ersten Runden sehr stark. Nach einigen Runden habe ich mich bemüht, meine Pace zu steigern. Es ist mir gelungen, die Lücke zu Pecco zu schließen. Aber nachher habe ich keine Lücke zum Überholen gefunden, obwohl meine Pace besser war als seine. Ich habe keine Stelle gefunden, wo ich auf Platz 3 vordringen hätte können. Ich habe wirklich alles unternommen, denn der Podiumsplatz war sehr verlockend», lachte Dani.

«Aber das Überholen ist momentan vielleicht eine Schwäche von mir», ergänzte er. «Insgesamt kann ich trotzdem zufrieden sein, denn ich bin viele Runden hinter Pecco gefahren. So konnte ich seinen Stil studieren und lernen, wie er die Vorteile seines Motorrads nutzt und wie es funktioniert, obwohl er körperlich nach dem Barcelona-Unfall nicht in der besten Verfassung war.»

«Da Pecco meine Pace reduziert hat, konnte Binder zu uns aufholen. Ich bin happy, denn mein Motorrad hat gut funktioniert, wir haben wertvolle Informationen gesammelt», stellte Pedrosa fest, der für KTM ein neues Karbon-Chassis einsetzte.

Traut sich Dani am Sonntag einen Podestplatz zu? «Ich kann es nicht sagen. Normal fühlte ich mich mit dem Medium-Hinterreifen immer besser als mit dem Soft-Compound. Aber ich habe heute gesehen, wie schnell Martin am Beginn gefahren ist; die ersten Runden werden morgen ein Schlüssel zum Erfolg sein.»

Wie erklärt sich Dani seine überragenden Leistungen? Er wollte im Zeichen seiner Bescheidenheit auf diese Frage nicht antworten.

Aber wir wissen ja: Dani war vor der Marc Márquez-Ära Bestandteil der großen Vier gemeinsam mit Rossi, Lorenzo und Stoner. Sein natürliches Talent und sein Fahrkönnen sind unbestritten.

«Ich meine, das Team leistet einen großartigen Job. Das Motorrad ist gut gelaufen. KTM strengt sich enorm am, die ganze Mannschaft liefert einen großartigen Support. Deshalb erreichen wir sehr gute Ergebnisse.» 

Ergebnisse MotoGP-Sprint, Misano (9. September):

1. Martin, Ducati, 13 Rdn in 19:58,785 min
2. Bezzecchi, Ducati, + 1,445 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 4,582
4. Pedrosa, KTM, + 4,772
5. Binder, KTM, + 4,931
6. Viñales, Aprilia, + 6,062
7. Marini, Ducati, + 6,519
8. Aleix Espargaró, Aprilia, + 7,893
9. Alex Márquez, Ducati, + 9,264
10. Marc Márquez, Honda, + 11,318
11. Raúl Fernández, Aprilia, + 13,365
12. Oliveira, Aprilia, + 13,788
13. Quartararo, Yamaha, + 14,243
14. Zarco*, Ducati, + 14,154
15. Miller, KTM, + 17,421
16. Pol Espargaró**, KTM, + 17,451
17. Di Giannantonio, Ducati, + 18,133
18. Morbidelli**, Yamaha, + 19,749
19. Augusto Fernández, KTM, + 20,403
20. Pirro, Ducati, + 21,454
21. Nakagami, Honda, + 21,962
22. Bradl**, Honda, + 23,672
23. Mir**, Honda, + 36,100

*= ein Platz zurück («track limits» in der letzten Runde)
**= 3-Sekunden-Strafe (statt Long-Lap am Rennende wegen «track limits»-Vergehen)

WM-Stand nach 23 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 267 Punkte. 2. Martin 222. 3. Bezzecchi 198. 4. Binder 171. 5. Aleix Espargaró 156. 6. Zarco 141. 7. Marini 128. 8. Viñales 117. 9. Miller 104. 10. Alex Márquez 103. 11. Quartararo 82. 12. Morbidelli 67. 13. Augusto Fernández 58. 14. Oliveira 55. 15. Rins 47. 16. Di Giannantonio 43. 17. Nakagami 35. 18. Bastianini 25. 19. Marc Márquez 22. 20. Pedrosa 19. 21. Raúl Fernández 14. 22. Savadori 9. 23. Folger 9. 24. Pol Espargaró 8. 25. Pirro 5. 26. Mir 5. 27. Petrucci 5. 28. Stefan Bradl 5.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 391 Punkte. 2. KTM 221. 3. Aprilia 207. 4. Yamaha 102. 5. Honda 96.

Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 363 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 326. 3. Ducati Lenovo Team 302. 4. Red Bull KTM Factory Racing 275. 5. Aprilia Racing 273. 6. Monster Energy Yamaha 149. 7. Gresini Racing 146. 8. LCR Honda 85. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 75. 10. CryptoDATA RNF 73. 11. Repsol Honda 27.


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