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Brad Binder (3.): «Hätte nicht mehr leisten können»

Von Günther Wiesinger
Brad Binder tat in Buriram heute alles, um der Ducati-Truppe die Suppe zu versalzen. Aber mit Platz 3 wurde der KTM-Star für den Einsatz nicht optimal belohnt.

Brad Binder lieferte den Ducati-Stars in den letzten fünf Runden einen erbitterten Widerstand. Zweimal schnappte er sich Jorge Martin, doch der Spanier konterte sofort wieder. Doch nach den Runden 22, 23 und 24 im 26-Runden-Rennen passierte der Red Bull-KTM-Star bei Start/Ziel jeweils an erster Stelle. Doch am Schuss flitzte er zwar auf Platz 2 vor Pecco Bagnaia über den Zielstrich – bekam aber nur 16 Punkte.

Denn wieder einmal schritten die FIM-Stewards ein – wegen Überschreiten der «track limits» wurde Binder auf Platz 3 versetzt. In Assen hatte er schon im Sprint und am Sonntag wegen solcher Missgeschicke jeweils Platz 3 verloren!

Ducati sicherte sich somit beim vierten Thai-GP den ersten Sieg. Jorge Martin räumte alles ab – Pole-Position, Sprint-Sieg, GP-Sieg am Sonntag.

Und Brad Binder muss weiter auf seinen dritten MotoGP-Sieg nach Brünn 2020 und Spielberg 2021 warten. «Wir sind dran, aber ich kleines Bisschen fehlt uns noch», meinte KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer gegenüber SPEEDWEEK.com. «Aber man muss neidlos anerkennen: Jorge Martin ist natürlich trotz des Drucks extrem stark gefahren.»

Binder sorgte auf jeden Fall in Buriram für eine packende Show und ein großartiges Spektakel. Die Ducati-Mannschaften von Lenovo und Pramac hielten bei seinen hemmungslosen Attacken den Atem an. Der Südafrikaner gab alles.

«Ich bin heute mit der Idee erwacht, dass es heute mit dem Sieg klappen muss., ich wollte nach dem Motto fighten – entweder Sieg oder nichts. Aber es hat nicht ganz funktioniert», seufzte Brad in bester Laune und lachend. «Aber um ehrlich zu sein, ich hatte ein großartiges Rennen. Ich habe vom Beginn bis zur Ziellinie gekämpft; ich habe alles getan, um den Hinterreifen etwas zu schonen, damit ich im Finish noch Reserven habe. Es sah so aus, als hätte ich das hingekriegt und würde sich diese Taktik lohnen. Aber zwei Runden vor dem Ende sagte der Hinterreifen – ‘jetzt geht nichts mehr’.»

«Es war ein kompliziertes Rennen. In der letzten Runde habe ich mich bemüht, beim Rollen etwas mehr Speed als vorher mitzunehmen, damit ich an das Hinterrad von Jorge komme und daran schnüffeln kann. Dann wollte ich innen vorbeischlüpfen. Aber dann blockierte das Vorderrad, als ich dort eine Bodenwelle erwischte. Ich bin deshalb einen halben Meter zu weit rausgetragen worden. Ich habe dann in der letzten Runde zu viel riskiert und habe den Grünstreifen berührt. Deshalb bin ich auf Platz 3 versetzt worden, Aber am Ende des Tages denke ich, ein dritter Platz hört sich viel besser an als ein Crash.»

«Ich bin happy mit der heutigen Performance. Ich habe das Gefühl, ich hätte nicht mehr leisten können. Mein Dank geht ans Team sie haben ausgezeichnete Arbeit geleistet», ergänzte Binder. «Ich kann es nicht erwarten, ihnen einen weiteren Sieg zu bescheren.»

Übrigens: Aleix Espargaró fuhr auf Platz 5 mit 4,303 Rückstand durchs Ziel. Er bekam jedoch wegen zu niedrigem Reifendruck 3 Strafsekunden aufgebrummt, weil es das zweite Vergehen 2023 war und rutschte auf Platz 8 zurück. 

Pol Espargaró, Marc Márquez und Jorge Martin wurden auch mit einem zu niedrigen Druck im Vorderreifden erwischt, sie kamen jedoch mit Verwarnungen davon, denn es war das erste Mal in dieser Saison. 

Ergebnis MotoGP-Rennen, Buriram, 29.10.

1. Martin, Ducati, 26 Rdn in 39:40,045 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,253 sec
3. Binder*, KTM, + 0,114
4. Bezzecchi, Ducati, + 2,005
5. Quartararo, Yamaha, + 4,550
6. Marc Márquez, Honda, + 5,362
7. Marini, Ducati, + 6,778
8. Aleix Espargaró**, Aprilia, + 4,303 
9. Di Giannantonio, Ducati, + 7,569
10. Zarco, Ducati, + 9,377
11. Morbidelli, Yamaha, + 11,168
12. Mir, Honda, + 11,990
13. Bastianini, Ducati, + 12,323
14. Nakagami, Honda, + 14,537
15. Raúl Fernández, Aprilia, + 15,093
16. Miller, KTM, + 17,640
17. Augusto Fernández, KTM, + 21,307
18. Pol Espargaró, KTM, + 21,435
– Viñales, Aprilia
– Alex Márquez, Ducati
– Oliveira, Aprilia

*= 1 Platz zurück («track limits» in der letzten Runde)

**= 3 Strafsekunden wegen zu geringem Reifendruck

MotoGP-WM-Stand nach 33 von 39 Rennen:

1. Bagnaia, 389 Punkte. 2. Martin 376. 3. Bezzecchi 310. 4. Binder 249. 4. Aleix Espargaró 198. 6. Zarco 194. 7. Viñales 170. 8. Marini 164. 9. Quartararo 145. 10. Miller 144. 11. Alex Márquez 117. 12. Di Giannantonio 93. 13. Morbidelli 84. 14. Marc Márquez 81. 15. Oliveira 76. 16. Augusto Fernández 67. 17. Rins 54. 18. Nakagami 52. 19. Bastianini 45. 20. Raúl Fernández 40. 21. Pedrosa 32. 22. Mir 24. 23. Pol Espargaró 12. 24. Savadori 9. 25. Folger 9. 26. Bradl 8. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5. 29. Crutchlow 3.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 589 Punkte (Weltmeister). 2. KTM 321. 3. Aprilia 287. 4. Honda 166. 5. Yamaha 165.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing, 570 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 474. 3. Ducati Lenovo Team 444. 4. Red Bull KTM Factory Racing 393. 5. Aprilia Racing 368. 6. Monster Energy Yamaha 229. 7. Gresini Racing 210. 8. CryptoDATA RNF 120. 9. LCR Honda 112. 10. Repsol Honda 105. 11. GASGAS Factory Racing Tech3, 88.

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