Jack Miller (KTM): Noch etwas mehr Kurvenspeed, bitte
Jack Miller (28)
Schon beim vierten Rennen des Jahres in Spanien hatte Jack Miller den ersten Podestplatz mit seinem Red Bull KTM Factory Racing Team gefeiert, konnte an diesen Erfolg in Jerez im Verlauf der Saison aber nicht anknüpfen und liegt in der WM-Wertung mit 144 Punkten an eher bescheidener zehnter Stelle.
Dass er beim zuletzt in Thailand sowohl im Sprint als auch im Hauptrennen außerhalb der Punkteränge landete, trübt seine Begeisterung für die Werksmaschine aus Österreich allerdings nicht im Geringsten. «Es ist schwer, ein detailliertes Urteil zu fällen, denn das Bike macht eigentlich alles gut. Du kannst nicht mit dem Finger zeigen und sagen: In diesem oder jenem Bereich ist das Fahrverhalten fürchterlich. Die RC16 ist ein modernes MotoGP-Bike des Jahrgangs 2023, und als solches ist es ziemlich fantastisch», erklärte der Australier. «Jetzt, zum Ende der Saison hin, verstehen wir ein bisschen besser, wie wir die Elektronik abstimmen müssen. Das ist definitiv ein Bonus.»
Natürlich wünschten sich Fahrer immer Verbesserungen, fügte Miller hinzu. «Das Bremsverhalten kann immer noch besser werden, und du kannst immer mehr Beschleunigung und Topspeed verlangen. Wir suchen ständig nach solchen Verbesserungen im Mikro-Sekunden-Bereich. Sie auch zu finden, ist allerdings leichter als gesagt», drückte er sich sehr vorsichtig aus.
Erst dann legte sich der vierfache MotoGP-Sieger auf ein kleineres Manko fest. «Was mich betrifft, würde ich gern verstehen, wie wir noch etwas mehr an Kurvenspeed zulegen können. Das ist der Bereich, an dem ich arbeiten würde.»
Mit dem neuen Karbon-Chassis habe KTM eine beträchtliche Menge an zusätzlichem Grip gefunden, erklärte Miller. «Wir haben erfolgreich in diese Richtung gearbeitet, und die nächsten Entwicklungsstufen werden uns noch mehr dabei helfen. Noch sind wir dabei, die Abstimmung der Frontpartie komplett zu begreifen und auf diese Weise mehr Kurvenspeed zu finden, doch wir sind nicht meilenweit weg. Wir haben ein großartiges Package, wir müssen nur konstanter werden.»
Die Achterbahnfahrt der eigenen Ergebnisse ließ Miller ziemlich ungerührt. «Wir hatten ein paar gute und ein paar weniger gute Resultate, und das war zu erwarten in meinem Eingewöhnungsjahr», zuckte «Thriller Miller» die Schultern. «Ich genieße es, mit den Jungs in meinem Team zu arbeiten, es ist eine fantastische Chance in einem wunderbaren Umfeld. Jetzt geht es darum, aus diesem Jahr zu lernen und uns weiter zu verbessern.»
Beim GP in Malaysia stünden ihm erstmals in diesem Jahr wertvolle Daten zur Verfügung, weil die MotoGP-Teams vor Saisonbeginn auf dem Sepang International Circuit getestet haben. «Das Chassis ist jetzt offensichtlich anders als damals, doch das macht keine 3 Sekunden pro Runde aus«, so Miller weiter. «Der Unterschied ist nicht schwarz oder weiß, es ist eher wie eine Nachjustierung. Unser Motorrad war schon zu Anfang des Jahres konkurrenzfähig, und wenn ein Motorrad das tut, was du von ihm erwartest, spielt es keine große Rolle, ob du Stahl, Aluminium oder Kohlefaser unter dir hast!»
Ergebnis MotoGP-Rennen, Buriram (29.10.):
1. Martin, Ducati, 26 Rdn in 39:40,045 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,253 sec
3. Binder*, KTM, + 0,114
4. Bezzecchi, Ducati, + 2,005
5. Quartararo, Yamaha, + 4,550
6. Marc Márquez, Honda, + 5,362
7. Marini, Ducati, + 6,778
8. Aleix Espargaró**, Aprilia, + 7,303
9. Di Giannantonio, Ducati, + 7,569
10. Zarco, Ducati, + 9,377
11. Morbidelli, Yamaha, + 11,168
12. Mir, Honda, + 11,990
13. Bastianini, Ducati, + 12,323
14. Nakagami, Honda, + 14,537
15. Raúl Fernández, Aprilia, + 15,093
16. Miller, KTM, + 17,640
17. Augusto Fernández, KTM, + 21,307
18. Pol Espargaró, KTM, + 21,435
– Viñales, Aprilia, 3 Runden zurück
– Alex Márquez, Ducati, 14 Runden zurück
– Oliveira, Aprilia, 20 Runden zurück
*= 1 Platz zurück («track limits» in der letzten Runde)
**= 3-Sekunden-Strafe (2. Reifendruck-Vergehen der Saison)
Ergebnis MotoGP-Sprint, Buriram (28.10.):
1. Martin, Ducati, 13 Rdn in 19:41,593 min
2. Binder, KTM, + 0,933 sec
3. Marini, Ducati, + 1,841
4. Marc Márquez, Honda, + 3,503
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 3,581
6. Bezzecchi, Ducati, + 4,029
7. Bagnaia, Ducati, + 4,121
8. Alex Márquez, Ducati, + 6,727
9. Zarco, Ducati, + 7,323
10. Miller, KTM, + 9,240
11. Quartararo, Yamaha, + 9,339
12. Mir, Honda, + 10,356
13. Bastianini, Ducati, + 12,312
14. Raúl Fernández, Aprilia, + 15,390
15. Morbidelli, Yamaha, + 15,535
16. Pol Espargaró, KTM, + 15,644
17. Oliveira, Aprilia, + 17,753
18. Viñales, Aprilia, + 22,675
19. Nakagami, Honda, + 37,854
OUT: Di Giannantonio (Kupplung), Augusto Fernández (Sturz)
MotoGP-WM-Stand nach 33 von 39 Rennen:
1. Bagnaia, 389 Punkte. 2. Martin 376. 3. Bezzecchi 310. 4. Binder 249. 5. Aleix Espargaró 198. 6. Zarco 194. 7. Viñales 170. 8. Marini 164. 9. Quartararo 145. 10. Miller 144. 11. Alex Márquez 117. 12. Di Giannantonio 93. 13. Morbidelli 84. 14. Marc Márquez 81. 15. Oliveira 76. 16. Augusto Fernández 67. 17. Rins 54. 18. Nakagami 52. 19. Bastianini 45. 20. Raúl Fernández 40. 21. Pedrosa 32. 22. Mir 24. 23. Pol Espargaró 12. 24. Savadori 9. 25. Folger 9. 26. Bradl 8. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5. 29. Crutchlow 3.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 589 Punkte (Weltmeister). 2. KTM 321. 3. Aprilia 287. 4. Honda 166. 5. Yamaha 165.
Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 570 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 474. 3. Ducati Lenovo Team 444. 4. Red Bull KTM Factory Racing 393. 5. Aprilia Racing 368. 6. Monster Energy Yamaha 229. 7. Gresini Racing 210. 8. CryptoDATA RNF 120. 9. LCR Honda 112. 10. Repsol Honda 105. 11. GASGAS Factory Racing Tech3, 88.