Neue GPC-Beschlüsse: Wildcard-Einsätze und Zeitplan
Stefan Bradl absolvierte in Misano einen Wildcard-Einsatz in HRC-Farben
So beginnt das Warm-up am Sonntag auf Wunsch der MotoGP-Piloten nun fünf Minuten früher (um 9.40 Uhr), damit sie zwischen dem Ende der zehnminütigen Session und der um 10 Uhr beginnenden Fahrerparade mehr Zeit haben. Der Zeitplan wurde bereits in Misano mittels Beschluss der Rennleitung entsprechend angepasst.
Die GPC stellte außerdem klar, dass für die Kommunikation von Seiten der Rennleitung, Stewards oder Offiziellen an die Teams und Fahrer nach Meetings zu etwaigen Strafmaßnahmen E-Mails oder andere elektronische Mittel erlaubt sind.
Für den sehr seltenen Fall, dass ein Fahrer und seine Maschine den Zielstrich getrennt überqueren, wurde zudem festgehalten, dass dann die Zeit entweder vom Fahrer oder dem Motorrad ausgelöst wird, je nachdem, wer oder was zuerst den Zielstrich erreicht.
2024 in Kraft treten die angepassten Vorschriften für Wildcard-Einsätze: In der MotoGP werden künftig pro Event nicht mehr nur zwei, sondern maximal drei Wildcard-Fahrer akzeptiert – bisher wurde das nur in Ausnahmefällen bewilligt, etwa vergangenes Wochenende in Misano.
Werden mehr Wildcards angefragt, als bei einem Grand Prix erlaubt sind, entscheidet bisher die Grand Prix Commission darüber, wer antreten darf. Künftig wird es für diese Fälle ein neu ausgearbeitetes Protokoll geben, das in Betracht zieht, wie viele Wildcard-Einsätze einem Hersteller in der laufenden Saison bereits zugeteilt wurden. Ist die Anzahl dieselbe, wird im nächsten Schritt die Konstrukteurs-WM herangezogen: Priorität wird den schlechter platzierten Werken eingeräumt.
Für die Moto3 und Moto2 wurde eine neue Deadline zur Beantragung von Wildcard-Einsätzen für Grand Prix außerhalb von Europa festgelegt, und zwar 90 Tage vor dem Event (in Europa reichen weiterhin 45 Tage).